Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Freitag, 11. Juni 2010
Gesehen: The midterms (West Wing Folge 25)


Inhalt: Die Midterms stehen an. Dabei stehen 15 Senatoren zur Wahl. Nach den tätlichen Angriffen auf den Präsidenten liegen die Sympathie-Werte für die Regierung bei über 80 Prozent. Doch die Administration hat so ihre Probleme. Toby zum Beispiel hat den Angriff immer noch nicht richtig verarbeitet. Der Präsident wiederum kann sich nicht richtig konzentrieren, weil er sich auf eine Kommunalwahl in seinem Heimatstaat konzentriert, während Sam einen Collegefreund überredet zu kandidieren, was ihm später einige Probleme einbringt.

Kritik: Wahlepisoden sind spannend. Alleine deswegen, weil nicht sicher ist, wie sie ausgehen. Leider werden bei „Midterms“ aber einige Wochen in kürzester Zeit abgehackt. Das wirkt hektisch und lässt leider Details vermissen.

Das Ende ist gelungen. Zwar ist die Niederlage auch für den Zuschauer bitter, aber dafür ist sie sehr gut inszeniert. Auch die Ansprache des Präsidenten auf einem Empfang ist sehr gelungen und politisch auch deutlich bisanter als vieles, was vorher im West Wing von sich gegeben wurde. (Daher ist es ein Glück, dass sie - wie oben zu sehen - auf youtube online gestellt wurde).

Dennoch wirkt es bei dieser Episode sehr störend, wie schnell die Wochen doch abgearbeitet wurden. Man hätte bei dieser – doch recht wichtigen Kampagne – noch einiges mehr zeigen können. Das verärgert dann deutlich. Zumal nicht ganz klar ist, wie die Administration ihre Popularität wieder verspielen konnte.
Auf jeden Fall werden Gesetzesvorhaben auch in Zukunft schwierig bleiben.

Gelungen wiederum ist dann aber die Nebenhandlung um Charlie und Zoey. Es ist schön, dass mit dieser Beziehung (immerhin der einzigen, sich deutlich entwickelnden im Moment) kein allzu großes Schindluder von Seiten der Produzenten getrieben wird.

Insgesamt ist „Midterms“ eine mitreißende und spannende Episode, die jedoch noch weit, weit mehr Potenzial gehabt hätte (evtl. sogar für 2-4 mehr Folgen). 4 von 5 Punkten.

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Donnerstag, 10. Juni 2010
Gelesen: Jagd auf Nickie Berger
Die Auftraggeber hinter der Meuterei von Nickie Berger werden endlich enthüllt. Das Ganze geschieht im Rahmen einer soliden Agentenstory. Leider überzeugt die Hauptfigur des Romans nicht wirklich. Denn auf einmal wandelt sich der stille erste Offizier der Sternenfaust in einen Top_Agenten. Das muss man als Leser erst einmal verkraften - authentisch wirkt es nicht.

Die gesamte Rezension ist wie immer auf sf-radio zu lesen:
Sternenfaust Band 139 - Jagd auf Nickie Berger (von Simon Borner)

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Mittwoch, 9. Juni 2010
Findige Idee
Die öffentlich-rechtlichen Sender scheinen auf die negativen Reaktionen auf die GEZ-Fahnder einzugehen. Die Fahnder werden alle entlassen. Tolle Idee.
Im Tausch dafür muss in Zukunft einfach jeder GEZ bezahlen. Es ist dann egal, ob er nun fernsieht oder nicht.

Diese Idee ist aus Sicht der öffentlich-rechtlichen so genial, dass man sich beinahe wundert, warum sie nicht früher darauf gekommen sind. Sie müssen die Fahnder nicht mehr bezahlen und zudem vermehren sich die Einnahmen, da nun auch jeder zahlen muss, der keinen Fernseher benutzt. Das ist eine perfekte Form, die Einnahmen zu erhöhen, ohne das Angebot zu verbessern.

Es bleibt abzusehen, ob die Änderung so ohne weiteres durchkommt. Die Ministerpräsidenten scheinen sie ja schon beschlossen zu haben. Die Menschen in Deutschland, die kein Fernsehgerät zu Hause haben, sind in der Minderheit. Vermutlich wird ihr Protest nicht einmal gehört.

Zurück bleiben dann entlassene GEZ-Fahnder, eine neue Grundsteuer (denn das wären die Fehrnsehgebühren dann ja eigentlich) und ein kleine Anzahl verärgerter Bürger in Deutschland. Das ist Gerechtigkeit in Deutschland...aber immerhin wurde die Kritik an den GEZ-Fahndern ernst genommen...

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Dienstag, 8. Juni 2010
Aus
Das war es jetzt. Nachdem wir vor beinahe zwei Wochen die schriftlichen Ergebnisse bekommen haben, stand heute die mündliche Prüfung an.

Bei mir bedeutet das die Themen "Genetic Engineering" und "America - melting pot or salad bowl" auf Englisch zu behandeln.
Das ist mir scheinbar sehr gut gelungen, das Ergebnis sind 15 Punkte.

Damit habe ich jetzt meinen angestrebten Abischnitt von 1,3 locker erreicht und bin glücklich und zufrieden. Mit so einem Ergebnis verlässt man die Schule doch gerne.

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Gewinner und Velierer im Spiegel
Gestern jubelte der Fokus, die Koalition habe endlich ihr Projekt gefunden. Gleichzeitig listete der Spiegel einmal auf, wer denn die Gewinner und Verlierer des Sparpaketes seien. Auf der Gewinnerseite findet man dabei Forscher, Vermögende, Energiekonzerne, Krankenkassen und die Finanzindustrie. Auf der anderen Seite findet man Arbeitslose, Familien, Bundeswehr, Flugpassagiere, Verwaltung und die Deutsche Bahn.

Natürlich puscht auch der Spiegel das Ganze enorm hoch. So ist es eigentlich vernünftig bei dem Heer zu sparen und es ist auch vernünftig, die Luftfahrtkonzerne mal zur Kasse zu bitten, die bisher enorm subventioniert werden.
Allerdings geht das alles ja letztendlich zu Lasten der "einfachen" Bürger, ohne all zu viel langfristig zu bringen. Die Bankenabgabe oder Finanzmarktransaktionssteuer entpuppt sich als Alibi-Vorstoß und die Energiekonzerne murren zwar über eine kleine Abgabe, verdienen aber Milliarden durch längere Atomkraftwerkslaufzeiten. Super.

Kein Subventionsabbau? Kein Vorstoß bei der Pendlerpauschale? Keine PKW-Maut? Keine Mehrwertsteuerangleichungen? Keine Vermögendensteuer?

All das, was eine Koalition am Anfang einer Legislaturperiode noch machen könnte, hat schwarz-gelb verpasst. Ob mit dem Paket tatsächlich 80 Milliarden (irre Summe) in den nächsten Jahren eingespart werden können, ist fraglich. Schließlich ist kein großes Steuererleichterungsabbauprojekt mit dabei.
So wird der Hauptteil des Schuldenabbaus wieder bei den Kürzungen der Sozialleistungen aufgebracht. Super.

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Montag, 7. Juni 2010
Gesehen: Rajiin (Enterprise Folge 56)


Inhalt: Die Enterprise besucht einen Handelsplaneten, um an eine Formel zu kommen, mit der man Trilium-D herstellen kann. Mithilfe dieses Stoffes könnte die Enterprise sicher durch die Anomalien der delphischen Ausdehnung fliegen. Wie immer fragt Archer auch nach Informationen über die Xindi. Er findet heraus, dass sie ein Bordell auf dem Markt besucht haben. Nach der Recherche in dem Bordell flieht eine der Sklavinnen und schließt sich der Enterprise-Crew an. Ihr Name ist Rajiin.

Kritik: Der Anfang der Episode ist besonders gelungen. Archer leidet noch unter den Nachwirkungen seiner Verwandlung in Transformation. Soviel Kontinuität hat man lange nicht mehr gesehen. Der starke rote Faden der dritten Staffel tut Enterprise gut.

Außerdem tritt der Rat der Xindi wieder zu Beginn und am Ende der Folge in Aktion. Auch das ist schön, denn so erfährt man wieder mehr über den Gegner. Die Xindi planen nun nicht mehr nur allein eine explosive Bombe, sondern auch eine biologische Waffe gegen die Menschen. Das eröffnet eine weitere Front.

Leider wird relativ schnell deutlich, dass Rajiin eine Spionin ist. Schon ihre Fragen bei einem Abendessen mit Archer lassen dieses vermuten.
Die darauffolgende Konfrontation mit den Xindi zeigt aber, wie schwach die Enterprise ist. Zwei Schiffe der Reptilianer reichen aus, um die Enterprise kampfunfähig zu machen und dabei sind diese Schiffe nicht einmal besonders groß.
Wie die Enterprise unter diesen Umständen Erfolg haben soll, ist mehr als ungewiss.

Die Episode endet mit einer Niederlage für die Menschen. Rajiin wird von den Xindi zurückgeholt, sie erhalten die biologischen Daten der Menschen.

Mittlerweile werden die regelmäßigen „Schlafsitzungen“ zwischen T'Pol und Trip ein wenig nervig. Nun macht sich Trip auch noch Gedanken darüber, was die anderen Crewmitglieder von seinen „nächtlichen Besuchen“ bei T'Pol halten. Das wirkt wie ein Gespräch zwischen zwei Teenagern und für Offiziere der Enterprise irgendwie albern.

„Rajiin“ glänzt mit der kontinuierlichen Handlung, allerdings ist die Spionage-Story etwas durchschnittlich. Durch die neuen Informationen über die Xindi-Waffe und der ersten „handfesten“ Begegnung mit den Xindi wird diese Folge aber beinahe sehr gut. 3,5 von 5 Punkten.

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Sonntag, 6. Juni 2010
(Kurz)Gelesen: Nachwuchs (von Philip K. Dick)
Ed Doyle hat sich angestrengt, um pünktlich zur Erde zu kommen. Der Grund: Seine Frau bekommt ein Kind. Doch nach der Geburt muss Doyle bemerken, dass sich die Erde ganz schön geändert hat. Kinder wachsen nicht mehr bei ihren Eltern auf, sondern werden von Robotern aufgezogen, damit "emotionale Elemente" nicht ihrer Erziehung beeinflussen. Doyle kommt damit nicht gut zurecht...

"Nachwuchs" ist eine merkwürdige Geschichte. Sie wirkt zum einen völlig unmenschlich. Den Einfluss, den Roboter in dieser Geschichte haben, ist unglaublich. Und obwohl sie überall im Leben eine immens wichtige Rolle spielen, regt sich niemand auf.

Genauso merkwürdig ist, dass sich die Erdgesellschaft so schnell verändert, während Ed Doyle auf seinen Handelsreisen ist. Er muss mitbekommen habn, wie sich die Gesellschaft verändert hat.

Die Geschichte zieht auch keine Konsequenz aus der beschriebenen Gesellschaft. Zu keinem Zeitpunkt lehnt sich jemand auf. Ed Doyle versucht lediglich nach neun Jahren seinem Sohn zu zeigen, was menschlich sein bedeuten kann. Er hat dazu neunzig Minuten Zeit und versagt. Das ist kein Wunder, schließlich wurde sein Sohn darauf getrimmt, nur eine Form von Erziehung für gut zu befinden. Nach neun Jahren "Spezialisierung" werden 90 Minuten nichts ändern.

Das Ende zeigt, dass sich Ed Doyles Sohn besser mit Robotern versteht als mit Menschen. Auch das ist klar, schließlich hat er sein ganzes Leben nur unter Robotern verbracht und nicht unter Menschen. Die Aussage der Geschichte ist dann wohl, dass ein Mensch, der sein Leben nur mit Robotern verbringt, ebenfalls zu einem wird. Das ist zwar recht interessant, wird dem Leser in dieser Geschichte aber äußerst unspektakulär präsentiert.

"Nachwuchs", 24 Seiten, 1954, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".

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Samstag, 5. Juni 2010
Gelesen: A clockwork orange (von Anthony Burgess)
Alex verbricht mit seinen Freunden in einer düsteren Zukunftswelt unglaubliche Dinge. Regelmäßig rauben sie Geschäfte aus, verprügeln Obdachlose und vergewaltigen Frauen. Doch dann läuft ein Einbruch der Gruppe schief und Alex wird - von seinen Freunden verraten - verhaftet...

"A clockwork orange" ist in drei Teile eingeteilt. Der erste Teil beschreibt Alex Verbrechen. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass Alex bei allem erst 15 Jahre alt ist. Im zweiten Teil wird Alex Gefängnisaufenthalt und seine "Heilung" beschrieben. Da die Gefängnisse überfüllt sind, hat die Regierung nämlich eine Methode zur "Heilung" von Verbrechern entwickelt. Nach der Prozedur ist der Mensch nicht mehr in der Lage dazu, an "schlechte" Sachen überhaupt nur zu denken. Der dritte Teil zeigt dann, dass Alex ohne negativen Neigungen ein absolutes Opfer der Gesellschaft wird.

So wandelt sich der Täter im Laufe der Geschichte zum Opfer. Die gesamte Geschichte wird in der ersten Person von Alex erzählt, der sich selbst immer nur als "your humble narrator" bezeichnet. Er verwendet permanent eine Art Jugenslang, die Burgess selbst erschaffen hat. Das macht gerade den ersten Teil sehr schwer zu verstehen, schließlich muss man sich das Vokabular des Slangs erst einmal aneignen ("the old-in-and-out" als Synonym für Geschlechtsverkehr geht ja noch, "gulliver" als Bezeichnung für den Kopf ist schon schwieriger). Der zweite und dritte Teil strotzen nicht mehr so vor Slang, wodurch der erste Teil weitaus länger wirkt, als eigentlich ist.

Burgess schildert eine Zukunft, in der die Jugend extrem verwahrlost ist. Während alle Menschen arbeiten müssen, versucht die Regierung im Hintergrund Stück für Stück das Staatssystem in eine totalitäre Diktatur umzubauen. Alex bekommt davon natürlich kaum etwas mit. Für ihn zählt lediglich der nächste Abend und was er dann wieder verbrechen möchte. Das ist nur durch das Nadsat (besagter Slang) erträglich, denn der sorgt dafür, dass man permanent am übersetzen ist und etwas Distanz zu den grausamen Verbrechen aufgebaut wird.

Im Laufe der Geschichte gelingt es aber tatsächlich so etwas wie Sympathie für Alex aufzubauen. Auch wenn man sich mit seinen Ansichten - hoffentlich - nicht identifizieren kann, leidet man doch mit ihm sobald er seines freien Willens beraubt ist.

"A clockwork orange" überzeugt auch deswegen, weil Alex bei allem doch eine Entwicklung durchmacht. In den drei Jahren, die die Geschichte beschreibt, entwickelt er sich durchaus weiter. Zum Schluss ist er gar auf natürlich Weise "geheilt".

"A clockwork orange" überzeugt vor allem aber auch deswegen, weil die Zukunft, die dort beschrieben ist, so realistisch ist. Die meisten Leute hängen nur noch vor dem Fernseher, Bibliotheken werden kaum wertgeschätzt und niemand interessiert sich wirklich dafür, was die Regierung macht, solange es allen gut geht. All das liegt durchaus im Bereich möglicher Entwicklungen.

Die Geschichte hat natürlich keine eindeutige Botschaft. Lediglich die Betonung des freien Willens fällt sofort auf. Denn ohne diesen - das zeigt Alex Schicksal ganz gut - ist ein Mensch einfach nicht mehr menschlich, sondern kaum mehr als ein "Uhrwerk".

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Freitag, 4. Juni 2010
Gesehen: Familienangelegenheiten (Deep Space Nine Folge 69)


Inhalt: Quark muss dringend auf die Heimatwelt der Ferengi. Seine Mutter bricht alle Tabus. Sie trägt Klamotten (was Frauen auf Ferenginar verboten ist) und macht Geschäfte (was ebenfalls verboten ist).
Er nimmt seinen Bruder Rom mit, der ein gutes Verhältnis zu der gemeinsamen Mutter hat. Quark hat nämlich so einige Probleme mit ihr...

Kritik: Diese Episode ist streckenweise zum Brüllen komisch. Der knallharte Geschäftsmann Quark muss herausfinden, dass seine Mutter noch bessere Geschäfte mach als er und das obwohl sie als Frau gar keine machen darf. Nun muss er die halsstarrische und ehrgeizige Frau dazu bringen, die Geschäfte sein zu lassen. Nebenbei erfährt er noch manch andere Details über seine Familie, die er lieber nicht gewusst hätte.

Die Ferengi sind die Turbokapitalisten des Weltraums. Die Art wie sie ihre Frauen unterdrücken, ist enorm und für ein raumfahrendes Volk unglaublich. So ist diese Folge auch eine Art Lehrbeispiel wie eine Gesellschaft nicht funktionieren sollte.
Auch an dem System des Profits wird Kritik geübt. Allerdings nur durch den Hinweise von Quarks Mutter, dass man auch Ferengis, die keinen Profit machen lieben könne.

Die Nebenhandlung ist recht sympathisch. Überraschenderweise trifft Sisko tatsächlich die Frachterkapitänin, die ihm vom Jake in der vorherigen Folge vorgeschlagen wurde. So viel Kontinuität ist mal angenehm bei Deep Space Nine. Und tatsächlich merkt man schnell, dass die Chemie zwischen Benjamin Sisko und Kassidy Yates zu stimmen scheint. Eine interessante Entwicklung in einer Serie, deren Charakterentwicklung bisher relativ statisch war.

Einblicke in die Ferengiegesellschaft, viel Komik und eine möglicherweise bahnbrechende Entwicklung für Sisko - „Familienangelegenheiten“ ist eine sehr gute Episode. 4 von 5 Punkten.

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Donnerstag, 3. Juni 2010
nachfolgen
Die, die sich selbst bürgerlich nennen, haben heute ein Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung hat Christian Wullf getroffen. Irgendwie verstehe ich das nicht.

Wofür steht Wulf denn? Das fragen sich auch einige Zeitungen. Andererseits ist diese Frage böse, denn bei Horst Köhler wusste man das vorher auch nicht und die Leute mochten ihn trotzdem.

Gerade nach der Lektüre des Artikels Die Sehnsucht nach Margot Käßmann empfindet man es als unglücklich, dass wieder ein "Polit-Profi" nach Bellevue zieht. Und Wulf ist so ein "Polit-Profi", schließlich ist er schon seit jungen Jahren in der Politik.
Andererseits gilt auch hier, dass ein "Polit-Profi" durchaus ein überparteilicher Bundespräsident sein kann, wenn er seinen Platz erst einmal gewechselt hat.

Nein, was ich nicht verstehe ist, warum man Wulf aus Niedersachsen lässt. Gerade gab es im Spiegel eine eindrucksvolle Grafik, wie hoch die Verluste der Union bei den letzten Landtagswahlen waren. Und die Länder sind durch den Bundesrat die Stütze der Regierung. Es dauert zwar noch ein wenig, bis in Niedersachsen gewählt wird. Aber ein bekannter Ministerpräsident ist da sicher ein besseres Zugpferd als ein Wulf-Nachfolger.
Wobei ich natürlich nicht weiß, ob Wulf schon einen bekannten Kronprinzen aufgebaut hat (was ich aber bezweifel).

Interessant ist auch die Kandidatenkür der Opposition. Joachim Gauck, überparteilich, Vorsitzender des Vereins Gegen Vergessen - für Demokratie, der sich mit der Aufarbeitung des nationalsozialistischen- und des SED-Regimes beschäftigt. Eigentlich ein ganz guter Kandidat, wenn er nicht in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so schwach wäre.

Das Besondere daran ist nur, dass die Linke den Kandidaten nicht stützt, weil er nach der Wende die Behorde für Stasi-Unterlagen leitete.
So ein Mist!

Hier wäre die Chance der Linken gewesen zu zeigen, dass sie von dem SED-Regime Abstand genommen hat. Hier wäre die Chance gewesen zu zeigen, dass man zwar noch für den Sozialismus kämpft, aber nicht mehr für den, der kolossal gescheitert ist.
Hier hätte die Linke beweisen können, dass sie hinter Menschenrechte und demokratischen Rechten steht. Das tut sie nicht dadurch, dass sie einen Kämpfer für die Demokratie nicht unterstützt, sondern - mal wieder - nach einem eigenen Kandidaten sucht. Das ist eine schwache Leistung und bestätigt einige Vorurteile, von denen ich eigentlich nicht versuche, sie zu hegen.

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Mittwoch, 2. Juni 2010
Gesehen: Seilbahn zu den Sternen (Akte X Folge 30)

Inhalt: Scully ist entführt, der Entführer ist bekannt. Mulder setzt sich sofort in Bewegung, sie zu retten...

Kritik: Diese Episode bietet Spannung vom Anfang bis zum Ende. Barrys Alien-Storys scheinen wahr zu sein, zumindest bringt er Scully zu dem Berg, von dem er in der vorherigen Folge geredet hat.

Dabei geht er mit einer unverschämten Kaltblütigkeit vor und erschießt sogar einen Polizisten auf offener Straße.
Das bringt Mulder allerdings sofort auf seine Fersen. Unglücklicherweise nimmt Mulder seinen Partner Krycek mit. Der hat aber von seinen Arbeitgebern den Auftrag bekommen, Mulders Arbeit zu sabotieren.

Der weitere Verlauf der Episode ist eine hektische Verfolgungsjagd Barry, die durch Kryceks Intrige besonders spannend wird.
Verwirrend ist, dass Mulder zu spät kommt. Scully bleibt auch zum Ende der Episode verschwunden. Wo sie ist, kann niemand sagen. Viel spricht jedoch für Barrys Alien-Geschichte.

Immerhin wird der nervige Agent Krycek zum Schluss enttarnt und die X-Akten werden wieder geöffnet. Das ist ein schwacher Trost, denn Scullys Verlust ist heftig. Allerdings ist eigentlich schon absehbar, dass Scully zurückkommt, schließlich wurde sie „lediglich“ von Aliens entführt. Und diese Aliens scheinen mit der Regierung hinter eine Decke zu stecken. Scully wird also noch irgendwo „da draußen“ sein.

Außerdem ist es schön, dass die X-Akten wieder geöffnet sind. Das hat in den letzten Episoden doch recht viel Zeit gekostet, denn schließlich musste immer erst einmal jemand Mulder rufen. Nun kann er mit den X-Akten wieder „forschen“.

„Seilbahn zu den Sternen“ ist eine spannende und gewaltige Episode. Viel mehr kann man eigentlich nicht besser machen. Lediglich Mulders heftige Reaktion bei dem Verhör Barrys ist verwunderlich. Sicherlich ist sie seiner Angst um Scully verschuldet. Dennoch sollte er nicht so hart reagieren. Es passt irgendwie nicht zu ihm.

Trotzdem unterhält die Episode super und ist mehr als sehr gute 4,5 von 5 Punkten mehr als wert.

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Dienstag, 1. Juni 2010
Play Catan!
Das geniale Siedler-Kartenspiel ist seit wenigen Monaten vom Markt genommen worden. Kosmos und der Autor meinen, es sei zu komplex und schwierig für die Massen. Im Herbst erscheint eine Neuauflage, die vereinfacht sein soll und nicht mehr so aggressiv sein soll.

Auf der Suche nach Informationen über dieses (in meinen Augen eher unsinnige Projekt) habe ich die Seite Playcatan gefunden.

Dort kann man nach einer einmaligen (und kostenlosen) Registrierung mit Menschen aus aller Welt, das Siedler-Basisspiel und das Siedler-Kartenspiel mit Themensets spielen. Genial.

Für 4,9€ im Monat kann man dann auch noch die Siedler-Seefahrer, die Siedler-Städte und Ritter und das Kartenspiel Tunierspiel mitspielen. Das Ganze ist so nett aufbereitet, dass ich tatsächlich versucht bin, zum ersten Mal für ein Angebot im Internet monatlich etwas zu zahlen.

Denn gerade in Zeiten, da immer weniger Leute Brettspiele spielen, muss man das Ganze vielleicht doch auf den Bildschirm übertragen. Zumal die neuen Ausgaben der "Siedler von Catan" mit ihren Plastiksiedlungen und den fehlenden Würfeln kaum noch Spaß bringen.

Erst einmal spiele ich aber ausgiebig die kostenlosen Varianten von PlayCatan, also das Siedler-Grundspiel und das Kartenspiel.

Auf jeden Fall finde ich das Ganze ein unglaublich gutes Angebot, das ruhig bekannter werden sollte.
Für mehr Brettspiele im Internet :)

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Montag, 31. Mai 2010
Überraschend...schlicht
Bundespräsident Horst Köhler ist heute zurückgetreten. Spiegel online schreibt einen unaufgeregten Artikel, der Stern schreibt auch nicht bewegter.

Vermutlich kommen in den nächsten Stunden noch ein paar Kommentare online. Der Rücktritt kommt in meinen Augen aber recht plötzlich, schließlich war die Kritik an Köhler jetzt nicht so wild, dass sie sein ganzes Amt beschädigt hätte.
Zumal auch ein Bundespräsident kritisierbar sein muss. In einer Demokratie ist schließlich jeder kritisierbar.

Man konnte in den letzten Monaten aber immer mal wieder im Spiegel lesen, dass in Bellevue nicht alles stimmte. Regelmäßig traten Mitarbeiter zurück und das Team spielte sicht nicht so richtig ein. Köhler tauchte erst lange Zeit ab, um dann die Regierung zu kritisieren und dann den Afghanistan-Einsatz zu rechtfertigen. Keine klare Linie oder?

Es ist aber interessant, dass gerade so ein beliebter Politiker (oder nicht-Politiker, wie er sich sieht) wie Köhler zurücktritt. Er belegt in Umfragen regelmäßig Spitzenplätze, die Menschen sehen ihn als authentisch an.
Dabei muss man sagen, dass Köhler sich seine Beliebtheit vor allem mit Sticheleien gegen die "etablierten" Politiker erkauft hat. Er wollte anders sein als der Politikbetrieb. Der eine Mag denken, dass das etwas gegen die Politikverdrossenheit getan hat, der andere, dass Deutschland einfach nur einen politikverdrossenen Präsidenten hatte.

Sein Rücktritt wird nun aber das Bild des authentischen nicht-Politikers noch einmal bestätigen. Die Frage ist, auf wen das zurückfällt. Auf Merkel, weil sie ihn nicht halten konnte? Auf Linke, Grüne und SPD, weil sie ihn kritisiert haben? Oder wieder auf alle Politiker, weil sie schlecht, böse und gemein sind?
Ich glaube ja, letzteres wird eintreten.

Und nun?

Nach der Bundestagswahl dürfte es in der Bundesversammlung eine bürgerliche Mehrheit geben. Nur der Kandidat fehlt noch.

Glücklicherweise gab es ja in letzter Zeit eine ausgeprägte Rücktritteritis. Koch hat vor kurzem sein Amt verlassen. Und ob Rüttgers noch lange Ministerpräsident bleibt, ist auch ungeklärt. Und Rüttgers hat sich vor gar nicht so langer Zeit selbst als zukünftiger Bundespräsident gesehen. Sollte das eintreten (was bei Merkels Vorliebe für die beiden Herren eher unwahrscheinlich ist) dann entsteht allerdings der Eindruck, das Bundespräsidentenamt wäre ein Restelager für gescheiterte CDU-Ministerpräsidenten.
Das würde das Amt wohl deutlich mehr beschädigen als die Kritik an Horst Köhler.

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Sonntag, 30. Mai 2010
Gelesen: City Of Glass (Paul Auster)
„City Of Glass“ ist ein vertrackter Krimi. Der einsiedlerische Schriftsteller Daniel Quinn wird eines Abends angerufen. Der Anrufe verlangt Paul Auster. Nach einer Weile gibt sich Quinn als Paul Auster aus und übernimmt einen Beschattungsauftrag.

Was sich wie ein durchschnittlicher Krimi anhört, wandelt sich schnell zu etwas ganz anderem. Denn eigentlich geht es um das Schicksal Daniel Quinns. Wobei Schicksal etwas hochgestochen ist, denn nach der Lektüre des Buches hat man das Gefühl, es gibt in dieser Welt eigentlich nichts als den Zufall.

Das Buch ist verwirrend. Es startet zunächst gradlinig. Quinn übernimmt den Auftrag und beschattet die Zielperson auch pflichtbewusst. Nach einer Weile beginnt er sogar mit dem „Auftragsobjekt“ zu kommunizieren. Dieses hat krude, religiöse Ansichten und ist auf einer „Mission“ die Ursprache der Menschen, also die Sprache vor dem Turmbau zu Babel, wiederherzustellen.

Bis dahin ist alles in Ordnung. Doch dann verliert Quinn sein Beschattungsobjekt. Alles spielt ab da verrückt. Quinn wird allmählich besessen von dem Fall. Zum Schluss ist seine Persönlichkeit eigentlich nicht mehr existent. Quinn hat sich dann zwischen seinem Leben, seinem Synonym und der Identität Paul Auster aufgerieben.
Auch die Erzählperspektive spielt verrückt. Quinn trifft nämlich auf einen fiktiven, wirklichen Paul Auster. Die Geschichte wird aber erzählt von einem Freund dieses fiktiven Austers. Das Buch ist aber ja geschrieben von dem wirklichen Paul Auster. Sehr einfallsreich, aber auch verwirrend.

Bevor man zum Schluss kommt, werden noch krude Gespräche geführt und New York wird beschrieben. All dies geschieht auf eine Weise, die immer wieder Realität und Fiktion verschwimmen lässt. So ufert der Roman dann zum Schluss deutlich aus.

Zurück bleibt erst einmal Unverständnis. Dann – wie schon erwähnt – die Erkenntnis des Zufalls. Auch der „falsche“ Lebensstil Quinns, der seine Synonyme quasi zu einer Art Schizophrenie ausgebaut hat, ist während der ganzen Geschichte deutlich. Trotzdem ist es erschreckend, wie schnell ein eigentlich geordnetes Leben den Bach hinunter gehen kann. Auster zeigt in "City of glass" aber deutlich, dass "Leben im Falschen" nicht möglich ist.

Auffällig ist auf jeden Fall, dass die eigentlich Kriminalgeschichte kaum eine Rolle spielt. Letztendlich ist sogar nicht einmal sicher, ob es überhaupt eine Kriminalgeschichte gab oder ob Quinn oder sein Auftragsgeber sie sich nur eingebildet hat.
Andererseits ist bis auf den Zufall heutzutage ja auch nichts mehr sicher.

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Samstag, 29. Mai 2010
Gesehen: Transformation (Enterprise Folge 55)


Inhalt: Die Enterprise besucht den Planeten, an dem das von den Piraten aus aus der vorherigen Folge gekaperte Xindi-Schiff zuletzt gehalten hat. Archer, Mayweather, T'Pol und Hoshi fliegen mit einem Shuttle auf den Planeten. Binnen weniger Minuten wandeln sich die drei Menschen in Aliens um. Auch T'Pol unterliegt äußeren Veränderungen, kann ihr eigenes Bewusstsein jedoch bewahren, Archer und Co sprechen nur noch in Klackgeräuschen. Wenig später trifft ein Volk ein, dass die „Kontaminierten“ auslöschen möchte...

Kritik: „Transformation“ ist eine solide Folge. Ein Volk, das sich selbst nicht mehr vermehren kann, produziert ein Virus, das die Gene andere Völker verändert. Nichtsahnend tappt die Enterprise also in eine Falle.

Verständlich ist diesmal sogar die Position der Gegenspieler. Das Virus ist auf eine ihrer Welten übergegriffen und hätte ihr Volk beinahe gänzlich verwandelt. Da verwundert es nicht, dass sie zu rabiaten Maßnahmen greifen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Die Art und Weise wie T'Pol versucht mit den drei kontaminierten Menschen in Kontakt zu kommen ist gut dargestellt. Sowieso wirken die Schauspieler von Archer, Mayweather und Hoshi sehr überzeugend als Tiere. Denn so verhalten sie sich nach ihrer Verwandlung, wie Tiere. Mayweather und Archer beginnen sogar einen Kampf um ihr Futter.

Andererseits ist die Verwandlungsidee nicht neu. Lediglich die Idee des Virus kam wohl noch nicht in einer „Star Trek“-Folge vor. Das Konzept der Jäger hatte man aber bereits in der ersten Enterprise-Staffel aufgegriffen. Damals ging es den Jägern allerdings um ein Vergnügen und nicht um das Überleben des eigenen Volkes.

Interessant ist, dass Archer am Ende das Virus weiter existieren lässt. Er meint, würde er das nicht tun, würde er ein Volk auslöschen. Auf einmal hat er wieder irgendwelche heeren moralischen Gründe. Das kann gefährlich werden, schließlich beschriftet Phlox die Box, in der das Virus lagert noch nicht einmal. Außerdem hat Archer gerade in der vorherigen Episode weite Teile seiner Moral aus dem Fenster geworfen. Das hätte thematisiert werden müssen, wird es aber nicht.

„Transformation“ unterhält gut und bietet eine spannende Story, die kein großer Wurf ist, aber 45 Minuten gut füllt. Das ist alles in allem gut. 3 von 5 Punkten.

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