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Kettenreaktionen in der Taurus-Region
m-dis | 02. Juli 10 | Topic 'Geschrieben'
Schon seit langem gibt es den dritten und den vierten Teil der "Vanguard"-Serie in Deutschland zu kaufen.
Nun endlich kommt dazu auch etwas auf dem Zauberspiegel.
Die Taurus-Region ist heiß umkämpft. Tholianer, Klingonen und die Föderation kämpfen um die Vormachtsstellung. Sie alle vermuten, dass das Meta-Genom, was in der Region gefunden wurde, eine mächtige Waffe sein könnte.
Dabei lassen sich alle drei Regierungen nicht in die Karten gucken. Die Föderation weiht noch nicht einmal ihre Bürger in der Region ein, sondern nur das Sternenflotten-Führungspersonal.
Als die Shedai auftauchen und sogar ganze Planeten vernichten, wird die Geheimniskrämerei zu einem echten Problem.
Wie sich das im dritten und vierten Teil liest, erfährt man wie immer auf dem Zauberspiegel:
Kettenreaktionen in der Taurus-Region
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Gesehen: Exile (Enterprise Folge 58)
Inhalt: Hoshi hört Stimmen. Wenig später sieht sie Schatten. Kurz bevor sie sich selbst für verrückt erklärt, gibt sich ein Alien zu erkennen, das auf telepathische Weise in ihren Kopf eingedrungen ist. Dieses Alien gibt an, Informationen über die Xindi beschaffen zu können. Die Enterprise möchte derweil eigentlich eine weitere Sphäre untersuchen, die sie für die Erschaffung der Anomalien in der Region verantwortlich macht. Die Bedingung des Alien ist sowieso, Hoshi während der telepathischen Informationsbeschaffung bei ihm zu lassen. Die Enterprise lässt Hoshi also für einige Tage allein...
Kritik: Diese Episode macht wieder einmal deutlich, wie ungleich die Rollen auf der Enterprise verteilt sind. Während Archer, Trip und T'Pol die Hauptfiguren sind, bleibt der Rest der Crew eigentlich nur Statist.
Denn auch diese Hoshi-Episode wird bei weitem nicht allein von Hoshi ausgefüllt. Zu allem Überfluss ist ihr Part auch noch der Schwächere.
Da wohnt ein telepathisch begabtes Alien ganz allein in einem Schloss in der hoch gefährlichen delphischen Ausdehnung. Bitte? Die Erklärung, dass Telepathen in seinem Volk nicht erwünscht sind und es daher ins Exil gehen musste, ist irgendwie unglaubwürdig. Dass es ein Alien gibt, dass mal eben so die ganze delphische Ausdehnung durchsuchen kann, ist ebenfalls unglaubwürdig.
Schnell ist auch klar, dass dieses Wesen Hoshi dauerhaft bei sich haben möchte. Die Folge müht sich durchaus ab, Verständnis für das einsame Wesen zu schaffen. Nur leider gelingt das nicht wirklich, da es insgesamt eine unglaubwürdige Figur bleibt.
Zudem ist die Hoshi-Handlung zu Beginn wieder einmal sehr stereotyp. Hoshi muss immer Angst haben, muss immer ihre Paranoien zur Schau stellen. Diese Phase sollte mittlerweile überwunden sein. Trotzdem beginnt jede Hoshi-Folge damit, dass sie vor irgendetwas Angst hat (sei es vor Schatten, Beamern oder ähnlichem).
Die Nebenhandlung ist dafür viel interessanter. Die Enterprise entdeckt, dass es nicht nur die nur die eine Sphäre aus Anomalien gibt, sondern noch mindestens 49 weitere, die wahrscheinlich auch für die Entstehung der delphischen Ausdehnung verantwortlich sind. Das ist eine extreme Neuigkeit, denn jede Sphäre hat die Größe eines Mondes.
In „Star Wars“-Maßstäben wären das also mal eben 50 Todessterne, die in der Ausdehnung herumstünden. Und das ist dann auch der Kritikpunkt an der Geschichte: Das ist dann doch arg unrealistisch. „Star Trek“ hat sich ja eigentlich immer mit der realistischen, kleineren Nummer begnügt. Nun wird auf einmal die Superlative aufgetischt. Das ist zwar spannend und interessant, aber auch nicht unbedingt glaubwürdig.
Interessanterweise stören diese Logikfehler beim Sehen der Episode kaum. Die Expedition der Enterprise ist gut inszeniert und bei Hoshi freut man sich einfach, Hoshi auch mal im Mittelpunkt sehen zu können.
Die Episode macht aber eine Sache richtig: Sie ist sehr gut in den Verlauf der dritten Staffel eingebunden. Auch wenn es unrealistisch ist, dass das Alien Informationen über die Xindi sammelt, so sind sie doch hilfreich. Im Gegensatz zu anderen Serien macht Enterprise nicht den Fehler, den Zuschauer zu lange mit Informationen über die Xindi hinzuhalten. Diese Folge ist ein weiterer Schritt zum Ziel, denn nun hat Archer die Koordinaten für eine Xindi-Kolonie.
Eine extrem unlogische Story, die aber spannend geschrieben ist. Das reicht gerade noch so für eine gute Bewertung aus. 3 von 5 Punkten.
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Gelesen: Romeo und Julia auf dem Dorfe (von Gottfried Keller)
Schon der Titel der Novelle lässt den Ausgang derselben erahnen. Auch die grobe Handlung ist damit eigentlich schon vorgezeichnet.
Keller erählt die Tragödie sowohl in "vereinfachter" als auch in "witzigerer" Form.
Vereinfacht ist sie deswegen, weil das Charakterarsenal deutlich zurückgefahren wurde. Es gibt zwei Familien mit insgesamt fünf Mitgliedern. Daneben gibt es noch einen Landstreicher, der um sein Gut betrogen wurde. Der Rest der Charaktere ist für die Handlung mehr oder weniger unwichtig.
Witzig ist vielleicht der falsche Begriff, denn natürlich ist die Geschichte und gerade ihr Ausgang alles andere als witzig. Kellers Grund für den Konflikt der beiden Familien ist ein Acker. Dieser liegt zwischen den Äckern der beiden bodenständigen Bauernfamilien und wurde von eienr Familie gekauft. Nun streitet man sich über die Ackergrenze und treibt sich durch Anwaltskosten selbst in den Ruin. Dieser (sehr anschauliche) Konflikt verdeutlicht die Absurdität des Familienhasses.
Die beiden Familien geraten im Verlauf der Novelle beide an einen Abgrund. Nur die beiden Kinder, namens Vrenchen und Sali, tragen den Hass auf die anderen nicht mit sich. Nein, sie leiden sogar daran, dass ihre Familien zugrunde gehen.
Als sie sich nach Jahren begegnen, verlieben sie sich sofort ineinander. Nachdem sie feststellen, dass es für ihre Liebe keine Zukunft gibt, verbringen sie einen glücklichen Tag miteinander und bringen sich danach um.
Das Ende ist bitter. Der "glückliche" Tag nimmt einen großen Teil der Novelle ein. An dem Tag erlebt Vrenchen ein Leben als Braut. Außerdem diskutieren die beiden immer wieder, ob es nicht doch Chancen für ein gemeinsames Leben gibt. Immer wieder taucht auch eine Möglichkeit auf, die dann jedes Mal jäh verworfen wird. Wie in dem "Original" von Shakespeare führt das Verhalten der Familien (das eine Ehe unmöglich macht) zum Tod der Kinder.
Die Novelle macht aber auch Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung deutlich. Denn die Familie Salis muss nach einer Weile in die Stadt ziehen. Dort geht es ihr genau so schlecht, aber Vrenchens Vater vermutet, dass sie dort alles haben, was sie brauchen. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass die Dorfgemeinschaft, die eigentlich recht verschworen ist, Familien schnell fallen lässt, wenn sie sich runterwirtschaften. Auch keine angenehme Erfahrung.
In gewisser Weise ist auch Armut ein Thema der Novelle. Beide Familien verarmen selbstverschuldet. Darunter leiden aber in erste Linie die Kinder, die mit dem Streit nichts zu tun haben. Sie geraten unverschuldet in ärmliche Verhältnisse und müssen mit den Konsequenzen leben. In diesem Fall können sie mit den Konsequenzen eben nicht leben.
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine recht einfallsreiche Umschreibung der Tragödie, die vor allem die dörfliche Atmosphäre authentisch darstellt. Dazu gibt es teilweise ausufernde Naturbeschreibungen, die sich der Stimmung der Novelle anpassen.
Insgesamt eine kurze, vorhersehbare Lektüre, die den Unsinn von Hass und gesellschaftlicher Regeln sowie das Leid, das durch Armut ausgelöst wird deutlich macht.
Keller erählt die Tragödie sowohl in "vereinfachter" als auch in "witzigerer" Form.
Vereinfacht ist sie deswegen, weil das Charakterarsenal deutlich zurückgefahren wurde. Es gibt zwei Familien mit insgesamt fünf Mitgliedern. Daneben gibt es noch einen Landstreicher, der um sein Gut betrogen wurde. Der Rest der Charaktere ist für die Handlung mehr oder weniger unwichtig.
Witzig ist vielleicht der falsche Begriff, denn natürlich ist die Geschichte und gerade ihr Ausgang alles andere als witzig. Kellers Grund für den Konflikt der beiden Familien ist ein Acker. Dieser liegt zwischen den Äckern der beiden bodenständigen Bauernfamilien und wurde von eienr Familie gekauft. Nun streitet man sich über die Ackergrenze und treibt sich durch Anwaltskosten selbst in den Ruin. Dieser (sehr anschauliche) Konflikt verdeutlicht die Absurdität des Familienhasses.
Die beiden Familien geraten im Verlauf der Novelle beide an einen Abgrund. Nur die beiden Kinder, namens Vrenchen und Sali, tragen den Hass auf die anderen nicht mit sich. Nein, sie leiden sogar daran, dass ihre Familien zugrunde gehen.
Als sie sich nach Jahren begegnen, verlieben sie sich sofort ineinander. Nachdem sie feststellen, dass es für ihre Liebe keine Zukunft gibt, verbringen sie einen glücklichen Tag miteinander und bringen sich danach um.
Das Ende ist bitter. Der "glückliche" Tag nimmt einen großen Teil der Novelle ein. An dem Tag erlebt Vrenchen ein Leben als Braut. Außerdem diskutieren die beiden immer wieder, ob es nicht doch Chancen für ein gemeinsames Leben gibt. Immer wieder taucht auch eine Möglichkeit auf, die dann jedes Mal jäh verworfen wird. Wie in dem "Original" von Shakespeare führt das Verhalten der Familien (das eine Ehe unmöglich macht) zum Tod der Kinder.
Die Novelle macht aber auch Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung deutlich. Denn die Familie Salis muss nach einer Weile in die Stadt ziehen. Dort geht es ihr genau so schlecht, aber Vrenchens Vater vermutet, dass sie dort alles haben, was sie brauchen. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass die Dorfgemeinschaft, die eigentlich recht verschworen ist, Familien schnell fallen lässt, wenn sie sich runterwirtschaften. Auch keine angenehme Erfahrung.
In gewisser Weise ist auch Armut ein Thema der Novelle. Beide Familien verarmen selbstverschuldet. Darunter leiden aber in erste Linie die Kinder, die mit dem Streit nichts zu tun haben. Sie geraten unverschuldet in ärmliche Verhältnisse und müssen mit den Konsequenzen leben. In diesem Fall können sie mit den Konsequenzen eben nicht leben.
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine recht einfallsreiche Umschreibung der Tragödie, die vor allem die dörfliche Atmosphäre authentisch darstellt. Dazu gibt es teilweise ausufernde Naturbeschreibungen, die sich der Stimmung der Novelle anpassen.
Insgesamt eine kurze, vorhersehbare Lektüre, die den Unsinn von Hass und gesellschaftlicher Regeln sowie das Leid, das durch Armut ausgelöst wird deutlich macht.
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Gelesen: Spuren im Weltraumfriedhof
Die Sternenfaust wurde nach einer verheerenden Schlacht mit den Kridan wieder repariert. Doch anstatt zurück zu Front geschickt zu werden, fliegt sie auf Erkundungsmission in den Weltraumfriedhof. Dort erhofft sich die Militärleitung neue Erkenntnisse zu den Weltraumquallen.
Das aktuelle Sternenfaust-Heft schildert eine eher solide als spannende Mission. Dafür wird man mit interessanten Infos und einer gelungenen Nebenhandlung entschädigt.
Wie sich das liest, erfährt man wie immer auf sf-radio.de:
Sternenfaust Band 141 - Spuren im Weltraumfriedhof (von Guido Seifert)
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Gefühl des Staunens?
m-dis | 28. Juni 10 | Topic 'Geschrieben'
"Sternenfaust" ist eine eigene Serie - logisch. Mittlerweile umfasst die Heftromanreihe mehr als 140 Romane. Da ist es nicht verwunderlich, dass in der Zeit Nebenhandlungen, -charaktere und -orte entstanden, die beinahe in Vergessenheit geraten sind.
Dabei waren es häufig die kleinen Dinge, die das vielbeschworene Gefühl des Staunens ausgelöst haben. Die aktuelle Sternenfaust-Kolumne auf dem Zauberspiegel beschäftigt sich mit dem Thema:
Gefühl des Staunens?
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Yuchu
Von wegen eine Tüte Milch: Die Dinger sind seit 2005 in jedem deutschen Personalausweis, den man ja eigentlich immer mit sich rumtragen muss.
Warum regt man sich da noch über Netzsperren auf?
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Gesehen: Shaakar (Deep Space Nine Folge 70)
Inhalt: Der Premierminister Bajors ist gestorben. Seine Nachfolgerin soll das machtgierige, religiöse Oberhaupt der Bajoraner werden: Kai Winn. Kurz vor der Wahl sucht sie Kira auf und bittet diese um einen Gefallen. Der frühere Leiter ihrer Widerstandsgruppe hat ein paar landwirtschaftliche Geräte entwendet. Kira soll ihn überreden, sie zurückzugeben. Doch Kira merkt schnell, dass Winn nicht das Beste für das bajoranische Volk im Sinn hat...
Kritik: Diese Episode beginnt ruhig und gemählich. Nach der Hälfte entwickelt sie jedoch plötzlich ein unglaubliches Tempo. Denn Kira beginnt mit ihrem alten Vorsitzenden einen Aufstand gegen die bajoranische Zentralregierung, die keine Verhandlungen führen möchte.
Und so steht Bajor in dieser Folge am Rande eines Bürgerkrieges. Das in einer Folge abzuhandeln ist eigentlich unmöglich. Daher wirkt die Lösung zum Schluss auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Dazwischen wird jedoch genug geboten. Die Mitglieder von Kiras Widerstandszelle sind sehr sympathisch inszeniert, die Gespräche erreichen für Star Trek Verhältnisse außerordentlich schnell ein authentisches Niveau. Nach dieser Folge kann man außerdem nachvollziehen, wie die Bajoraner damals gegen die Cardassianer vorgegangen sind.
Sehr gelungen ist auch, dass man Kiras Beziehung zu Bareil noch einmal aufgreift. Nachdem er in der Mitte der Staffel verstorben war, hat man Kira kaum um ihn trauern sehen. Das wird nun nachgeholt. Mittlerweile bemüht man sich also sehr um Kontinuität.
Aus dieser Geschichte hätte man ruhig einen Zweitteiler machen können. So bleibt aber immer noch eine sympathische und vor allem spannende Geschichte zurück. Das ist sehr gut. 4 von 5 Punkten.
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Fantastische Zukunft...oder ein passabler Versuch?
m-dis | 25. Juni 10 | Topic 'Geschrieben'
Seit Anfang Mai gibt Kelter zum ersten Mal eine Fantasy-Serie im Taschenheftformat heraus. Die Serie heißt "Mythenland" und wird von Volker Ferkau geschrieben, der auch für "Sternenfaust" und "Maddrax" schreibt.
Die Serie bietet so ziemlich alles, was andere Fantasy-Serien auch bieten. Elfen, Zwerge, Riesen, Trolle und und und.
Aber reicht das für eine gute Serie aus?
Ein paar Gedanken zu der Serie habe ich auf dem Zauberspiegel gelassen:
Fantastische Zukunft...oder ein passabler Versuch?
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Gelesen: Chimären-Tanz
"Chimären-Tanz" ist ein Einzelroman, in dessen Zentrum die Handelsbesatzung der Merchant II steht. In einer Nebenhandlung zeichnet der Autor Stan Hamilton ein irres Bild eines unbewohnten Planeten, auf dem ein Genetiker das gesamte Ökosystem durch genetische Experimente verändert.
Wie sich das liest, erfährt man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 140 - Chimären-Tanz (von Stan Hamilton)
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Debatte
Medien und Politiker sprechen immer wieder gerne von gesellschaftlichen Debatten. Das ist ein schöner Begriff. Die Gesellschaft diskutiert und kommt zu einer Lösung. Probleme werden aufgegriffen und man macht sich Gedanken darüber, wie sie gelöst werden können.
Dabei habe ich nicht das Gefühl, das in letzter Zeit irgend eine vernünftige Debatte geführt wurde.
Dabei müsste man sich mal überlegen, wie wir unser "Leben auf Pump", das sich in enormen Schuldenbergen manifestiert, überwinden können. Oder wie wir die abstürzenden Krankenkassen retten können, ohne noch mehr in ein zwei-Klassen Gesundheitssystem abzustürzen.
Vor allem aber sollte man sich mal überlegen, wie man Bildung in Deutschland endlich wieder konkurrenzfähig machen kann.
Zu all dem kommen natürlich Impulse aus der Politik. Für den Schuldenberg gibt es die Schuldenbremse, für die Krankenkasse die Kopfpauschale und Bildung ist Ländersache, das kommt in den überregionalen Medien nur beim Bildungsgipfel mal hoch.
Aber richtig debatiert - so scheint es - wird nie.
Das liegt vielleicht auch daran, weil Debatten einfach nicht mehr gewünscht sind.
Selbst an Gymnasien interessiert sich nur ein kleiner Bruchteil für politische Vorgänge und Diskussionen. Der Anteil derjenigen, die in der Lage sind mitzudiskutieren, sich Gedanken zu machen und eigene Meinungen zu bilden, ist noch geringer.
So ist es kein Wunder, das Schülervertretungen Landesbeschlüssen auf Schulkonferenzen kaum etwas entgegen zu setzen haben. Die Fähigkeit zur Diskussion ist an Gymnasien schon lange eingeschlafen.
Eben so verhält es sich aber scheinbar auch mit Diskussionen in Ortsvereinen der Parteien. Das die CDU nicht diskutiert, ist nicht verwunderlich. Dort herrscht Parteidisziplin, man ist eigentlich ein Kanzlerwahlverein und auch Mitgliederversammlungen kommen seltener vor als bei anderen Parteien.
Doch gestern wurde mir auch in meinem SPD-Ortsverein bei der Diskussion über Änderungsanträge für einen Bildungsparteitag gesagt: "Schreib doch Deine Änderungsanträge. Aus unserer Runde wird Dir sicher keiner wiedersprechen, Du hast doch die Ahnung."
Das ist natürlich ein starker Vertrauensbeweis. Andererseits zeigt es auch, das man einfach keine Lust hat, sich mit bestimmten Dingen auseinanderzusetzen.
Und ich habe langsam das Gefühl, dass sich das durch alle Gesellschaftsebenen zieht.
Die Medien werden durch das Internet immer plakativer. Die Parteien trauen sich nicht zu diskutieren, weil es dann gleich wieder heißt, sie seien zerstritten. Und das Ergebnis ist eine schlaf- und lustlose Politik und ein wachsender Berg an Problemen.
Dabei ginge so viel mehr.
Dabei habe ich nicht das Gefühl, das in letzter Zeit irgend eine vernünftige Debatte geführt wurde.
Dabei müsste man sich mal überlegen, wie wir unser "Leben auf Pump", das sich in enormen Schuldenbergen manifestiert, überwinden können. Oder wie wir die abstürzenden Krankenkassen retten können, ohne noch mehr in ein zwei-Klassen Gesundheitssystem abzustürzen.
Vor allem aber sollte man sich mal überlegen, wie man Bildung in Deutschland endlich wieder konkurrenzfähig machen kann.
Zu all dem kommen natürlich Impulse aus der Politik. Für den Schuldenberg gibt es die Schuldenbremse, für die Krankenkasse die Kopfpauschale und Bildung ist Ländersache, das kommt in den überregionalen Medien nur beim Bildungsgipfel mal hoch.
Aber richtig debatiert - so scheint es - wird nie.
Das liegt vielleicht auch daran, weil Debatten einfach nicht mehr gewünscht sind.
Selbst an Gymnasien interessiert sich nur ein kleiner Bruchteil für politische Vorgänge und Diskussionen. Der Anteil derjenigen, die in der Lage sind mitzudiskutieren, sich Gedanken zu machen und eigene Meinungen zu bilden, ist noch geringer.
So ist es kein Wunder, das Schülervertretungen Landesbeschlüssen auf Schulkonferenzen kaum etwas entgegen zu setzen haben. Die Fähigkeit zur Diskussion ist an Gymnasien schon lange eingeschlafen.
Eben so verhält es sich aber scheinbar auch mit Diskussionen in Ortsvereinen der Parteien. Das die CDU nicht diskutiert, ist nicht verwunderlich. Dort herrscht Parteidisziplin, man ist eigentlich ein Kanzlerwahlverein und auch Mitgliederversammlungen kommen seltener vor als bei anderen Parteien.
Doch gestern wurde mir auch in meinem SPD-Ortsverein bei der Diskussion über Änderungsanträge für einen Bildungsparteitag gesagt: "Schreib doch Deine Änderungsanträge. Aus unserer Runde wird Dir sicher keiner wiedersprechen, Du hast doch die Ahnung."
Das ist natürlich ein starker Vertrauensbeweis. Andererseits zeigt es auch, das man einfach keine Lust hat, sich mit bestimmten Dingen auseinanderzusetzen.
Und ich habe langsam das Gefühl, dass sich das durch alle Gesellschaftsebenen zieht.
Die Medien werden durch das Internet immer plakativer. Die Parteien trauen sich nicht zu diskutieren, weil es dann gleich wieder heißt, sie seien zerstritten. Und das Ergebnis ist eine schlaf- und lustlose Politik und ein wachsender Berg an Problemen.
Dabei ginge so viel mehr.
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Gelesen: Hiobs Brüder (von Rebecca Gablé)
Gablés neuester "historischer Roman" konzentriert sich auf die Zeit des englischen Bürgerkriegs von 1135 bis 1154.
Die Autorin erzählt die Geschichte einer Gruppe behinderter Menschen. Sie alle sind auf einer Insel vor der Küste eines Klosters eingesperrt. Die Mönche des Klosters glauben, die Gebrechen der Beinderten seien eine Strafe Gottes, weswegen man die Allgemeinheit vor den Sündern schützen muss.
Nach einem Sturm gelingt es der Gruppe von der Insel zu fliehen. Das Abenteuer beginnt.
Ganz untypisch ist diesmal kein Ritter Hauptperson eines Gablés Roman. Stattdessen hat man die ersten dreihundert Seiten über das Gefühl, hier würde die Geschichte "normaler" Menschen erzählt werden.
Das ist ein sehr angenehmes Gefühl, denn so erlebt man - mehr als in den anderen Romanen - das harte Mittelalter, in dem jeder auf sich selbst gestellt ist. Sonst geschah dies nur, wenn der Held mal wieder auf der Flucht war.
Aber natürlich kann es in einem Gablé Roman nicht nur um einfache Menschen gehen. Es stellt sich heraus, dass Losian, der Mann ohne Gedächtnis, eigentlich ein nicht unmächtiger Ritter ist, der eine wichtige Rolle im englischen Bürgerkrieg spielt.
Auf den anderen sechshundert Seiten erlebt man daher, wie die Gruppe Ex-Gefangener auf einmal eine wichtige Rolle im Bürgerkrieg spielt.
Das ist natürlich enorm faszinierend. Wie immer gelingt es Gablé perfekt die verschiedensten Personen zusammenzuführen und glaubhaft auszuarbeiten. So fiebert man jede Seite mit und die 900 Seiten des Romans gehen wie im Flug vorbei.
Dabei sind die Charakter sowohl stereotyp als auch tiefgründig. Das hört sich erst einmal seltsam an. Tatsächlich sind die Guten restlos gut. Die Bösen sind demnetsprechend restlos böse.
Losian ist, auch nachdem er sein Gedächtnis wiedergefunden hat, der perfekte Edelmann. Die wichtigsten Gegenspieler sind gänzlich böse Menschen.
Trotzdem gibt einem Gablé das Gefühl, es mit vielschichtigen Persönlichkeiten zu tun zu haben. Die Guten müssen schwierige Entscheidungen treffen, die zwar immer gut gemeint sind, manchmal aber auch ganz schön nach hinten los gehen.
Sprich: Die eigentlich Eintönigkeit der Charakter fällt beim Lesen überhaupt nicht auf.
Das liegt zum größten Teil daran, dass die guten Charaktere enorme Wandlungen durchmachen. So entdeckt Losian - wie bereits erwähnt - wieder sein Gedächtnis. Simon, der Fallsüchtige, erkennt seine Begabung zur Diplomatie. Und auch die anderen Personen entwickeln sich, aber halt immer in eine gute Richtung, trotz all der schlimmen Situationen, in die sie geraten.
Stattdessen gelingt es Gablé durch das Buch sogar ein wenig über das Zeitalter der "Anarchy" in England zu informieren. Immerhin ist das ein Stück englischer Geschichte, die hierzulande gänzlich unbekannt ist.
Die Geschichte entwickelt sich im Laufe des Buches so weit, dass man kaum mehr glauben mag, dass es den Anfang überhaupt gegeben hat. Das ist diesmal natürlich besonders krass. Der Ausgangspunkt (Ankunft eines Fallsüchtigen auf der Insel) ist so weit vom Schlusspunkt (Ende des Bürgerkrieges herbeigeführt durch die Leistungen einiger Inselgefangener), dass es fast schon fantastisch wirkt, wie die Autorin solche Entwicklungen authentisch beschreiben konnte.
"Hiobs Brüder" reiht sich somit in die Reihe von Gablés anderen historischen Romanen ein. Er ist extrem spannend zu lesen, hat sympathische Charaktere, die zur Identifikation einladen, enthält eine schier endlose Reihe an schlimmen Situationen, ist nicht mehr aus der Hand zu legen und erzeugt zum Schluss wieder eine positive Stimmung.
Wobei das Ende von "Hiobs Brüder" sich aus der Reihe abhebt. Denn der skurilste Charakter aus dem Buch hat da noch einen letzten, mystischen Auftritt...
Die Autorin erzählt die Geschichte einer Gruppe behinderter Menschen. Sie alle sind auf einer Insel vor der Küste eines Klosters eingesperrt. Die Mönche des Klosters glauben, die Gebrechen der Beinderten seien eine Strafe Gottes, weswegen man die Allgemeinheit vor den Sündern schützen muss.
Nach einem Sturm gelingt es der Gruppe von der Insel zu fliehen. Das Abenteuer beginnt.
Ganz untypisch ist diesmal kein Ritter Hauptperson eines Gablés Roman. Stattdessen hat man die ersten dreihundert Seiten über das Gefühl, hier würde die Geschichte "normaler" Menschen erzählt werden.
Das ist ein sehr angenehmes Gefühl, denn so erlebt man - mehr als in den anderen Romanen - das harte Mittelalter, in dem jeder auf sich selbst gestellt ist. Sonst geschah dies nur, wenn der Held mal wieder auf der Flucht war.
Aber natürlich kann es in einem Gablé Roman nicht nur um einfache Menschen gehen. Es stellt sich heraus, dass Losian, der Mann ohne Gedächtnis, eigentlich ein nicht unmächtiger Ritter ist, der eine wichtige Rolle im englischen Bürgerkrieg spielt.
Auf den anderen sechshundert Seiten erlebt man daher, wie die Gruppe Ex-Gefangener auf einmal eine wichtige Rolle im Bürgerkrieg spielt.
Das ist natürlich enorm faszinierend. Wie immer gelingt es Gablé perfekt die verschiedensten Personen zusammenzuführen und glaubhaft auszuarbeiten. So fiebert man jede Seite mit und die 900 Seiten des Romans gehen wie im Flug vorbei.
Dabei sind die Charakter sowohl stereotyp als auch tiefgründig. Das hört sich erst einmal seltsam an. Tatsächlich sind die Guten restlos gut. Die Bösen sind demnetsprechend restlos böse.
Losian ist, auch nachdem er sein Gedächtnis wiedergefunden hat, der perfekte Edelmann. Die wichtigsten Gegenspieler sind gänzlich böse Menschen.
Trotzdem gibt einem Gablé das Gefühl, es mit vielschichtigen Persönlichkeiten zu tun zu haben. Die Guten müssen schwierige Entscheidungen treffen, die zwar immer gut gemeint sind, manchmal aber auch ganz schön nach hinten los gehen.
Sprich: Die eigentlich Eintönigkeit der Charakter fällt beim Lesen überhaupt nicht auf.
Das liegt zum größten Teil daran, dass die guten Charaktere enorme Wandlungen durchmachen. So entdeckt Losian - wie bereits erwähnt - wieder sein Gedächtnis. Simon, der Fallsüchtige, erkennt seine Begabung zur Diplomatie. Und auch die anderen Personen entwickeln sich, aber halt immer in eine gute Richtung, trotz all der schlimmen Situationen, in die sie geraten.
Stattdessen gelingt es Gablé durch das Buch sogar ein wenig über das Zeitalter der "Anarchy" in England zu informieren. Immerhin ist das ein Stück englischer Geschichte, die hierzulande gänzlich unbekannt ist.
Die Geschichte entwickelt sich im Laufe des Buches so weit, dass man kaum mehr glauben mag, dass es den Anfang überhaupt gegeben hat. Das ist diesmal natürlich besonders krass. Der Ausgangspunkt (Ankunft eines Fallsüchtigen auf der Insel) ist so weit vom Schlusspunkt (Ende des Bürgerkrieges herbeigeführt durch die Leistungen einiger Inselgefangener), dass es fast schon fantastisch wirkt, wie die Autorin solche Entwicklungen authentisch beschreiben konnte.
"Hiobs Brüder" reiht sich somit in die Reihe von Gablés anderen historischen Romanen ein. Er ist extrem spannend zu lesen, hat sympathische Charaktere, die zur Identifikation einladen, enthält eine schier endlose Reihe an schlimmen Situationen, ist nicht mehr aus der Hand zu legen und erzeugt zum Schluss wieder eine positive Stimmung.
Wobei das Ende von "Hiobs Brüder" sich aus der Reihe abhebt. Denn der skurilste Charakter aus dem Buch hat da noch einen letzten, mystischen Auftritt...
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Gesehen: Impulsiv (Enterprise Folge 57)
Inhalt: Die Enterprise findet in einem Trilium-D-Asteroidenfeld ein vulkanisches Raumschiff. Es reagiert auf keinen Kommunikationsversuch. Archer, Reed, ein MACO und T'Pol fliegen mit einem Shuttle auf das Schiff. Dort müssen sie feststellen, dass sich die 150 Vulkanier an Bord verändert haben. Zu allem Überfluss beginnt T'Pol ebenfalls die Kontrolle über ihre Emotionen zu verlieren...
Kritik: Enterprise meets B-Horromovie. Trilium-D verwandelt Vulkanier in seelenlose Zombies. Natürlich müssen Archer und Co genau in so ein Wespennetz reingeraten.
Trotz der trashigen Handlung muss man sagen, dass diese Episode eine außergewöhnlich dichte Atmosphäre aufbaut. Enterprise wirkt im Gegensatz zu anderen „Star Trek“-Serien immer ein wenig steril, was mit der U-Boot-Atmosphäre an Bord zu tun hat. Hier aber kommt nicht nur Spannung auf, sondern die beengte Atmosphäre wird – auch wenn die Folge nicht auf der Enterprise spielt – perfekt genutzt.
Gleichzeitig bringt diese Episode auch noch ein weiteres Problem: Die Enterprise kann Trilium-D nicht als Schutz vor den Anomalien in der delphischen Ausdehnung verwenden. Denn würde man das tun, wäre T'Pol ebenfalls bald zombieähnlich. Die Reise zu den Xindi bleibt also gefährlich.
Etwas verwirrend ist das Ende der Folge. T'Pol ist zwar gerettet, erlebt aber auf einmal wieder Phantasien. Letztendlich stellt sich heraus, dass das nur ein Traum war. Warum zeigt man das noch einmal? Um zu zeigen, wie schwierig der Genesungsprozess für T'Pol ist? Das wäre unnötig, denn nach den Ereignissen auf dem vulkanischen Schiff, kann der Zuschauer das auch so nachvollziehen.
Schade ist auch, dass die Episode mit Rückblenden arbeitet. So beginnt sie mit einer Szene, in der T'Pol bereits von dem vulkanischen Schiff gerettet wurde und in Behandlung ist. Das sorgt zwar am Beginn für Spannung, da man wissen möchte wie es dazu kommen konnte, aber im Laufe der Kämpfe sorgt es für Ernüchterung. Denn man weiß ja schon, dass es alle sicher zurück zur Enterprise schaffen.
Natürlich bietet T'Pol an, die Crew zu verlassen, um die Mission zu sichern. Daraufhin entgegnet Archer, dass er bei dieser Mission seine Menschlichkeit nicht verlieren möchte. Hier wäre ein guter Punkt gewesen, um die Folter aus der zweiten Episode der Staffel noch einmal zu thematisieren. Aber es kommt nichts. Schade.
„Impulsiv“ ist eine äußerst spannende Episode, die handlungsmäßig nicht ganz gelungen ist. Die dichte Atmosphäre sorgt aber dafür, dass die Episode mehr als gut ist. Knapp sehr gute 4 von 5 Punkten.
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Gelesen: The Canterville Ghost (von Oscar Wilde)
Kurz vor meiner mündlichen Abiturprüfung hatte ich das Gefühl, mich noch einmal beruhigen zu müssen. Wie bereitet man sich besser auf eine Englisch-Prüfung vor als ein Buch zu lesen?
Also wählte ich "The Canterville Ghost" von Oscar Wilde. Die Geschichte ist relativ simpel. Die Familie eines amerikanischen Gesandten zieht in ein britisches Schloss ein. Dort spukt ein Geist, der sich allerdings an der materialistisch orientierten, amerikanischen Familie die Zähne ausbeist und beinahe in den Wahnsinn getrieben wird. Zum Ende hin wird er von der gutherzigen Tochter des Gesandten erlöst.
Die Geschichte ist simpel und abstrus zugleich. Denn zu keinem Zeitpunkt wird die Existenz des Geistes wirklich in Frage gestellt. Nur kurze Zeit zweifelt die amerikanische Familie, der Erzähler geht immer von der Existenz des Übersinnlichen aus.
Der Geist wiederum sieht sich als Künstler. Immer wieder erinnert er sich an Verkleidungen, mit denen er Menschen erschreckt hat. Das ist zu Beginn noch sehr amüsant, wird bis zum Schluss aber zu häufig wiederholt.
Auch sonst enthält die "hylo-idealistic romance" einige gute Einfälle. Interessanterweise war mir der Inhalt schon komplett durch ein "Donald Duck"-Comic mit derselben Geschichte bekannt. Inhaltlich hätte ich mir das Buch also durch meine Jugendcomiclektüre sparen können. Da soll noch einmal jemand sagen, dass Disney-Comics nichts zur Allgemeinbildung beitrügen.
Putzig ist natürlich, dass Oskar Wilde schon am Ende des 19. Jahrhunderts die Amerikaner als besonders materialistisch erkannt hat. "The Canterville Ghost" zeigt aber ja auch, dass die Amerikaner mit ihrer Ruhe und dem Glauben an die eigene Kraft das "alte Europa" hinter sich lassen. Da hilft auch kein Geist dagegen.
Die Geschichte war sprachlich beinahe ein wenig einfach und eignete sich prima, um an einem sonnigen Tag vor der letzten Abiturprüfung eine Stunde im Garten zu verbringen.
Also wählte ich "The Canterville Ghost" von Oscar Wilde. Die Geschichte ist relativ simpel. Die Familie eines amerikanischen Gesandten zieht in ein britisches Schloss ein. Dort spukt ein Geist, der sich allerdings an der materialistisch orientierten, amerikanischen Familie die Zähne ausbeist und beinahe in den Wahnsinn getrieben wird. Zum Ende hin wird er von der gutherzigen Tochter des Gesandten erlöst.
Die Geschichte ist simpel und abstrus zugleich. Denn zu keinem Zeitpunkt wird die Existenz des Geistes wirklich in Frage gestellt. Nur kurze Zeit zweifelt die amerikanische Familie, der Erzähler geht immer von der Existenz des Übersinnlichen aus.
Der Geist wiederum sieht sich als Künstler. Immer wieder erinnert er sich an Verkleidungen, mit denen er Menschen erschreckt hat. Das ist zu Beginn noch sehr amüsant, wird bis zum Schluss aber zu häufig wiederholt.
Auch sonst enthält die "hylo-idealistic romance" einige gute Einfälle. Interessanterweise war mir der Inhalt schon komplett durch ein "Donald Duck"-Comic mit derselben Geschichte bekannt. Inhaltlich hätte ich mir das Buch also durch meine Jugendcomiclektüre sparen können. Da soll noch einmal jemand sagen, dass Disney-Comics nichts zur Allgemeinbildung beitrügen.
Putzig ist natürlich, dass Oskar Wilde schon am Ende des 19. Jahrhunderts die Amerikaner als besonders materialistisch erkannt hat. "The Canterville Ghost" zeigt aber ja auch, dass die Amerikaner mit ihrer Ruhe und dem Glauben an die eigene Kraft das "alte Europa" hinter sich lassen. Da hilft auch kein Geist dagegen.
Die Geschichte war sprachlich beinahe ein wenig einfach und eignete sich prima, um an einem sonnigen Tag vor der letzten Abiturprüfung eine Stunde im Garten zu verbringen.
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Gelesen: Next (von Michael Crichton)
"Next" ist ein recht kleinteiliger Roman. Er schildert aus der Sicht vieler Charaktere eine Welt, die von Gentechnik bestimmt wird. Dabei hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass an Gentechnik geforscht wird, um Menschen zu helfen. Stattdessen wird um Forschungsgelder, Markanteile und Patente gekämft.
Der Autor orientiert sich dabei durchaus an den Möglichkeiten der heutigen Forschung. Zwar gibt es durchaus Elemente, die heute (noch) unrealistisch sind. So kommen sowohl ein sprechender Papagei als auch ein sprechender Affe in dem Roman vor. Trotz der sprechenden Tiere wirkt alles in dem Roman aber erschreckend realistisch. Es wäre durchaus möglich, dass hinter den Kulissen so viel abgeht, wie in "Next" beschrieben.
"Next" zeigt sowohl die Skruppellosigkeit vieler Forscher als auch deren Einsicht, wenn sie merken, dass etwas schief gelaufen ist. Der "Erfinder" des - bereits erwähnten - sprechenden Affens entdeckt zum Beispiel auf einmal sein Herz und bietet dem Wesen einen Wohnplatz.
Die vielen Personen in dem Roman sind sowohl Vorteil als auch Nachteil. Kurze Kapitel erhöhen die Lesegeschwindigkeit und sorgen in der Regel dafür, dass man immer mal wieder nebenbei liest. Außerdem gibt es mit vielen verschiedenen Personen auch viele offene Handlungsstränge und die permanente Frage, wie das alles zusammenführen soll.
Andererseits bleiben die Charaktere damit auch oberflächlich und stereotyp. Es gibt den skurppellosen Wirtschaftsmann, die Hausfrau, die Anwältin und so weiter. Eine Entwicklung der Personen erfolgt kaum.
Der Roman strotzt dafür vor kreativen Ideen. Gentests im Scheidungsfall, Gentests, um die Versicherungshöhe zu Bestimmen - das sind nur zwei Beispiele. Nebenbei baut Crichton auch noch verschiedene Nebenhandlungen ein, die dann in Zeitungsartikeln, die immer wieder zwischen den Kapiteln auftauchen, geklärt werden. So wird ein Krankenhausarzt, der ein paar "krumme Dinger" dreht, auf üble Art und Weise von seinem Gehilfen hintergangen.
Die eigentliche Intention des Romans, nämlich die Gefählichkeit von Gentechnik und der damit verbundenen Industrie zu demonstrieren, ist gelungen. Dafür braucht es keine, sich entwickelnden Charaktere. Crichton fügt dem Roman dann noch ein fünf-Punkte-Programm an, in dem er erklärt, was getan werden muss, um die Auswüchse der Genforschung einzudämmen. Diese Punkte sind wohl überlegt und überraschend unpopulistisch. Er spricht sich zum Beispiel gegen ein Forschungverbot aus, da es immer Wege gehen wird, um solche Verbote zu umgehen. Kontrolieren statt verbieten ist sein Motto.
"Next" ist leicht zu lesen und entführt einen schnell in eine erschreckend realistisch wirkende Welt, in der es leider nur stereotype Charaktere gibt.
Der Autor orientiert sich dabei durchaus an den Möglichkeiten der heutigen Forschung. Zwar gibt es durchaus Elemente, die heute (noch) unrealistisch sind. So kommen sowohl ein sprechender Papagei als auch ein sprechender Affe in dem Roman vor. Trotz der sprechenden Tiere wirkt alles in dem Roman aber erschreckend realistisch. Es wäre durchaus möglich, dass hinter den Kulissen so viel abgeht, wie in "Next" beschrieben.
"Next" zeigt sowohl die Skruppellosigkeit vieler Forscher als auch deren Einsicht, wenn sie merken, dass etwas schief gelaufen ist. Der "Erfinder" des - bereits erwähnten - sprechenden Affens entdeckt zum Beispiel auf einmal sein Herz und bietet dem Wesen einen Wohnplatz.
Die vielen Personen in dem Roman sind sowohl Vorteil als auch Nachteil. Kurze Kapitel erhöhen die Lesegeschwindigkeit und sorgen in der Regel dafür, dass man immer mal wieder nebenbei liest. Außerdem gibt es mit vielen verschiedenen Personen auch viele offene Handlungsstränge und die permanente Frage, wie das alles zusammenführen soll.
Andererseits bleiben die Charaktere damit auch oberflächlich und stereotyp. Es gibt den skurppellosen Wirtschaftsmann, die Hausfrau, die Anwältin und so weiter. Eine Entwicklung der Personen erfolgt kaum.
Der Roman strotzt dafür vor kreativen Ideen. Gentests im Scheidungsfall, Gentests, um die Versicherungshöhe zu Bestimmen - das sind nur zwei Beispiele. Nebenbei baut Crichton auch noch verschiedene Nebenhandlungen ein, die dann in Zeitungsartikeln, die immer wieder zwischen den Kapiteln auftauchen, geklärt werden. So wird ein Krankenhausarzt, der ein paar "krumme Dinger" dreht, auf üble Art und Weise von seinem Gehilfen hintergangen.
Die eigentliche Intention des Romans, nämlich die Gefählichkeit von Gentechnik und der damit verbundenen Industrie zu demonstrieren, ist gelungen. Dafür braucht es keine, sich entwickelnden Charaktere. Crichton fügt dem Roman dann noch ein fünf-Punkte-Programm an, in dem er erklärt, was getan werden muss, um die Auswüchse der Genforschung einzudämmen. Diese Punkte sind wohl überlegt und überraschend unpopulistisch. Er spricht sich zum Beispiel gegen ein Forschungverbot aus, da es immer Wege gehen wird, um solche Verbote zu umgehen. Kontrolieren statt verbieten ist sein Motto.
"Next" ist leicht zu lesen und entführt einen schnell in eine erschreckend realistisch wirkende Welt, in der es leider nur stereotype Charaktere gibt.
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