Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Freitag, 28. Mai 2010
Ausgeschrieben
Heute haben wir unsere schriftlichen Abiturergebnisse bekommen. Wir wissen nun alle Ergebnisse, bis auf das Ergebnis der mündlichen Prüfung.
Diese ist übernächste Woche und wird bei mir auf Englisch sein.

Mit meinem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Trotz einer nicht guten Deutsch-Arbeit (9 Punkte) konnte ich jetzt schon einen Schnitt von 1,6 erreichen, indem ich in Politik 14 Punkte und in Mathematik - ein wenig überraschend - 15 Punkte geschrieben habe.

Übernächste Woche wird dann die Englischprüfung zeigen, ob ich es bis auf 1,3 schaffe. Denn das ist das Maximum, das jetzt noch ohne Nachprüfung möglich ist.

Jetzt freue ich mich aber erst einmal über die bisherigen, gelungenen Arbeiten.

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Donnerstag, 27. Mai 2010
Gesehen: Die Erforscher (Deep Space Nine Folge 68)


Inhalt: Sisko baut einen alten bajoranischen Sonnengleiter zusammen. Mithilfe von Sonnenwinden soll dieser es bis nach Cardassia schaffen, um die Theorie, dass die Bajoraner vor den Cardassianern Überlichtschiffe besaßen, zu bestätigen. Auf die Reise darf er keine technischen Geräte mitnehmen. Lediglich Jake begleitet ihn...

Kritik: Der Sonnengleiter erscheint mehr als unrealistisch. Das man mithilfe von Sonnenwinden auf Überlichtgeschwindigkeit kommen soll, ist doch mehr als unwahrscheinlich. Dazu kommt noch, dass die Episode wie eine typische „Bottle Episode“ wirkt, schließlich spielt sie fast ausschließlich in dem spärlich eingerichteten Sonnengleiter.

Ganz nett ist, dass Jake mit Sisko reist. So erfährt man, dass Jake seinen Berufswunsch Schriftsteller wirklich konsequent verfolgt und nebenbei auch noch versucht, seinen Vater zu verkuppeln. Das ist – wie gesagt – nett, aber irgendwie auch belanglos. Denn mittlerweile wirkt die Beziehung zwischen Vater und Sohn zwar etwas natürlicher als zu Beginn der Serie, wirklich interessant ist sie aber nicht. Und so bleibt abzuwarten, ob die „Verabredung“, die Jake Sisko organisiert, in einer der nächsten Folgen wirklich stattfindet.

Die Nebenhandlung um Doktor Bashir ist in etwas so belanglos wie die Haupthandlung: Er trifft eine alte Rivalin von der Akademie wieder. Rivalin, weil er nur der zweitbeste seines Jahrgangs war.

Der Ansatz der Folge, nämlich die kulturelle Überlegenheit der Bajoraner noch einmal zu unterstreichen, ist gut. Doch die Mittel, die dafür gewählt wurden, sind leider nicht sehr spannend. Und so ist „Die Erforscher“ eine nette, durchschnittliche Episode. 2,5 von 5 Punkten.

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Mittwoch, 26. Mai 2010
Gelesen: The star to every wandering (David R. George III)


Im Jahr 2006 wurde "Star Trek" 40 Jahr alt. Damals setzte David R. George III den drei bekanntesten Charakteren der Originalserie, Kirk, Spock und Pille, ein einzigartiges Denkmal. Extrem melancholisch und immer auf eine Person fixiert sind die Bücher der "Crucible"-Trilogie eigentlich eine Charakterisierung der drei über mehrere hundert Seiten.

Bei McCoy uferte das in einem 600 seitigen, äußerst lesenserten Roman aus. Für Kirk gab es gerade einmal halb so viele Seiten. Wie sich das liest, kann man wie immer auf trekzone nachlesen:
The star to every wandering

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Dienstag, 25. Mai 2010
Gegen den Wind bis der Wind sich dreht


Heute habe ich auf laut.de die Rezension zu Reinhard Mays neuer Platte gelesen. Ich habe noch keine einzige seiner CDs gehört und die einzigen Lieder, die ich von May kenne sind "Über den Wolken" und die geniale Version von Waders 'No man's land'-Cover mit Hannes Wader und Konstantin Wecker. In der Laut-Rezension kommt May gar nicht mal so schlecht weg. Dafür, dass seine letzte Platte einen von fünf Punkten bekommen hat, sind drei von fünf geradezu großzügig.
Besonders gelobt wurde das Lied "Gegen den Wind" als "überdurchschnittliche Chanson-Kunst, fein verwoben mit sanften Melodien, Akkorden und Erkenntnissen, wie der über eine heute oft anzutreffende, allzu rasch einsetzende Verzagtheit". Das machte mich neugierig und ich wanderte sofort zu Youtube.
Nach zweimaligem Hören bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob mir das Lied gefällt. Ich weiß aber schon, dass mir der Text im Grundsatz gefällt.

Heutzutage laufen tatsächlich viel zu viele Menschen mit dem Wind. Zur Zeit planen Lehrer, Eltern und Schüler an meiner Schule einen Streik. Wenn man Schüler davon begeistern möchte, dann gucken die einen an, als wäre man von einem anderen Stern. Streik? Kann man das Essen? Auf jeden Fall ist das so etwas von uncool.
Etwas mehr "gegen den Wind" wäre auf jeden Fall nicht schlecht.

Gleichzeitig fiel mir aber auch ein Lied von Pur ein, das auch etwas mit dem Wind zu tun hat. Das Lied passt aber besser zu Meys Zeilen Und wenn sich alle arrangieren/ohne Widerspruch und Sturm/mitlaufen und parieren/dann steh Du auf und dreh Dich um/Gegen den Wind....

Ich fürchte aber, dass kaum einer der Leute, die May eigentlich ansprechen will, das Lied überhaupt hört. Tja...



Anmerkung: Das "Bis der Wind sich dreht" aus einer Phase kommt, da Pur scheinbar ganz wiederliche Live-Aufnahmen gemacht hat, ist diese Version von dem 2004er Album "Klassisch - Live auf Schalke".

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Gelesen: Everyman (von Philip Roth)
"Everyman“ beginnt mit der Beerdigung des namenlosen Hauptdarstellers. Der Rest des Buches beschreibt den Alterungsprozess dieser Person aus dessen Blickwinkel. Hier wird also eine Lebensgeschichte erzählt.

Das ist zunächst äußerst skurril. Blitzschnell nähert sich der Erzähler nämlich dem hohen Alter zu. Das liegt daran, dass er sein Leben nur anhand seiner Krankenhausbesuche erzählt. Diese Idee reicht beinahe schon aus, um die Lektüre lesenswert zu machen. Zu Beginn wirkt das noch heiter. Denn als kleiner Junge und als 35-jähriger hat man durchaus gute Gedanken bei Krankenhausaufenthalten. Später muss er sich aber jährlich Operationen unterziehen, das ist dann nicht mehr lustig.

Daher ist die zweite Hälfte des Romans auch düsterer. Der Erzähler muss mit Einsamkeit auskommen. Und mit wachsender Einsamkeit fragt er sich natürlich auch, wodurch diese Einsamkeit entstanden ist. Daher geht er gedanklich noch einmal seine drei Ehen durch. Die Einsamkeit wird sogar so stark, dass er einige erbärmliche Versuche startet mit Frauen in Kontakt zu kommen. Das kann dann nur noch als tragisch-komisch bezeichnet werden.

Immer wieder gibt es Pläne, aus der Einsamkeit auszubrechen. Und jedes Mal scheitern sie wieder an banalen Sachen. Immer mehr Freunde sterben, um den „Everyman“ herum. Denn der Erzähler ist tatsächlich eine Art „Everyman“. Nicht umsonst bleibt er namenlos – sein Schicksal kann eigentlich jeden treffen.

Trotz der Fokussierung auf die Krankheitsgeschichte des Erzählers gelingt es Roth, das Leben des Erzählers zu skizzieren. Von der Jugend als Sohn eines Arbeiter-Juweliers (dies wird auf der Beerdigung geschildert) über seine Affären in seiner zweiten Ehe (dies reflektiert der Erzähler als er nach den Ursachen für seine Einsamkeit sucht) bis hin zu dem Versuch, über das Anbieten von Malkursen im Altersheim an Frauen heranzukommen (dass ist dann Teil der eigentlichen Handlung) erlebt man den Erzähler in den verschiedensten Situationen. So ist sein Tod zum Schluss weitaus bewegender als die einleitenden Trauerreden auf seiner Beerdigung.

Roths Erzählstil sorgt glücklicherweise dafür, dass keine allzu düstere Stimmung zum Schluss erzeugt wird. Der Tod kommt schnell und nicht allzu schmerzvoll. Trotzdem ist es gerade die Art von Tod, vor der sich der Erzähler in seiner Jugend so gefürchtet hat. Hier schwingt wieder die Ironie und der Witz mit, die den Stil des Buches zu einem großen Teil ausmachen und auch lesenswert machen.

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Montag, 24. Mai 2010
Gesehen: Anomalien (Enterprise Folge 54)


Inhalt: Die Enterprise wird schwer von Anomalien getroffen. Der Warpkern muss abgeschaltet werden. Im Normalraum treffen sie auf ein Schiff, das angegriffen wurde. Die gesamte Besatzung ist erstickt. Wenig später wird auch die Enterprise von Piraten angegriffen. Sie rauben fast alle Warp-Plasma-Vorräte. Die Enterprise hat noch einen Monat, den versagt der Antrieb und sie schwebt unkontrolliert im All...

Kritik: Bei Enterprise geht es mittlerweile um die Wurst. Während das Überleben der Menschheit sowieso auf der Kippe steht, scheint es, als müsse sich die Enterprise in jeder Folge erst einmal selbst retten. Das verdeutlicht, wie gefährlich die delphische Ausdehnung eigentlich ist.

Diese Piraten sind besonders. Einst waren sie Händler mit ähnlichen moralischen Ansprüchen wie die Menschen. Doch die Verhältnisse, in erster Linie die Anomalien, machten sie zu skruppellosen Mördern. Ein gefangener Pirat beschreibt eindrucksvoll den Wandel von Händlern zu Mördern. Gleichzeitig attestiert er Archer, dass er noch nicht in der Lage dazu sei, eine solche Wendung durchzumachen.

Damit liegt er falsch. Archer ist im Laufe der Episode sogar gewillt, den gefangenen Piraten in der Luftschleuse zu foltern. Und hier liegt der Schwachpunkt der Folge. Zwar macht sie deutlich, dass man mit Moral in der delphischen Ausdehnung nicht besonders weit komme, aber de Nachwirkungen von Archers Handeln werden überhaupt nicht thematisiert. Kein Crewmitglied steht auf und kritisiert ihn, nicht einmal T'Pol verliert ein Wort über den Zwischenfall. Das kann daran liegen, dass die Sicherheitsoffiziere, die den Vorgang beobachten, verschwiegen sind. Aber für eine westliche Fernsehserie sollte es selbstverständlich sein, dass Folter nicht einfach Mittel zum Zweck ist. Das sollte verarbeitet werden und muss in den nächsten Episoden noch nachgeliefert werden.

Ansonsten weiß die Episode nämlich zu überzeugen. Die Handlung ist straff gespannt und lässt trotzdem noch Platz für Hinweise auf Trips Schlafprobleme.
Der Konflikt zwischen den Enterprie-Sicherheitsleuten und dem Militär scheint nun erst einmal beigelegt zu sein: Das Militär begleitet Archer auf jede Außenmission, die Sicherheitsleute scheinen „nur“ noch für die Schiffssicherheit verantwortlich zu sein.

Zum wiederholten Male wird eine Legierung erwähnt, die die Enterprise vor den Anomalien schützen würde. Es verwundert doch, dass Archer überhaupt keine Anstalten macht, an diese Legierung heranzukommen. In dem prall gefüllten Lager der Piraten müsste es eigentlich etwas von dem Stoff, der auch in der Miene aus der vorherigen Episode geschürft wurde, geben. Warum versucht er nicht etwas davon zu nehmen oder zu erwerben?
Eigentlich wäre dieser Stoff doch eine sichere Sache für die Enterprise.

Am Ende kommt die Episode doch noch zu einem Ergebnis für die Haupthandlung. Aus dem Schiff der Piraten kann man die Datenbank eines Xindi-Schiffes herunterladen. Noch gibt es keine Ergebnisse, aber mit der Datenbank eines ganzen Schiffes sollte die Enterprise-Crew etwas anfangen können.
Auch die nächsten Folgen bleiben also in der Hinsicht spannend.

Es ist schön, dass es in jeder Folge kleine Ergebnisse und Informationen über und zu den Xindi gibt. Außerdem ist „Anomalien“ wirklich spannend und beinahe perfekt inszeniert. Aber die Folter-Handlung kommt doch etwas plötzlich und wird überhaupt nicht weiter thematisiert. Das ist enttäuschend und schwächt die eigentlich mehr als sehr gute Episode deutlich ab. Etwas besser als gut ist sie trotzdem noch. 3,5 von 5 Punkten.

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Sonntag, 23. Mai 2010
(Kurz)Gelesen: Die kosmischen Wilderer (von Philip K. Dick)
Captain Sure befehligt ein Patroullienschiff. Am äußersten Rand des Menschensternenreich treffen er und seine Crew auf eine Gruppe Außerirdische, die scheinbar etwas auf einem Grenzplaneten einsammeln. Das verstößt gegen ein interstellares Abkommen, Sure befiehlt die Landung und beschlagnahmt die Ladung der Außerirdischen. Es stellt sich heraus, dass sie auf dem scheinbar minerallosen Planeten eine Menge Edelsteine gefunden haben...

Gier. Sobald die Menschen erkennen, dass die Außerirdischen Edelmetalle gefunden haben, gibt es für sie kein Halten mehr. Mit Waffengewalt beginnen sie damit, den Außerirdischen ihre Beute wegzunehmen. Die wehren sich überraschend heftig.

Dem Leser fällt schnell auf, dass die Menschen auch alle Vorsicht fallen lassen, als sie den Wert der Ware erkennen. Keiner fragt sich zum Beispiel, warum die Menschen diese Mengen an Edelsteinen nicht entdecken konnten, die Außerirdischen aber schon.

So ist es kein Wunder, dass sie sich schon Gedanken darüber machen, wie sie die Edelsteine verkaufen können. Die Steine sind so schön und so fremdartig, dass wohl jede Frau auf der Erde sie haben möchte. Und so planen Sure und seine Kollegen bereits den Vertrieb.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Dick-Geschichte kein Gutes Ende nimmt. Die Edelsteine befinden sich in der Mitte des Schiffes in einem warmen Raum, sie werden extrem gut bewacht und die Außerirdischen reagieren sehr irrational, wenn man sich den Steinen nähert. Das alles sind von Anfang an Hinweise, um was es sich bei den Steinen handeln könnte: Eier.

Und tatsächlich wird am Ende offenbart, dass Captain Sure und seine Leute eine enorme Menge an Eiern, die kurz vor der Brut stehen zur Erde schleppen. Die Folgen, wenn ein insektoides Wesen am eigenen Hals schlüpft, kann man sich nur ausmalen.

Die Idee der Geschichte ist ganz nett, aber auch sehr schnell zu erahnen. Es gibt einfach zu viele Hinweise auf die Brut-Idee.
Ansonsten verbildlicht die Geschichte natürlich sehr schön, wie jeder Verstand bei Menschen aussetzt, wenn sie mit der Möglichkeit nach Profit konfrontiert sind. Auch eine nette Idee.

"Die kosmischen Wanderer", 16 Seiten, 1953 von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".

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Samstag, 22. Mai 2010
Gelesen: Countdown (von Mike Johnson und Tim Jones)


Mit einiger Verspätung ist nun auch mein Kommentar zu der Vorgeschichte des neuen "Star Trek"-Films auf trekzone.de online gegangen.

"Countdown" ist ein Comic, das die Ereignisse vor Neros Eintritt in das Schwarze Loch beschreibt. Mit dabei sind viele Hauptfiguren der "Next Generation"-Serie.

Allerdings ist das Comic im Stil wie der neue Film: Actionreich aber inhaltsleer. Zudem werden einige Ereignisse, wie z.B. die Rückkehr Datas, nicht würdig behandelt.

Wie das Comic insgesamt wirkt, ist auf trekzone nachzulesen:
Star Trek Countdown

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Freitag, 21. Mai 2010
Gelesen: Tyrannenmord auf Kridania


"Sternenfaust" setzt dem Kridan-Krieg ein Ende...beinahe zumindest. "Tyrannenmord auf Kridania" erzählt die Geschichte einer Verschwörung auf...Überraschung...Kridania. Dies ist extrem spannend und endet mehr als überraschend.

"Sternenfaust" ist also weiterhin auf einem guten Kurs. Die Geschichten stimmen, die Handlung kommt mit jedem Heft vorwärts.

Wie sich das bei "Tyrannenmord auf Kridania" liest, erfährt man - wie immer - auf sf-radio.net:
Sternenfaust Band 138 - Tyrannenmord auf Kridania (von Michelle Stern)

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Donnerstag, 20. Mai 2010
Gelesen:Der Stechlin (Theodor Fontane)

„Zwei Leute heiraten, ein alter Mann stirbt“ - so ähnlich soll Fontane seinen letzten Roman beschrieben haben. Tatsächlich ließe sich die Handlung auf den Satz verknappen. Dennoch gelingt es Fontane, mit dieser Handlung 460 Reclam-Seiten zu füllen.

Das müsste eigentlich in gähnender Langeweile enden.

Davor wird der Roman jedoch von Fontanes detaillierten Beschreibungen bewahrt. Seitenlang nimmt er sich Zeit, um die verschiedensten Figuren einzuführen.

Da gibt es den alten Stechlin, der im Schloss Stechlin, im Dorf Stechlin, am See Stechlin wohnt. Da gibt es einen Musiklehrer in Berlin, der nur einen Doktor gemacht hat, um seinen skandinavischen Vornamen abzulegen, eigentlich Pole ist und bei jeder Erwähnung von etwas skandinavischem gleich ärgerlich wird.
Dann gibt es im Dorf Stechlin einen Pfarrer, der eigentlich die Konservativen (zu denen Stechlin gehört) unterstützt, andererseits aber auch sozialdemokratische Positionen vertritt und aus dem man nicht wirklich schlau wird.
Und in der Art gibt es noch mindestens zwei Dutzend weitere wichtige und unwichtige Personen, die teilweise skuril, teilweise langweilig aber immer authentisch beschrieben werden.

Immer gibt es dabei den Kontrast zwischen Alter und Neuer Zeit. Auf der einen Seite stehen die Konservativen, auf der anderen die Sozialdemokraten. Die einen wollen in der Region heiraten, die anderen sehen das als altmodisch an. Der eine macht sich wegen Standesunterschieden sorgen, der andere hat das schon überwunden.

Der Roman ist 1899 erschienen, also mitten in der Kaiserzeit. Nach der Lektüre hat man das Gefühl, ein außerordentlich gutes Bild der damaligen Gesellschaft zu haben. Freilich kann dieses Gefühl trügen, denn ein Roman ist keinesfalls der ausschließlichen Wahrheit verpflichtet. Doch viele der aufgeworfenen Themen und Fragen (und davon gibt es mehrere in dem Roman) werden die damalige Gesellschaft wohl wirklich bewegt haben.

Zu allem kommt noch ein extrem langsames Erzähltempo. Die Charaktere treffen sich an den verschiedensten Orten und unterhalten sich. Wenn keine Landschaft beschrieben wird oder das Innenleben von Charakteren erkundet wird, dann unterhalten sich die Menschen. Teilweise geht das seitenlang so. Das ist manchmal anstrengend. Meistens wird es durch Fontanes Stil aber relativ angenehm gemacht.

Dem Roman fehlt jedoch ein dicker roter Faden. Natürlich gehört alles zusammen und jedes Kapitel hat seine Funktion. Aber es fehlt eine Geschichte, die große Spannung erzeugt.
Darum geht es in „Der Stechlin“ aber auch gar nicht, dennoch fehlt es.

Und so ist „Der Stechlin“ keine Tragödie und auch keine Komödie. Zwar gibt es traurige und auch urkomische Momente, doch eigentlich ist es nichts weiter als eine Situationsbeschreibung. Allerdings eine Situationsbeschreibung die unglaublich authentisch und nah wirkt und Gegensätze herausarbeitet. Das Beides regt immer wieder zum Weiterlesen an.

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Donnerstag, 20. Mai 2010
Gesehen: In the shadow of two gunmen (Teil 1+2) (West Wing Folge 23+24)


Inhalt: Auf den Präsidenten und sein Team wurde gefeuert. Bartlet ist im Wagen außer sich. Gerade noch rechtzeitig erkennt sein Bodyguard, dass auch Bartlet getroffen wurde. Schnell fahren sie ins Krankenhaus. Dort trifft wenig später auch Josh Lymann ein, der allerdings lebensgefährlich getroffen wurde.
Dem Tode nahestehend beginnt Josh an die Vergangenheit zu denken. Kurz darauf erleben auch die anderen Staff Mitglieder immer häufiger Situationen, die sie an die Vergangenheit erinnern...

Kritik: Diese Episode ist gar nicht das, was man nach dem Staffelfinale erwartet hat. Anstatt politischer Verwerfungen wegen des Attentats erlebt man, wie sich das Team um Bartlet formiert hat.

Das ist eine wirklich nette Idee. Denn nur dadurch merkt man, wie wenig man eigentlich über das vorherige Leben der Charaktere weiß. Es war sicherlich eine gute Idee, die erste Staffel mitten in der Regierungsarbeit starten zu lassen.
Aber dadurch dass man in dieser Episode zum Beispiel erfährt, dass Sam kurz vor der Wahl eigentlich heiraten wollte, erhält sein Charakter doch noch ein wenig mehr Tiefgang.

Aber auch die Art und Weise wie C.J. , Dana und Josh zum Team dazugestoßen sind, ist sehr interessant und schön anzusehen.

Verwirrend ist allerdings wie alles geschnitten ist. Teilweise springt man doch arg rasch zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her.
Insgesamt ist der Spannungsaufbau auch nicht wirklich vorhanden. Es ist klar, dass Josh nicht umkommen wird. Und wie die Kampagne von Bartlet ausgeht, ist nach 22 Episoden der ersten Staffel auch mehr als deutlich gewesen.

Deutlich wird aber auch wie gut die Chemie zwischen den Darstellern doch funktioniert. Viele Szenen sind einfach nur im Wartezimmer des Krankenhauses gedreht. Und obwohl alle nur rumsitzen, hat man doch das Gefühl, dass sie mental miteinander leiden. Sehr gut.

Trotzdem ist der Zweiteiler alles in allem etwas lang geraten. Die Rückblenden sind super und für die Serie extrem wichtig. Fesselnd sind sie aber nicht. Daher wollte ich zuerst weniger als vier Punkte vergeben. Aber durch eine gelungene Szene zum Schluss, hat sich die Episode das "sehr gut" dann doch noch erobert. Es ist in dem folgenden Video die zweite Szene.
Insgesamt erhält der Eröffnungszweiteiler der zweiten Staffel somit sehr gute 4 von 5 Punkten.

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Wesbensterben im Sommer
Im Wahlkampf haben wir immer gewitzelt, dass Wespen ja im Winter sterben. Somit müsste die schwarz-gelbe Koalition (Wespenfarben) im Herbst ja eine deftige Niederlage erleiden. So kam es nicht, scheinbar war der Winter noch nicht eingebrochen.

Wir hatten mal ein Wespennest im Haus. In einem der Spalte zwischen den Steinen haben sich die Wespen eingenistet. Wir haben uns keine Sorgen gemacht, schließlich sterben die Viecher ja im Winter. Und wir hatten Glück: Sie haben nicht gestunken.
In der Schule haben wir ein totes Wespenenst mal auseinander genommen. Der Gestank war beinahe nicht auszuhalten.

Nun scheint es so als wären unsere Bundeswespen in diesem Winter doch gestorben. Und der Gestankd, den sie jetzt über das Land bringen, ist überhaupt nicht mehr auszuhalten.

Zuerst haben sie sich- in der Annahme, dass die Menschen in NRW allesamt Hohlköppe sind - mit allen Androhungen zurückgehalten. Kaum ist die Wahl geschlagen, hauen sie nun ihre Ankündigen raus.

Am Montag danach verkündet Merkel das Ende der Steuersenkungspläne. Koch möchte gerne an Schulen und Kitas sparen. Und in der Griechenlandgeschichte eiert die Koalition herum und scheint sich nicht auf Mechanismen wie Finanztransaktionssteuer einigen können. Die FDP tanzt immer mal wieder aus der Reihe, denn sie will ja sowieso keine Regulierungen, nun wollen aber alle Regulierungen. Und an den Steuersenkungen hält die kleine, gelbe und finanzextremistische Partei immer noch fest, während sie sich gleichzeitig weigert, in NRW Verantwortung zu übernehmen.

Daher ist es sehr schön zu sehen, dass die Rechnung der Koalition, die Menschen würden gar nicht merken, was sie tun, nicht aufgeht. 38:38 sieht Forsa Rot-grün und schwarz-gelb. So kurz nach der Wahl ist das doch eine große Überraschung. Der Vorsprung der Union zur SPD ist von Zwischenzeitlich 18 auf 5 Prozent geschrumpft. Rekord?

Allerdings zeigt das mal wieder, dass die Stimmung immer "Anti" ist. Das ist bei dieser Regierung natürlich auch kein Wunder. Aber es wäre doch mal schön, wenn wir eine Regierung hätte, die so aktiv ist und so gute Lösungen auf Probleme anbietet, dass die Leute sie auch in Umfragen mal bestätigen würden...
Aber darauf werden wir wohl noch mindestens vier Jahre warten müssen...

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Dienstag, 18. Mai 2010
Konzerne, Soldaten und Diplomaten (auf dem Zauberspiegel)


"Sternenfaust" hat schon immer auch politische Geschichten erzählt. Das politische System der Solaren Welten wurde dabei nie genau erklärt. Deutlich wurde, dass es extrem starke Verwebungen zwischen Wirtschaft und Politik gibt.

Im Laufe der Serie haben sich so ein paar Ungereimtheiten gebildet. Welche das sind und was das für Auswirkungen hat, liest man wie immer auf dem Zauberspiegel:
Konzerne, Soldaten und Diplomaten

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Montag, 17. Mai 2010
Für Dich immer noch Fanta Sie
Seit Samstag höre ich nun schon das neue Fanta-Album. Zur Musik lässt sich noch nicht viel sagen, die Stücke sind nicht unbedingt die eingängigsten der Vier.

Zu dem Making-of auf dem Digipack lässt sich aber definitiv etwas sagen: Es ist eine reine Verarschung.
Das einstündige Video hat keinen Zusammenhang, erzählt keine Hintergründ zu Songs, sondern zeigt 60 Minuten lang, wie die Vier in irgendwelchen Studios herumlungern. Das hat eine Aussagekraft, die bedenklich in den negativen Bereich abdriftet. Während beim "Fornika"-Making-of wenigstens noch die Entstehung jedes einzelnen Songs gezeigt wurde, wird diesmal nur am Rande erwähnt, wie der letzte Track enstand. 60 Minuten verschwendet...

Allerdings ist das Digipack wirklich schön gemacht. Das Cover ist zwar durch den FSK-0-Sticker verschandelt, dafür erhält man aber ein kleines Büchlein mit Ausschnitten aus dem Cover. Das ist einfach schöner als eine schnöde CD-Hülle.

Wer aber 2€ mehr für das Making-of ausgeben möchte, sollte davon die Finger lassen. So ein Stuss habe ich lange nicht mehr gesehen!

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Gelesen: A singular destiny (von Keith R.A. DeCandido)


Nach der knappen Rettung des Alpha-Quadranten vor den Borg in dem dritten Buch der Destiny-Trilogie liegt die Föderation in Trümmern. An allen Ecken und Enden fehlt es an Material, Schiffen und Personal.

"A singular destiny" beschreibt die Situation in verschiedenen Ecken der Föderation. Dabei gibt es nicht nur eine Handlung sondern - wie so oft bei DeCandido - mehrere parallel laufende Handlungen, die meistens auch noch etwas mit der Föderationspolitik zu tun haben.

Zum Schluss entsteht etwas, was die Föderation wohl noch einige Zeit beschäftigen wird: Ihre Feinde schließen sich zusammen und bilden eine Anti-Föderation.

Ob der Weg dahin gelungen ist, liest man wie immer auf trekzone.de (meine Rezension ist die zweite):
Star Trek - A singular destiny (von Keith R.A. DeCandido)

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Sonntag, 16. Mai 2010
Gesehen: Der geheimnisvolle Garak – Teil 2 (Deep Space Nine Folge 67)


Inhalt: Garak und Odo befinden sich auf einem romulanischen Warbird. Garak erhält die Chance, sich wieder dem cardassianischem Geheimdienst, dem obsidianischen Orden, anzuschließen. Er nutzt diese sofort und verrät Odo. Gemeinsam mit dem Anführer des obsidianischen Orden und des Tal Shiar, dem romulanischen Geheimdienstes, steuert er eine riesige Flotte in den Gamma-Quadranten. Das Ziel der Expedition: Die Gründer des Dominion zu vernichten...

Kritik: Der zweite Teil führt das Niveau des ersten Teils ungebrochen fort. Wie sooft werde die Cardassianer als vielschichtige Wesen dargestellt. Einerseits haben sie eine unglaublich starke Liebe zu ihrer Heimat, andererseits sind sie aber bereit, auch über Leichen im eigenen Volk zu gehen.

Es ist schön mitanzusehen,wie Garak voll in seinem Element ist. Intrigieren scheint ihm wirklich zu liegen. Gleichzeitig scheinen die Jahre auf DS9 ihn aber tatsächlich verändert zu haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass er Sympathie für Odo empfindet.

Die Expedition endet natürlich in einer großen Katastrophe. Die Flotte der Cardassianer und Romulaner wird in eine Falle gelockt und restlos zerrieben. Was das für den Alpha-Quadranten bedeutet, ist unklar.
Für den Zuschauer bedeutet es auf jeden Fall Höchstspannung. Denn die Art der Falle ist sehr unerwartet.

Sie geschieht nämlich durch einen Dominion-Gründer in Form eines Romulaners. Die Nachahmung ist perfekt. Und da ist der einzige Schwachpunkt der Geschichte: Warum kann dieser Gründer einen Lebewesen perfekt nachahmen, Odo aber nicht. Dieser Wiederspruch muss noch geklärt werden.

Da die Story aber so gut ist, lässt sich über den kleinen Fehler leicht hinwegsehen. Stattdessen ist der zweite Teil des „geheimnisvollen Garak“ perfekte Unterhaltung. 5 von 5 Punkten.

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Mittwoch, 12. Mai 2010
Unkritisch und anspruchslos
Beim Studieren der Unterlagen für die nächste Ratssitzung fällt mir wieder einmal zwei Dinge auf.
1. Wie unkritisch Jugendliche doch sein können
und
2. Wie anspruchslos die Verwaltung ist.

Denn da wird in der Stellungsnahme der Verwaltung für die Schaffung eines Jugendbeirates wieder einmal gefordert, die umfangreichen Wahlmöglichkeiten für Jugendliche zu reduzieren und stattdessen wieder zu einem undemokratischen Wahlrecht zurückzukehren, das die Verwaltung aber für "sachgerecht, ausreichend und kostengünstiger" hält. Dabei haben sowohl Politik (einstimmig, also FDP,CDU, SPD, Grüne und Linke!) als auch die Jugendlichen den Plan verworfen und als absolut undemokratisch gegeißelt.
Den Jugendlichen (die von der Verwaltung betreut werden) wird allerdings eingetrichtert, dass die Politik (bzw. die ehrenamtliche Selbstverwaltung) permanent etwas zu kritisieren hätte.

Sprich:
Auf der einen Seite versucht die (nicht gewählte) Verwaltung mit allen Mitteln ihre Vorstellungen durchzusetzen und auf der anderen Seite machen sie dann Stimmung gegen die Politik.

Das Traurigste an der ganzen Sache ist aber, dass die Jugendlichen das nicht einmal merken. Dabei steht es gleich auf der zweiten Seite der Beschlussvorlage.
Ein weiteres Zeichen wie unkritisch die meisten heute doch geworden sind.

Natürlich nervt es ständig, über Jugendliche zu ätzen. Aber als Jugendlicher muss man das einfach mal feststellen. Bei der heutigen Obrigkeitsgläubigkeit junger Menschen ist es kein Wunder, dass in Deutschland kaum etwas passiert. Denn Verwaltungen machen nur das günstigste, einfachste und am wenigsten aufwendigste.

Es wäre wünschenswert, wenn mal wieder ein politisch interessierte und kritische Generation aufwachsen würde und keine, die nur in Jungparteien strömt, um dort Karriere zu machen.

Zum Schluss noch ein vertontes Gedicht Bertolt Brechts aus dem dänischen Exil:

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