Gelesen: Alone in Berlin (von Hans Fallada)
“Alone in Berlin” beschreibt eine Widerstandsaktion der Familie Quangel während des Nationalsozialismus. Der Roman beginnt damit, dass die Familie über den Tod ihres einzigen Sohnes an der Front informiert wird. Dies ist der Auslöser für eine kritische Haltung gegenüber des Nationalsozialismus.
Otto Quangel ist ein ruhiger, einfacher und vor allem reservierter Vorarbeiter in einer Fabrik. Er ist eher wortkarg und mischt sich in keinerlei fremde Angelegenheiten ein. Im Haus weiß niemand richtig über ihn Bescheid, auch in der Firma kennen ihn alle nur als hartarbeitenden Menschen. Seine Frau gehorcht und vertraut ihm völlig, auch sie hat keinen Kontakt zu anderen Menschen. Otto entwickelt die Idee, Postkarten mit Widerstandsbotschaften zu beschreiben und an häufig besuchten Orten fallen zu lassen. 1940 ist das in Berlin eine lebensgefährliche Tätigkeit…
Fallada schrieb “Jeder stirbt für sich allein” kurz nach dem Krieg. Kurz nach Vollendung des Manuskript starb auch er. Vor kurzem wurde es erneut ins Englische übersetzt und in den USA und in Großbritannien zu einem großen Hit. Ein deutscher Autor wurde somit über 60 Jahre nach seinem Tod erneut zu einem Bestsellerautor, auf Englisch.mehr
Otto Quangel ist ein ruhiger, einfacher und vor allem reservierter Vorarbeiter in einer Fabrik. Er ist eher wortkarg und mischt sich in keinerlei fremde Angelegenheiten ein. Im Haus weiß niemand richtig über ihn Bescheid, auch in der Firma kennen ihn alle nur als hartarbeitenden Menschen. Seine Frau gehorcht und vertraut ihm völlig, auch sie hat keinen Kontakt zu anderen Menschen. Otto entwickelt die Idee, Postkarten mit Widerstandsbotschaften zu beschreiben und an häufig besuchten Orten fallen zu lassen. 1940 ist das in Berlin eine lebensgefährliche Tätigkeit…
Fallada schrieb “Jeder stirbt für sich allein” kurz nach dem Krieg. Kurz nach Vollendung des Manuskript starb auch er. Vor kurzem wurde es erneut ins Englische übersetzt und in den USA und in Großbritannien zu einem großen Hit. Ein deutscher Autor wurde somit über 60 Jahre nach seinem Tod erneut zu einem Bestsellerautor, auf Englisch.mehr
damals,
Dienstag, 24. Mai 2011, 19:53
"Es wirkt dabei sehr unrealistisch, dass von vier Mietsparteien, lediglich eine von überzeugten Nazis bewohnt wird. Vielleicht wollte Fallada das nicht wahrhaben, aber 1940 dürfte so ein Haus nicht repräsentativ sein. " - Das mag vielleicht nicht die Regel gewesen sein, aber ganz so außergewöhnlich war das auch nicht, zumal in städtischen Kleine-Leute-Kreisen. 1940 ist nicht 1935. Es gab schon Krieg, also Einberufungen von Familienmitgliedern und erste Lebensmittelrationierungen. Und eine allgemeine Kriegsbegeisterung (wie z.B. 1914) gab es definitiv nicht.
m-dis,
Mittwoch, 25. Mai 2011, 14:51
Von den vier Mietsparteien sind zwei Nazi-Gegner und ja das Haupt-Paar, das sich schnell zu Nazi-Gegnern entwickelt. Das fand ich etwas heftig.
Ich bin zwar kein Historiker, aber der Geschichtsunterricht hat mir vermittelt, dass 1940 nach der Eroberung Frankreichs schon so etwas wie Kriegsbegeisterung aufkam. Zumindest meinte mein Lehrer, war man froh, dass der "Erbfeind" verloren hat. Das wird im Roman (meine ich) zwar auch einmal thematisiert, aber die aktiven und vielen passiven Wiederständler wirken doch konstruiert.
Während des Lesens wirkte eine Aufteilung in Nazis-Widerständler-passiver Widerständler und Jüdin doch etwas einseitig.
Ich bin zwar kein Historiker, aber der Geschichtsunterricht hat mir vermittelt, dass 1940 nach der Eroberung Frankreichs schon so etwas wie Kriegsbegeisterung aufkam. Zumindest meinte mein Lehrer, war man froh, dass der "Erbfeind" verloren hat. Das wird im Roman (meine ich) zwar auch einmal thematisiert, aber die aktiven und vielen passiven Wiederständler wirken doch konstruiert.
Während des Lesens wirkte eine Aufteilung in Nazis-Widerständler-passiver Widerständler und Jüdin doch etwas einseitig.
damals,
Donnerstag, 26. Mai 2011, 10:59
... leider liegt bei mir die Lektüre des Buches schon Jahrzehnte zurück, so dass ich keinen genauen Eindruck habe. Nach dem, was Sie schreiben, scheint mir auch, dass Fallada die Verhältnisse geschönt hat - aber wohl eher in der Hinsicht der schablonenhaften Kategorisierung in Nazibefürworter - Nazigegner. Die Mehrheit dürften doch die Leute gewesen sein, die zwar nicht (oder nicht mehr) begeistert waren, aber auch nicht grundsätzlich dagegen. Vieleicht spielt hier eine Role, dass Fallada in direktem Auftrag von Johannes R. Becher geschrieben hat (Becher hat die Fallada vorliegenden Akten vorsortiert und den Autor ganz sicher auch in seinem Sinne ideologisch beeinflusst - anders als im Westen gehörte es zur sowjetischen Doktrin, dass das deutsche Volk zu umwerben ist, von den angeblich klar erkennbaren und auszumerzenden Nazis mal abgesehen.)