"Das Ende einer Ära" ist der erste Teil eines Dreiteilers, der den Zyklus abschließen soll. Für einen ersten Teil geschieht hier eigentlich relativ viel, zumindest muss ein ganzes System von den Solaren Welten aufgegeben werden. Dennoch erfährt man - wie es sich wiederum für einen ersten Teil gehört - wenig Neues und es wird mehr geredet.
Leider werden mal wieder zwei neue Charaktere eingeführt, die sofort wieder "entsorgt" werden. Doch dem steht eine Sekte gegenüber, die mit einigen bereits bekannten Figuren überrascht.
Die komplette Rezension findet man wie immer auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 172 - Das Ende einer Ära (von Thomas Höhl)
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Charakterarbeit sieht bei "Sternenfaust" meist so aus, dass eine Person einen großen Auftritt in einem Roman erhält. Dadurch wird dem Charakter dann eine neue Hintergrundfacette hinzugefügt.
Dadurch gerät jedoch die "alltägliche" Charakterbildung etwas in den Hintergrund. Denn ein Brückenoffizier wirkt auf den Leser nicht nur deswegen, weil er zum Beispiel eine tragische Kindheit hatte. In Erinnerung bleibt auch, wie sich die Person bei ihrer Arbeit verhält und wie sie zu anderen Personen in der Serie steht.
Daher ist die Frage, ob man nicht zum Ende des Zyklus, wo man sowieso nicht mehr viel Zeit für "Charakterhefte" hat, von dem Prinzip des Hintergrunds abrückt und versucht, mehr Beziehungsgeflechte zu kreieren.
Dies ist das Thema der mittlerweile schon mehr als eine Woche alten "Sternenfaust"-Kolumne:
Hintergrund oder Beziehungsgeflecht
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In den vergangenen zwei Wochen scheint die SPD genau dies mal wieder zu versuchen. Diesmal benutzt man aber eine eher unangemessene Wortwahl. Die SPD hat ein neues Steuerkonzept vorgelegt, dass die Staatseinnahmen verbessern soll und somit mehr Ressourcen für die Bildung und die Entschuldung frei stellen soll. Eigentlich eine gute Idee. Nur wird das Projekt "national" und "sozial-patriotisch" beworben.mehr
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"Enthüllungen" ist eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten spielen zu verschiedenen Zeiten der "Star Trek"-Miniserie. Der deutsche Titel und noch etwas mehr der englische Titel ("declassified") versprechen neue Erkenntnisse zu den Ereignissen der Serie. Diese sucht man allerdings vergeblich.
Stattdessen werden einem drei mäßige, teils sehr vorhersehbare Geschichten und eine sehr gelungene, für die aber ein falscher Aufbau gewählt wurde, präsentiert. Letztendlich hätte man auf die Kurzgeschichten verzichten sollen und gleich die Geschichte um die Raumstation in der Taurus-Region weiterzählen sollen.
Die komplette Rezension ist bei Trekzone zu finden:
Star Trek Vanguard 6 - Enthüllungen (von Dayton Ward, Kevin Dillmore, Marco Palmieri und David Mack)
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Bild: momsu / Pixelio
Die Gedankenecke geht in die zweite Sommerpause für dieses Jahr. Bis zum 10. September wird hier erst einmal nichts geschehen.
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Dieser Radiotatort erzählt eigentlich eine spannende und gut konstruierte Geschichte, leidet jedoch an zwei starken Schwächen.
Die Geschichte ist gut inszeniert und wir differenziert dargestellt. Einer der Ermittler ist zwar in Deutschland geboren, fühlt sich auch in Deutschland, hat aber einen Migrationshintergrund. Er wird von seinen Kollegen sofort als „Experte“ für den Fall gehandelt, obwohl er von muslimischen Riten und Ehrenmorden überhaupt gar keine Ahnung hat. Die Ignoranz der angeblichen Leitkultur, die sofort alles verallgemeinert ist recht gelungen.
Außerdem baut dieser Radiotatort viel Spannung auf. Mal wieder ist kein Ermittler in direkter Gefahr. Da jedoch nie eine Beweisspur wirklich erfolgversprechend wirkt, rätselt man permanent mit.
Dem Tatort fehlen jedoch die zehn bis fünfzehn Minuten, die zum Beispiel der Berliner Tatort mehr hatte. Denn die Ermittler haben kaum eigene Auftritte. Ein Stotterer darf ein wenig über seine gescheiterten Beziehungen berichten und bei dem Hauptermittler wird HIV diagnostiziert. Eigentlich ist das schon viel Beziehungsgefüge für ein 45-minütiges Höhrspiel. Doch beide Handlungsstränge werden nicht zu einem vernünftigen Ende geführt. Stattdessen hängen zum Schluss beide ein wenig in der Luft, was ärgerlicher ist als wenn man gleich darauf verzichtet hätte.
Und zum Schluss ist die Auflösung einfach zu zufällig. In ihrer Hilflosigkeit wenden sich die Polizisten an einen ehemaligen Polizisten, der jetzt auf einer Hochzeitsmeile einen Laden betreibt. Von ihm, der ebenfalls einen Migrationshintergrund aufweist, erhoffen sich die Ermittler Insider-Informationen über die Szene. Das ist sehr stereotyp, schließlich wird hier genau so verallgemeinert wie bei dem vorhin angesprochenen Ermittler. Und dann ist dieser ehemalige Polizist überraschenderweise auch noch der Täter. Das ist etwas überkonstruiert und schadet dem Tatort.
„Ehrbare Töchter“ geht differenziert an ein heikles Thema heran, scheitert aber an der zu kurzem Zeit, die dem Hörspiel gewährt wurde und kann die aufgebaute Spannung zudem zum Schluss nicht vernünftig auflösen.
Das Hörspiel ist noch bis zum 11. September hier "downloadbar".
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Die einzelnen Beiträge konzentrieren sich dabei in erster Linie auf europäische Länder, das deutet der Untertitel "Europas Sozialdemokratie auf dem Prüfstand" schon an. Trotzdem werden außerhalb Europas die Situation der "Labour"-Parteien in Neuseeland und Australien betrachtet. Es ist jedoch nicht ganz klar, warum zum Beispiel die gerade abgewählten Sozialdemokraten in Portugal oder die Sozialdemokraten in Belgien und Griechenland keine eigenen Beiträge bekommen haben. Die Lösung ist vermutlich, dass man den Rahmen des Buches nicht sprengen wollte.
Für jeden Beitrag wird eigentlich angenommen, dass sich die Sozialdemokratie in dem Land in einer Krise befindet. Zwar dürfte das immer wieder genannte Phänomen "Mitgliederschwund" auch auf die meisten anderen Parteien zutreffen, aber bei allen Beiträgen wird auch deutlich, dass den Sozialdemokraten europaweit ein Ziel beziehungsweise eine Vision fehlt. Während das für konservative Parteien in der Regel kein Problem ist, weil ihre Wähler das nicht erwarten, ist das für Sozialdemokraten, die ihre Anhängerschaft in der Regel dadurch motivieren, ihnen eine Verbesserung der Zustände zu bieten, kritisch.
Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich viel und ausführlich mit der Mentalität der jeweiligen Parteien. Bei den schweizer Sozialdemokraten, die von 40% der Großverdiener gewählt werden aber kaum von Arbeitern, sorgt das sogar für den Titel des Beitrags ("Cupli Genossen"). In der Regel wird die Mentalität auch über den Zeitraum der letzten 30, 40 Jahre betrachtet. Dabei kann man für fast jede sozialdemokratische Partei in Westeuropa feststellen, dass sie sich in der Zeit akademisiert hat und von ihrer früheren Zielgruppe entfernt hat. Teilweise empfinden einige Teile der Parteien ihrer früheren Herkunft gegenüber sogar so etwas wie Verachtung.
Natürlich konzentriert man sich nicht nur auf die Mentalität, sondern auch auf die erfolgreichen Zeiten der sozialdemokratischen Parteien. Auch dafür muss man (manchmal weit) in die Vergangenheit zurückblicken. Das ist meist der interessanteste Teil der Beiträge. Schließlich weiß man, welche Partei wann in Deutschland regiert hat. Man weiß das vielleicht auch noch für große Nachbarn, aber bei vielen kleineren Ländern wird die Regierungsgeschichte in Deutschland seltenst vermittelt. Dadurch werden die Beiträge neben den interessanten Krisenanalysen auch zu einer guten Geschichtsaufrischung.
Das Buch ist im Juli 2011 erschienen, ist also gerade einmal etwas mehr als einen Monat alt. Dennoch ist es an verschiedenen Stellen schon überholt. Es wirkt merkwürdig, dass die Stärke der spanischen Sozialdemokratie in ihren lokalen Hochburgen liegt. Die hat sie Ende Mai aber fast alle verloren. Auch der Beitrag zur SPD, der sich in erster Linie mit dem Parteireformprozess beschäftigt und ebenfalls Anfang des Jahres geschrieben wurde, ist schon etwas überholt. Das unterstreicht aber nur die ebenfalls aufgestellte These, dass bei der Sozialdemokratie nichts festgeschrieben ist und allen Prozessen viel Dynamik inne ist.
Was die Beiträge aber alle versäumen, ist eine Bewertung der sozialdemokratischen Politik. In der Regel wird die Krise der Parteien vorrausgesetzt, weil sie alle unter mäßigen bis schlechten Wahlergebnissen, Mitgliederschwund und Ideenlosigkeit aufgrund von Pragmatismus leiden. Dabei wird gut analysiert, warum die Mitglieder von der Parteiführung oft wenig begeistert sind und wie die Parteispitzen dem Pragmatismus fröhnen. Aber es wird nur selten darauf eingegangen, was die Regierungszeit bewirkt. Denn liegt die Krise "nur" daran, dass die Parteien sich von ihren Wurzeln entfernt haben oder auch daran, dass man miserable Regierungsarbeit geleistet hat, die das Land in eine Wirtschaftskrise gestürzt hat? Denn die derzeitige Finanzkrise hätte wohl auch nicht von weniger neoliberalen Sozialdemokraten verhindert werden können, die jetzt aber deswegen in Spanien, Griechenland und Portugal unter Beschuss stehen.
Den Beiträgen wird zum Schluss durch ein Fazit, das den Titel "Spätsommer der Sozialdemokratie" trägt, ein Rahmen gegeben. Es fasst die Probleme der sozialdemokratischen Parteien europaweit zusammen. Der interessanteste Teil findet sich gleich zu Beginn des Textes. Darin wird nämlich erklärt, dass die Sozialdemokraten ihre ursprüngliche Zielgruppe durch ihre Regierungen in den 70er-Jahren gespalten haben. Aus den ehemals "sozial blockierten" wurden Insider und Outsider. Den Insidern ging es durch sozialdemokratsiche Reformen rasch besser und sie konnten aufsteigen (was teilweise wiederum mit einer Entfernung von der Sozialdemokratie einherging), während die Outsider weiterhin keinen Zugang zu Aufstiegsmöglichkeiten hatten, resignierten und sich nicht mehr an der Politik beteiligen. So hat das Ziel von Sozialdemokraten, nämlich mehr Aufstiegsmöglichkeiten zu schaffen, dazu geführt, dass diejenigen die es geschafft haben, sich abwenden und die, bei denen sozialdemokratische Politik versagt hat, resignieren. Das ist eine interessante Beobachtung.
Im Folgenden geht das Fazit, dann auf die sich schon in den vorherigen Beiträgen abzeichnenden Probleme ein. Die geistige Entfernung von den Arbeitern, die Vergreisung und Akademisierung der Mitglieder und fehlender Nachwuchs werden betrachtet. Es folgt ein Abriss möglicher Reformbemühungen, von denen allein keine zu einer Besserung beiträgt. Zurück bleibt ein sehr unklares Bild über die Zukunft. Es werden zwar Ansätze angerisse, zum Beispiel wird darüber nachgedacht, sich eventuelle vom Volksparteienmodell zu verabschieden, um sichbesser auf bestimmte Zielgruppen zu konzentrieren, wirklich bahnbrechende Lösungen finden sich aber nicht. Das Fazit ist letztendlich, dass ein Wiederaufstieg sozialdemokratischer Parteien wohl am Besten durch einen Mix von guter Arbeit auf kommunaler Ebene, wo man noch etwas Macht in den Händen hält, und einer guten Einbindung und Beteiligung der Mitglieder möglich ist. Dabei hängt jeder Reformversuch jedoch von den Akteuren ab, die ihn zulassen. Denn zum Beispiel machen Vorwahlen, bei denen die Parteispitze die Kandidaten schon im Vorraus ausgeküngelt hat, nur wenig Sinn. Und natürlich braucht die Sozialdemokratie wieder so etwas wie eine "Erzählung", eine Art "dritter Weg", der diesmal inhaltlich nicht nur eine Anbiederung an "die Mitte" ist, sondern auch das eigene Kernklientel mitnimmt.
"Genossen in der Krise" ist eine Sammlung von 15 sehr interessanten Beiträgen, die einem einen Einblick in die Mentalität und die Probleme der europäischen sozialdemokratischen Parteien geben. Konkrete Lösungsvorschläge bietet das Buch wenige und es ignoriert auch ein wenig die Taten der Parteien in der Regierung. Dennoch sensibilisiert es dadurch, dass es die parteiinternen und Zielgruppenfehler analysiert, für mögliche Gründe des Niedergangs. Außerdem beschreiben alle Beiträge natürlich auch die Problemlösungsversuche der 15 Parteien. Darunter lassen sich auch einige durchaus interessante Methoden feststellen. Dies und die Einblicke in die jüngere Geschichte der Sozialdemokratie in Europa machen das Buch zu einer interessanten Lektüre.
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Nach der gescheiterten Mission in Indien kehrt Lilith nach Sydney zurück. Dort hat sich die örtliche Vampir-Sippe zwar zurückgezogen, aber die Diener-Kreatur Leroy Harps zieht noch munter durch London und mordet Frauen. Es dauert allerdings eine ganze Weile, bis Lilith ihm auf die Spur kommt. In der Zwischenzeit werden eine Reihe von Aknüpfungspunkten für zukünftige Geschichten gelegt.
Das liest sich zwar gut, ist aber nicht besonders spannend. Denn wenn Lilith bisher von der Vampir-Sippe nicht besiegt werden konnte, dann wird eine einfach Diener-Kreatur das auch nicht schaffen.
Die ganze Rezension findet man wie immer bei SF-Radio:
Vampira Band 9 - Diener des Bösen (von Adrian Doyle)
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Jemand greift die Ritter der Grafschaft an. Das sorgt für einen spannenden und temporeichen Roman, denn auch der Leser weiß wenig bis gar nichts über die mysteriöse Vereinigung. Dadurch unterhält der Roman gut, enttäuscht jedoch an den Stellen, an denen antworten oder eine Verschwörung erhofft waren.
Dafür liest sich der Roman gut und bietet gute Anknüpfungspunkte für weitere geschichten. Die komplette Rezension findet man wie immer auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 171 - Die Ritter der Grafschaft (von Andreas Suchanek)
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Man sah eine "Götterdämmerung" in Tripolis nahen. Da fragt man sich doch, welchem Gott dämmerts jetzt? Diese Wortwahl ist aber immer noch besser als ein Video auf der Homepage, das mit "Endspiel für den Dauer-Despoten" betitelt ist. Zusammen mit der noch perverseren Überschrift "Tyrannosaurus Ex" wird sehr deutlich, was für ein Bild vom Bürgerkrieg in Lybien die "Spiegel Online"-Redakteure pflegen. Der Krieg ist für sie anscheinend mehr wie ein "Comupter"-Spiel, er gleicht einem "Ego Shooter", in dem man erst ein paar Städte erobern muss, um dann ins Endspiel zu gelangen.mehr
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Sicherlich, DIE LINKE ist mit Kuba eng verbunden. Es gibt die "AG Cuba Si beim Parteivorstand der Partei DIE LINKE". Wirklich überraschend kommt diese Einstellung also nicht. Und natürlich darf ein parlamentarischer Fraktionsgeschäftsführer der CSU gerne darauf hinweisen.
Aber warum sollte nun gerade deswegen DIE LINKE vom Verfassungsschutz beobachtet werden? Das Argument: Es gibt undemokratische Tendenzen in der Partei. Als Beweis gilt der genannte Brief. Das ist etwas kurz gegriffen, denn selbst die Bundesrepublik hoffiert bekanntlich Diktatoren.mehr
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Nachdem in letzter Zeit die Serienhandlun, die eine Reihe von Geheimnissen der Serie aufgeklärt hat, für Kolumnenstoff sorgte, ist es diesmal eine Diskussion aus dem "Bastei"-Forum.
Denn dort wurde bei der Titelvorschau nachgefragt, warum einige Autoren in nächster Zeit nicht mehr für die Serie schreiben. Der Exposé-Autor hat sich richtigerweise dafür entschlossen, dass nicht zu enthüllen.
Die Kolumne dreht sich daher darum, was das dennoch für Auswirkungen für den regelmäßigen Leser (bzw. Fan) hat.
Juchu und Mist - Auch Heftromanautoren sind keine Maschinen
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Der kleine Büchlein von Angelika Nußberger klärt daher erst einmal auf, welche Quellen im Völkerrecht zählen, wie sie entstanden sind und auf welche Akteure sie anspielen. Das geschieht in einfacher und verständlicher Sprache. Auch lateinische Grundsätze des Rechts werden angenehm erklärt.
Danach werden fünf Themenfelder angerissen. Die Frage, wann ein Krieg völkerrechtlich in Ordnung ist, steht dabei verständlicherweise an erster Stelle. Es folgt die Frage, wie Völkerrecht eigentlich durchgesetzt werden kann, wie sich der Menschenrechtsschutz entwickelt hat, wie die Verantwortung einzelner vor dem Völkerrecht aussieht und zuletzt in welchem Umfang der Schutz der Umwelt völkerrechtlich abgesichert ist.
Dabei führt die Autorin immer wieder Beispiele an. Gerade das Kapitel über die Gerichte wie den Internationalen Gerichtshof enden mit einer Reihe von Beispielsfällen, sodass man sich gut vorstellen kann, was die Gerichte eigentlich machen.
Die Autorin weist immer auch auf die Schattenseiten einer Institution hin. So haben zum Beispiel die USA bis heute nicht den internationalen Strafgerichtshof anerkannt, wodurch das Verklagen amerikanischer Staatsbürger nicht möglich ist. Gleichzeitig entzieht die Weigerung einer der mächtigsten Nationen der Welt, den Hof anzuerkennen, demselben natürlich viel Autorität.
Das eher schwache, weil zu ausgewogene Schlusskapitel über die Zukunft des Völkerrechts, lädt dann noch einmal kurz zum Schmuzeln ein. Denn "wären im Jahr 2004 die Europäer zur Wahl zwischen den Kandidaten George Bush und Al Gore aufgerufen gewesen, so wäre wohl Al Gore als Präsident ins Weiße Haus eingezogen." Das mag zwar stimmen, aber auch die Amerikaner hatten diese Wahl 2004 nicht. Dieser kleine Sonderbarkeit täuscht aber nicht darüber hinweg, dass gerade die ersten drei Kapitel (Quellen, Akteure, Krieg und Frieden) sehr lehrreich und dennoch leicht zu verstehen sind.
Das Buch gibt es gerade zum halben Preis bei der bpb.
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Zunächst hat man keine Ahnung, worum es in der Kurzgeschichte eigentlich geht. Wegen einer Hutbedeckung wird man von einem Mob verfolgt? In einem für Dick typischen Gespräch zwischen drei "Offiziellen" werden dann aber die meisten Fragen geklärt. Offensichtlich dreht sich die Geschichte um eine totalitäre Gesellschaft, die Abweichler nicht toleriert.
Auf nur wenigen Seiten erzählt Dick dann eine Actiongeschichte. Franklin soll verhaftet werden, wir aber zuvor vom Hutmacher entführt. Der enthüllt Frankling, dass die Telepathen planen, die Menschheit zu kontrollieren. Das soll ihnen über ein Gesetz gelingen, das ein Freund von Franklin gerade vorbereitet. Gemeinsam macht man sich auf den Weg zu dem Senator, nur um herauszufinden, dass er ebenfalls ein Telepat ist.
Obwohl schon alles verloren scheint, gewinnen "die Guten" zum Schluss doch. Denn die Telepathen sind mit einem Psycho-Trick zu besiegen. Die Unverwundbarkeit und Überlegenheit wandelt sich in wenigen Momenten in ihre größte Schwäche. Denn die Telepathen halten untereinander ständig Kontakt und bringen sich auf einmal alle selbst um. Dadurch skizziert die Kurzgeschichte nicht nur eine nüchterne, totalitäre Gesellschaft, sondern verdeutlicht auch wie schnell der Überlegene wieder der Unterlegene werden kann.
“Der Haubenmachert”,21 Seiten, 1955, von Philip K. Dick, aus der Anthologie “Variante zwei”.
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