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Gelesen: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
Den Chicagoer Blumenkohlhändlern geht es schlecht, sehr schlecht. Auch die Politiker können gegen die Wirtschaftskrise nicht sonderlich viel ausrichten. Doch dann taucht der Gangster Arturo Ui mit seinen Kameraden auf. Mithilfe von Gewalt und Druck belebt er das Geschäft und versucht Stück für Stück immer mehr Macht über den Gemüsehandel zu erlangen...

Eine Parabel auf Hitlers Aufstieg sollte "Arturo Ui" sein. Das war mir durchaus bewusst. Aber das es so offensichtlich ist, hat mich doch ein wenig überrascht.
Nach jeder Szene wird in knappen Sätzen die Parallele zu den Aktionen der Nazis gezogen. Viel Nachdenken muss man also nicht, um diese Parallelen zu entdecken.

Ansonsten ist das Stück zugleich unterhaltsam und absurd. Man weiß ja eigentlich schon, was passieren wird. Der Anschluss Österreichs, der hier durch den Gemüsemarkt der kleinen Vorstadt Cicero versinnbildlicht wird, nimmt zum Beispiel einen großen Platz in dem Drama ein.
Letztendlich gelingt Uri alles, obwohl es eigentlich bei jedem Versuch so aussieht, als müsse dieser jetzt endlich scheitern.

Denn schon das "aufhaltsam" im Titel (was glaube ich später gestrichen wurde) sagt ja schon einiges über die Aussage des Stückes aus.

Bei der Uraufführung im Westen sollen sich einige Kritiker darüber empört haben, dass man über Hitler doch nicht solche Witze machen dürfe. Das sei eine reine Verhöhnung der Opfer.
Heute gibt es wohl deutlich krassere Parodien. Und eigentlich zeigt dieses Stück ja auch nur, wie vermeidbar das Ganze gewesen ist. Denn auch in der Gemüsewelt dieses Dramas gibt es Gewalt ohne Ende.

Interessant ist aber, dass es hier ja vornehmlich die Wirtschaft ist, die übernommen werden soll. Vielleicht ist es ja auch so, dass man mit der Kontrolle der Wirtschaft die größte Macht in der Hand hat. Den wer kann den Politikern wohl am Besten unter die Arme greifen?

Insgesamt fand ich die Lektüre unterhaltsam. In gewissen Teilen regt sie auch gerade durch die offensichtlichen Parallelen zum Nachdenken an.

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