Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Mittwoch, 11. Mai 2011
Grenze: 40
Auf Spiegel Online zeigen heute die Redakteure Sebastian Fischer und Veit Medick, was für sie gute Politiker sind. Sie schreiben nämlich über die Verjüngung des zweiten merkelschen Kabinnetts. Die Erkenntnis: Wer unter 40 ist und wer keine Ambitionen hat, ist schlecht.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Das Spiel mit der Kugel
Politikberichterstattung konzentriert sich immer weniger auf Inhalte, sondern auf die Personen. Das ist wichtig und in Teilen auch richtig, schließlich sind es die Akteure, die später Inhalte umsetzen müssen. Dabei gibt es lange Portraits von Politikern, wie sie im Spiegel häufig erscheinen. Manchmal entstehen so Reportagen, bei denen der Autor gar nicht alles selbst miterlebt hat, sondern sich Ereignisse nur erzählen lässt. Aber in der Regel bieten die Portraits gute Einblicke in die Persönlichkeiten. Leider werden sie meist nur dann geschrieben, wenn man auch etwas zu kritisieren hat, weswegen eher ein negativer Eindruck über die politischen Akteure entsteht. Die zweite Variante, die gern praktiziert wird, sind Personenkonstellationen. Dabei stürzt man sich vor allem auf gegenseitige Antipathien. Die letzte Variante, die vor allem im Internet immer wieder in die Welt hinaus posaunt wird, ist der spekulative Schnellschuss. Die Personal-Rochade in der FDP zeigt, dass er einem Blick in die Glaskugel gleicht.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Dienstag, 10. Mai 2011
Gelesen: Freedom (von Jonathan Franzen)
Wie in dem Vorgänger “The Corrections" steht eine amerikanische Familie im Mittelpunkt des Romans. Die Bertlunds sind die einzigen mit College-Abschluss in einer Straße. Patty Berglund ist eine gute Hausfrau, die ihren Sohn Joey viel zu sehr verwöhnt. Walter Berglund ist ein echter liberaler, der sich in seinem Job für den Naturschutz einsetzt und am Besten mit der Tochter Jessica auskommt. Die Berglunds wirken wie eine ganz normale Familie und sie sind es auch. Nur ist “normal” nun einmal nicht das, was man sich unter dem Begriff vorstellt.

Die “Times” hat vor kurzem ihre jährliche “100 most influencial people”-Ausgabe herausgebracht. Darin war auch Jonathan Franzen aufgelistet. Der Laudator schrieb (grob zusammengefasst), dass Franzen ungefähr jedes Jahrzehnt ein Buch rausbringe, was sowohl genial ist als auch den Leser ängstigt. Denn Franzen durchleuchte alles mit einem Blick, der selbst den letzten Winkel trifft. Genau das macht er in “Freedom”. 560 Seiten lang wird die Familie Berglund ausgeleuchtet und das ist fesselnd und berührend.

“Freedom” ist auf den ersten Blick nicht so strukturier aufgebaut wie “The Corrections”. Anstatt dass jedes Familienmitglied nacheinander seine Sicht der Dinge und sein Leben schildern kann, beginnt Franzen mit einem Außenblick durch Nachbarn. Dann lässt er Patty eine Art Tagebuch schreiben, um dann ausgiebig das Jahr 2004 aus den Augen von Walters bestem Freund, Joey und Walter zu betrachten. Zum Schluss zieht er noch einmal Patties Perspektive hinzu, um letztendlich wieder die Nachbarn – mittlerweile an einem anderen Ort – zu Wort kommen zu lassen.

Dabei werden Dinge durchaus zwei- oder drei Mal erzählt oder Kapitel setzen wieder deutlich vor den vorherigen an. Was normalerweise der absolute Spannungskiller ist und Bücher langweilig und unerträglich macht, sorgt bei Franzen für Antrieb. Denn jedes Familienmitglied nimmt Ereignisse natürlich anders war und viele Dinge, die zunächst gruselig wirkten, stellen sich später als harmlos raus.

Nachdem in “The Corrections” eine republikanische Familie durchleuchtet wurd, sind die Berglunds überzeugte Demokraten. Bis auf Joey, der sich im Lauf des Romans zum Republikaner entwickelt. Politik spielt aber auch in “Freedom” höchstens eine untergeordnete Rolle. Eigentlich dient sie nur dafür, für Absurdität zu sorgen. Führte der “politisch-kapitalistische”-Handlungsstrang in “The Correction” zu irren und doch glaubwürdigen Bürkerkriegsszenen im Baltikum, bringt er in “Freedom” krassen Umweltschutz und Turbokapitalismus par excellence. Walter verfällt im Laufe des Romans nicht nur einem Vogelschutzprojekt eines Kohle-Millionärs, sondern versucht auch gegen das eigentliche Umweltproblem vorzugehen: Überbevölkerung. Joey beutet den College Trust seiner Freundin völlig aus und beteiligt sich mit 50 000 Dollar an einem aberwitzigen Geschäft, das aus europäischen Augen nur scheitern kann.

Aber wie gesagt, stellen die beiden Handlungsstränge zwar die eigentliche Handlung dar, verstecken sich jedoch hinter den wieder äußerst gelungenen Charakteren. Durch die viele Zeit, die sich Franzen zuerst für Patty, dann für den Rocker-Richard und später für Walter und Joey nimmt, wirken alle vier extrem lebendig. Stereotyp kommen lediglich Jessica und eine Assistentin von Walter daher. Selbst Nebenfiguren wie der exentrischen Demokratin Jocelyne (Patties Mutter) und Walters alkoholsüchtigem Vater gewinnt Franzen im Laufe des Romans Facetten ab.

Und obwohl faktisch nicht viel passiert, schlägt Freedom enorme emotionale Wellen. Selbst mit dem arroganten und vor allem ignoranten Joey fiebert man mit, obwohl man ihn hasst, wie er seine Freundin Conney behandelt. Wie die meisten Charaktere des Buches muss Conney sich mit Andeutungen von Depressivität herumschlagen. Wieder einmal sind diese Darstellungen äußerst glaubwürdig und sehr eindringlich beschrieben. Conney ist dabei der Mensch, der zwar am schlichtesten aber auch am vernünftigsten wirkt. Ihre Sanftmut und Hingabe zu Joey sind bemerkenswert, ab dem zwölften Lebensjahr sind die beiden ein paar. Joey dankt es ihr mit unmöglichem Verhalten, was Conney in die Depressivität treibt. Im Gegensatz zu anderen gelingt es ihr aber, mit ihr zu leben und sie nicht lautstark an anderen auszulassen. Nur an einer Stelle merkt man die zerstörerische Kraft der psychischen Krankheit.

Die Beziehung Joey-Conney ist nur eine Komponente des wieder einmal dichten Beziehungsgeflechts, das Franzen aufbaut. Die gesamte Handlung so wiederzugeben, dass sie dem Roman im Ansicht gerecht wird und ein Bruchteil der Emotionen des Romans transportiert dürfte unmöglich sein. Am treffendsten ist die Metapher mit Franzens “durchleuchtendem Blick”. Die Berglunds werden auseinander genommen, ihre Fehler gnadenlos ans Tageslicht gebracht.

Dabei fügen sie sich viel gegenseitiges Leid zu. Und dabei kommt der Begriff “Freiheit” ins Spiel. Als überzeugter Liberaler ist für Walter die “Freiheit” das höchste Gut. Aber Patty muss schon als Kind erfahren, dass Freiheit nicht vor einer Vergewaltigung schützt. Auch bedeutet Freiheit nicht, dass man Recht zugesprochen bekommt. An vielen Stellen taucht so der Widerspruch zwischen der Sehnsucht nach Freiheit und dem was Freiheit mit sich bringen kann auf. Denn Freiheit bedeutet auch, dass die eigene Entscheidung viel größeres Gewicht hat. Nicht umsonst nennt Patty ihre “Autobiografie” “Mistakes have been made”. Außerdem schützt Freiheit ja bekanntlich nicht immer vor der Freiheit anderer.

“Freedom” fesselt über 560 Seiten lang nur mit einer Familie und dem besten Freund des Ehemanns, dabei bewegt der Roman einen teilweise bis zur Unerträglichkeit. Vor allem in den Momenten, in denen man bereits andere Perspektiven kennt, die der gerade beschrieben Charaktere nicht kennt. Wie die Lamberts werden auch die Berglunds und ihre Erlebnisse in Amerika nach 9/11, den Bush-Jahren und dem Boom vor 2007 einem noch lange in Erinnerung bleiben.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Gerät bestimmt Format?
Jahrhundertelang wurden Zeitungen gedruckt. Das ist praktisch, viele Verlage waren eng mit Druckereien verbunden, besaßen sie sogar. Natürlich hat das Format Grenzen. Nach dem Entschluss, alle Bilder in Farbe zu drucken, kann es sich eigentlich kaum weiterentwickeln. Änderungen sind nur noch durch Layout-Verändrungen möglich. Zeitungen verlieren heute in enormen Umfang Leser. Wem das in Deutschland schon schlimm vorkommt, der wird das Tempo in Amerika noch beachtlicher finden. Dort hat das Internet viele Zeitungen schon überholt, große Städte wie Denver haben keine Tageszeitung mehr und Städte wie San Francisco fürchten um ihre. Die Zeit berichtet nun über eine Studie, die untersucht hat, wieviel Kontrolle die Verlage eigentlich noch über den Weg zu ihren Lesern haben. Früher war das klar: Man finanzierte sich hauptsächlich durch Abonnenten, für die man eine eigene Vertriebsstruktur hat, und verdiente sich am Kiosk etwas hinzu. Heute, so zeigt die Zeit, sind die Verlage abhängig, von Google, Facebook und der Hardware.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Montag, 9. Mai 2011
Positive Diskriminierung
Bekanntlich steht mit dem Regierungswechsel in Baden-Württemberg für Jan Fleischhauer die Apokalypse vor der Tür. Zumindest hat er gleich nach der Wahl in äußerst bunten Farben geschildert, wie grün-rot das Land in den Abgrund führen will. Dabei könnte man den Koalitionären immerhin edle Motive unterstellen, doch auch damit ist es jetzt vorbei. Denn für Fleischhauer machen sich Grüne und SPD mit der Bennenung des Integrationsministeriums der positiven Diskriminierung schuldig.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Die Mär vom Fachkräftemangel
Zuwanderung wird in Deutschland in Debatten selten rein positiv bewertet. Der einzige Grund, warum selbst der zuwanderungskritischste Politiker mal positiv über Einwaderung nach Deutschland reden muss, ist der Fachkräftemangel. Dieser böse Zustand wird die deutsche Industrie in Zukunft ruinieren, wenn es uns nicht gelingt “die klügsten Köpfe aus aller Welt nach Deutschland zu locken”. Ein interessanter, frei verfügbarer Kommentar aus den “Blättern für deutsche und internationale Politik” zeigt nun, dass es sich bei dem wiederholten Beschwören des Fachkräftemangels um eine reine Propagandaaktion handelt.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Sonntag, 8. Mai 2011
Manche lernen es nie
Man mag es kaum glauben, es gibt sie immer noch. Die FDP kämpft mit den miestesten Umfrage-Werten seit vielen Jahren, weil sie sich nur auf das Thema “Steuersenkungen” festgelegt hat. Mittlerweile düfte aber den meisten Menschen klar sein, dass Steuersenkungen extreme Löcher in einen eh schon löchrigen Haushalt reißen würden. Insofern wäre selbst die eventuell folgende Konjunkturverbesserung kein Ausgleich für die Zinslast, die man zukünftigen Generationen auferlegen würde.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Samstag, 7. Mai 2011
FDP in Bremen gegen Arbeitnehmervertretung
FDP und Arbeitnehmer, das ist n der Regel keine Liebesbeziehung. Doch jetzt hat sich die FDP in Bremen etwas Feines ausgedacht, um bei den Arbeitnehmern zu punkten: Sie will die Zwangsmitgliedschaft in der Arbeitnehmerkammer abschaffen. Dadurch müssten nicht mehr alle arbeitenden Bremer 0,15% ihres Einkommens an die Kammer abdrücken. Der Vorstoß zeigt vor allem, dass eine Arbeitnehmervertretung der FDP nicht gelegen ist und sie verschiedene Bevölkerungsschichten gerne gegeneinander ausspielt.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Inhaltlose Einzelkämpfer
Bremen wählt in diesem Jahr die Bürgerschaft neu. Dabei wendet man zum ersten Mal das Prinzip des kumulieren und panaschierens an. Damit hat der Wähler fünf Stimmen zu vergeben. Die verteilt er entweder auf eine Parteiliste, einzelne Kandidaten oder zwischen Listen und Kandidaten verschiedener Parteien. Der Wähler hat also mehr Möglichkeiten, die Zusammensetzung des Parlaments zu bestimmen. Im Weser-Kurier erschien heute eine Kandidatenvorstellung. Dabei wurden aber nicht alle Kandidaten für die Bürgerschaft vorgestellt, das wären mehrere Hundert. Nein, es wurden vier nach dem alten Wahlrecht aussichtslose Kandidaten vorgestellt. Sie alle erhoffen sich, dass sie doch ins Parlament ziehen können. Dafür müssen sie vor allem eines tun: Sich an die Bürger ranschmeißen.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Freitag, 6. Mai 2011
Schlingernd in die Zukunft
Die SPD hat beim ARD-Deutschladrend wieder ein Prozentpunkt verloren. Sie liegt damit zwar drei Prozentpunkte vor den Grünen und eben so viele Punkte vor dem Ergebnis von Forza am Dienstag, aber die Welt attestiert der SPD einen schlingernden Kurs. Außerdem wird die SPD in dem Artikel bereits als gestrig erklärt und abgeschrieben. Von der Partei wird ausschließlich in der Vergangenheit geredet.Dabei solle man bedenken: Totgesagte leben länger.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Funnybot


Jimmy Vollmer organisiert die ersten jährlichen Comedy-Awards an der “South Park”-Grundschule, eine furchtbar langweilige Veranstaltung. Doch er löst mit einem Award eine Katastrophe aus: die Deutschen werden als unwitzigstes Volk der Welt denunziert. Das kann die deutsche Reigerung natürlich nicht auf sich sitzen lassen und kurz danach erobern Angela Merkel, Christian Wulf und die gesamte Bundesregierung die Grundschule. Um zu beweisen, dass sie witzig sind, entwickeln die Deutsche einen Witz-Roboter: Funnybot!

Das Thema der letzten “South Park”-Folge ist natürlich gerade für Deutsche recht interessant. Allerdings bleibt die Episode hinter den Erwartungen, die der Trailer weckt, zurück. Sie beginnt sehr authentisch, die Award-Verleihung ist nämlich so langweilig wie sie bezeichnet wird. Erst mit dem “Angriff” der Deutschen wird die Episode skuril. Leider sprechen die Deutschen kein Deutsch, sondern eine Art Mischslang, der sich stark nach Swytzerdütsch anhört, aber auch viele Unsinnswörter beinhaltet. Das macht einem das Sehen fast unerträglich, denn man hört ab und zu deutsche Wörter gepaart mit viel Unsinn.
Dafür hat Cartman wieder einmal die größte Szene: Er will die Schule retten und möchte Kyle, den Juden, an die Deutschen “opfern”, damit sie abziehen. Der Moment kommt leider nicht besonders gut rüber, weil auch Cartman kein vernünftiges Deutsch redet. Leider bleibt das die einzig wirklich skurrile Szene der Folge.

Denn schnell tritt der titelgebende “Funnybot” auf die Bühne und dann wir die Folge langatmig. Es ist schnell klar, dass Funnybot eine eigene Agenda verfolgt. Schon seine Ähnlichkeit mit den Darleks aus Dr. Who.So wird sein “Aackward” immer mehr zum darlekschen “Exterminate”. Sein Plan, die Welt zu vernichten ist dementsprechend vorhersehbar.

Die Episode ruft bei mir aber wieder die Frage auf, wie kurzfristig die Folgen eigentlich produziert werden. “Human Centipad” ging auf den Apple-Skandal vergangene Woche ein, laut Wikipedia verarschen die Obama-Auftritte in dieser Folge seine Rede zum Tod Osamas. Wenn dem so wäre, wären die Auftritte gelungen. So wirkt Obama als schwächlicher, abgelenkter Präsident, als den man ihn seit vergangenem Montag ja nicht unbedingt mehr bezeichnen könnte. Sollte das tatsächlich – wie auf der englischen Wikipedia bemerkt – eine Paraodie auf die Montagsrede sein, wären “South Park”-Folgen extrem schnell produziert.

Trotz der schönen Idee, die “Deutschen”-Klischees (Aggressivität, Ingenieursleistungen) mal durch den Kakao zu ziehen, bleibt diese Episode stark hinter dem Vorgänger zurück und kann nur wenig Lacher und Skurrilität bieten. Das geht besser.

Die englische Episode kann man sich hier anschauen.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Donnerstag, 5. Mai 2011
Wie Stimmen zählen
Vielen reicht es in Deutschland nicht mehr, einfach nur mit einer Erststimme, die den Wahlkreiskandidaten nach dem Mehrheitssystem wählt, und einer Zweitstimme, die die Prozente der Parteien im Parlament nach dem Verhältniswahlrecht bestimmen, zu wählen. Sie wollen mehr Einflussmöglichkeiten bei der Zusammensetzung des Parlaments haben. Das ginge unter anderem durch das kumulieren und panaschieren. Ich behaupte, dass mindestens so viele Menschen nicht wissen, wofür Erst- und Zweitstimme stehen, wie es Menschen gibt, die das ändern wollen. Dabei sollte man sich aber manchmal daran erinnern, dass es Länder gibt, in denen das Wahlrecht noch viel rigider ist als bei uns. Das beste Beispiel ist das Vereinigte Königreich. Dort wird knallhart nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt. Heute stimmen die Briten über eine Alternative ab, dabei zeigt sich, dass es die meisten gar nicht stört, wenn die meisten Stimmen verfallen.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Mittwoch, 4. Mai 2011
CDU in Bremen gibt auf
Die Christdemokraten haben es nicht leicht in Bremen. Seit über 60 Jahren regiert hier die SPD und dennoch wurde die CDU in Umfragen jüngst von den Grünen überholt. Während die SPD in Baden-Württemberg in dem Moment angefangen hat, zu kämpfen (was allerdings nur wenig gebracht hat), hat die Bremer CDU eine andere Lösung: Aufgeben.mehr

Permalink (2 Kommentare)   Kommentieren





Dienstag, 3. Mai 2011
Gelesen: Das Erwachen


"Vampira" ist die Neuauflage einer gleichnamigen Heftromanserie von 1994. Die Serie kam damals auf ungefähr 110 Hefte, bis sie eingestellt wurde. Heute stellt sich heraus, dass sie damals weit vor ihrer Zeit lief.
Sie ähnelt nicht der "Biss"-Reihe, dem Auslöser der Vampir-Reihe. Dennoch passt sie von der Grundtthematik in den derzeitigen "Vampir"-Boom.

"Vampira" wird als Heftromanserie sicherlich keine besonders anspruchsvollen Geschichten bieten. Der Auftaktband startet zwar etwas schwach, nimmt aber schnell Fahrt auf und wird sehr unterhaltsam. Dabei ist positiv zu sehen, dass der Leser schon sehr viele Hintergründe über die Hauptcharakterin Lilith erfährt. Dafür wird zwar auf Handlung verzichtet, aber der Leser ist über den Background der Serie von Anfang an informiert. Es ist zu hoffen, dass die Serie das Informationstempo hält, schließlich ist nichts nerviger als permanente "Tröpfelinformationen" à la "Perry Rhodan".

"Das Erwachen" ist ein guter Heftroman, der mit gutem Tempo und einer interessanten Geschichte gut unterhält. Der Auftakt macht zudem deutlich, dass sich "Vampira" durchaus von bereits bekannten Vampirgeschichten unterscheidet. (Wobei bereits bekannt hier mit Vorsicht zu genießen ist, schließlich ist der Roman schon 17 Jahre alt).

Die "Vampira"-Rezensionen wird es in Zukunft wie alle meine Heftroman-Rezensionen auf SF-Radio geben:
Vampira Band 1 - Das Erwachen (von Adrian Doyle)

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Ein Toter und das ganze Gefühlsspektrum
Wie reagiert man auf die Nachricht, dass der wohl meistgesuchteste Mensch der Welt tot ist? Die Amerikaner jubeln und feiern die gezielte Ermordung des Top-Terroristen Osama Bin-Laden. Oder war die Ermordung doch nicht geplant, hatten die amerikanischen Spezialkräfte viel mehr keine andere Wahl, als den Terroristen zu erschießen?mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Montag, 2. Mai 2011
Verantwortungslose Ministerpräsidenten (II)
Dass CDU-Ministerpräsidenten häufig alles außer ihrem Bundesland völlig egal ist, konnte man vor kurzem ja bereits feststellen. In Baden-Württemberg der grün-rote Koalitionsvertrag vorgstellt. Einhellige Meinung: Wirklich revolutionär ist da kaum etwas. Der Wechsel kommt in kleinen, sanften Schritten.

Der bayrische Pöbel-König sieht das anders: Er kündigt die Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg auf, sieht einen “Wettbewerb der System“.mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Gelesen: Turanors Entscheidung


“Turanors Entscheidung” sorgt für eine wichtige Veränderung in der Serie: Der Bürgerkrieg der Alendei wird endlich beendet. Der Ausgang hat große Bedeutung für die Menschen. Die Alendei mögen zwar nicht so mächtig wie die Basiru-Aluun sein. Doch sie wurden schon einmal damit beauftragt, die Menschheit zu vernichten und wären durchaus in der Lage dazu.

Der Roman hat genügend Ansätze für eine interessante, spannende und vor allem dramatische Handlung. Leider sorgt ein langatmiger und in Teilen unverständlicher Start und eine eher überflüssige Rückschau dafür, dass der Roman nicht richtig in Fahr geräht.

Die ganze Rezension findet man wie immer auf sf-radio:

Sternenfaust Band 163 – Turanors Entscheidung (von Guido Seifert)

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Sonntag, 1. Mai 2011
Hypertextualität oder simple Inhaltsübernahme?
Der letzte "Sternenfaust"-Roman überraschte mit einer ungewöhnlichen Handlung. Der Roman war zwar gut geschrieben und hätte spannend sein können, wenn man nicht fast jedes Ereignis hätte vorhersehen können. Denn die Geschichte lehnte sich beinahe eins zu eins an die "Star Trek"-Episode "Grenzgebiet" an.

Serien können nicht mit jedem Roman "das Rad" neu erfinden. Das wäre ein viel zu großer Aufwand. Statt dessen müssen regelmäßig bereits bekannte Konzepte, Motive und Ansätze zu etwas neuem verarbeitet werden. Gilt das aber auch für Inhaltsstränge und Handlungsabläufe?

Meine "Sternenfaust"-Kolumne beschäftigt sich damit auf dem Zauberspiegel unter dem Titel:

Hypertextualität oder simple Inhaltsübernahme?

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Samstag, 30. April 2011
Gesehen: The Human Centipad (South Park)
Am Donnerstag startete in den USA die 15. "South Park"-Staffel mit der Episode "Human Centipad". Die Episode zeigt, dass die South Park-Macher entweder extrem kurzfristig arbeiten, was unwahrscheinlich ist oder aber ein sehr gutes Gespür für aktuelle Themen haben. Denn während wahrscheinlich auch in den USA ein Aufschrei erklungen ist, dass Apple Iphones und Ipads nicht nur orten kann, sondern die Aufenthaltsdaten auch immer speichert, greift South Park das Thema in einer Episode auf.



Die Episode ist besteht dabei aus zwei Geschichten, die grob etwas mit Apple zu tun haben. Während der Hauptstrang mal wieder etwas zu widerlich ist, beschäftigt sich die Nebenhandlung mit Cartman.
Der prollt mit einem nicht gefälschten Ipad herum, wird enttarnt und muss bis zum nächsten Tag ein Ipad organisieren. Seine Mutter weigert sich jedoch, ihm eins zu kaufen, weswegen er sie öffentlich beschuldigt, ihn zu vergewaltigen, um als Entschädigung ein Ipad zu bekommen.
Kyle wird nach der Schule von Apple entführt. Er hat bei Itunes den Nutzungsbedingungen zugestimmt, ohne sie zu lesen. Dadurch weiß er nicht, dass er sich für das neue Apple-Projekt freiwillig gemeldet hat. Das neue Produkt heißt "Human Centipad". Es besteht aus drei Menschen, die hintereinander aneinanderoperiert werden und deren Verdauungssysteme nacheinander verdammt viel Energie erzeugen, um das Ipad am Ende anzutreiben. Wieder einmal besteht Apple darauf, damit die Zukunft von Emailing, Internetsurfing und Gaming einzuleiten.

Die zweite Handlung klingt zunächst widerlich, wird im Laufe der Episode - wie so häufig bei der Serie - ins Skurrile gezogen. Erst wenn man erfährt, dass das Prinzip auf einem Horrorfilm beruht und sich den dazugehörigen Trailer anschaut, merkt man, wie Böse Apple hier aufs Korn genommen wird.
Insgesamt kommt Apple nicht gut weg. Lange Anwendungsbedingungen, Ortungsdaten, Datenschutzversäumnisse sind dabei allerdings Dinge, die das Unternehmen ja wirklich praktiziert. "South Park" setzt mit der Handlung dann "lediglich" noch einige Schritte drauf und warnt insofern vor einem zu leichtgläubigen Anhängen an Apples Fortschrittseuphorie.

Da die Kritik an Apple eher in widerlicher Form umgesetzt ist, sorgt die Cartmann Geschichte für die meisten Lacher. Er fühlt sich "fucked up" von seiner Mutter, da sie ihm kein Ipad kauft. Als er sie dessen öffentlich in einem Supermarkt beschimpft, glauben Passanten, sie würde ihn missbrauchen. Cartman nutzt die Chance natürlich mal wieder, um in einer TV-Sendung sein fiktives Leid zu klagen. Typisch amerikanischer Trash-Talk kommt seine Mutter rein und wird vom Publikum ausgebuht. Dabei kommt es zur glorreichsten Szene der Folge:
Cartman: "You know mom, the least you could do is kiss me first, because I liked to be kissed before I get fucked.
Audience: Ooooh!
Random Guy: "You fuck your son and you won't even give him a kiss. BOOH"
Other Guy: "If I was gonna fuck my son, I kiss him first." Küsst seinen Sohn. Zuschauer sind zufrieden mit ihm.

Die Folge zeigt also wieder einmal Eric Cartman, der alles ausnutzt, nur um seinen Willen zu bekommen. Dankenswerter Weise erreicht er in dieser Folge mal wieder gar nichts.

"Human Centipad" ist ein gelungener Staffelauftakt, der einen widerlichen Einfall eines niederländischen Horrorfilms parodiert und den menschenverachtenden Einfall dahinter Apples Fortschrittsdenken zuschreibt. Das ist grenzenlos übertrieben, kratzt mal wieder an der äußersten Grenze des guten Geschmacks und passt dennoch genau zu der Enthüllung, dass der Konzern die Aufenthaltsorte all seiner Kunden speichert. "Human Centipad" ist also eine erschreckend aktuelle Folge.

Wie alle South Park Folgen kann man sich auch "Human Centipad" jederzeit kostenlos auf der Homepage der Serie anschauen, bis zur deutschen Erstausstrahlung allerdings nur auf Englisch.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Digitales Schengen
Das EU-Parlament ist vor einiger Zeit von der Forderung nach Netzsperren abgerückt. Doch das Parlament ist nur ein Strang der EU-Gesetzgebung. Dem gewählten Parlament beinahe gleichgestellt ist der EU-Rat. Der hat laut Spiegel Online heute eine schöne Idee entwickelt: Eine Art digitalen Schengen-Raum für Europa. mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Freitag, 29. April 2011
Gelesen: Indistinguishable From Magic (von David A McIntee)


Obwohl "Indistinguishable From Magic" in der Buchreihe "The Next Generation" spielt, hat es mit der Enterprise-E erst einmal wenig zu tun. Stattdessen verlässt Geordi La Forge die Enterprise recht zügig, um sich der Challenger anzuschließen. Dabei handelt es sich um ein Schiff voller Ingenieure um Scotty. So trifft man Nog, Leah Brahms und Guinan wieder.

Obwohl die Mischung durchaus interessant ist, wirkt die Challenger-Crew doch relativ künstlich. Die eigentlich Geschichte, das technische Problem, das an Magie grenzen soll, überzeugt ebenfalls nicht ganz.
So wird dem Leser zunächst eine typische Entführungs- und Zeitreisestory präsentiert, die in der Hälfte des Romans aufgelöst wird und den Weg für eine Reise hinter die galaktische Barriere bahnt. Das liest sich alles ganz nett, überzeugt aber nie ganz.

Die komplette Rezension findet man auf Trekzone:
Star Trek - The Next Generation: Indistinguishable From Magic (von David A McIntee)

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Donnerstag, 28. April 2011
Die Klette
Als hätte die SPD zur Zeit nicht schon genügend eigene Probleme, muss ein verpatztes Schiedsgerichtsverfahren jetzt die Partei spalten. Osterfrieden sucht man vergeblich, Sarrazin sorgt wieder einmal dafür, dass sich die SPD nicht selbst lieb hat.

Es gibt Genossen, die nun die SPD verlassen, weil sie nicht mit jemandem wie Sarrazin in einer Partei sein wollen. So etwas findet selbst der sicherlich nicht der SPD nahe-stehende Henryk M. Broder lächerlich. Und tatsächlich ist ein Austritt doch die denkbar schlechteste Reaktion. Denn wenn man nicht möchte, dass die Partei mit Irrlichtern wie Sarrazin verbunden wird, muss man doch gerade jetzt aktiv werden.

Das sehen die Verfasser der “Berliner Petition” auch so. mehr

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren