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Gehört: Wie Gladiatoren (von den fantastischen Vier)
Den Songtext findet man unter anderem hier.
Das neue Album der fantastischen Vier ist mittlerweile schon eine ganze Weile draußen. Die fantastischen Vier und ihre Label schienen diesmal aber eine rigide Internetpolitik zu vertreten. Immer wenn ein Lied des Albums Youtube erreicht, wird es wenige Tage und manchmal sogar wenige Stunden später wieder von der Seite genommen. Das macht es natürlich schwierig, einen Eindruck der Lieder zu vermitteln.
Interessanterweise nehmen sie die Live-Aufnahmen mit eher schwacher Qualität nicht aus dem Netz. So eine Live-Aufnahme kann man sich in dem Video-Kasten oben anhören.
"Wie Gladiatoren" sorgt für einen guten Einstieg in das Album "Für Dich immer noch Fanta Sie".
Der "Trommelwirbel" zu Beginn bringt Schwung in das Lied. Zwar erinnert der Rhythmus an Marschmusik, aber hier sorgt das nur für Dynamik und erinnert nur im Entfernten an Militärische Paraden.
Der Text ist vernachlässigenswert. Die Fantas beweihräuchern sich einmal selbst. Wie Gladiatoren steigen sie mit jedem neuen Album in die Arena, der Ausgang ist immer ungewiss. Dramatisch, aber auch irgendwie unnötig.
Dafür gibt es hin und wieder Anspielungen auf ihre Karriere. Da reiht sich Lauschgift genau so in die Reihe ein, wie eine zunächst perplexe Presse. Sowieso sind die Selbstweihräucherungen der Fantis immer angenehmer als die anderer Rap-Stars, dafür nehmen sich die Vier zu wenig ernst.
"Wie Gladiatoren" ist ein schwungvolle Einstieg mit einem gelungenen Beat und einem typisch inhaltslosen Rap-Openertext. Das ist zwar nicht tiefsinnig, sorgt aber dafür, dass man den Anfang des Albums gern hört. 3,5 von 5 Punkten.
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(Kurz)Gelesen: Gewisse Lebensformen
m-dis | 08. Juli 10 | Topic '(Kurz)Gelesen'
Die Erde ist in der Zukunft hochtechnisiert. Für jedes Problem gibt es eine mechanische Lösung.
Doch jede Technologie wird erst durch bestimmte Elemente möglich gemacht, die auf anderen Planeten gefunden werden. Unglücklicherweise sind diese Planeten in der Regel bewohnt und die Bewohner sind nicht all zu glücklich darüber, dass die Menschen ihre Heimat ausbeuten.
Meistens führt eine neue Entdeckung also zu Krieg. Joan erlebt, wie erst ihre Mann, dann ihr Sohn und zuletzt auch sie zum Krieg eingezogen wird...
"Gewisse Lebensformen" ist eine relativ simple Parabel gegen Krieg und imperiale Ausbeutung. Sie ist flüssig zu lesen und gut gemeint. Allerdings ist schnell zu erahnen, dass es sich um eine Kette Männer-Kinder-Frauen handelt.
Zum Schluss sind die Menschen vernichtet, Aliens, die die Erde besuchen, finden nur noch Ruinen vor.
So hat die Geschichte ein Dick-typisches Ende und zeigt, dass sich in den letzten 50 Jahren nicht geändert hat: Kriege werden noch immer in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen geführt.
"Gewisse Lebensformen", 15 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".
Doch jede Technologie wird erst durch bestimmte Elemente möglich gemacht, die auf anderen Planeten gefunden werden. Unglücklicherweise sind diese Planeten in der Regel bewohnt und die Bewohner sind nicht all zu glücklich darüber, dass die Menschen ihre Heimat ausbeuten.
Meistens führt eine neue Entdeckung also zu Krieg. Joan erlebt, wie erst ihre Mann, dann ihr Sohn und zuletzt auch sie zum Krieg eingezogen wird...
"Gewisse Lebensformen" ist eine relativ simple Parabel gegen Krieg und imperiale Ausbeutung. Sie ist flüssig zu lesen und gut gemeint. Allerdings ist schnell zu erahnen, dass es sich um eine Kette Männer-Kinder-Frauen handelt.
Zum Schluss sind die Menschen vernichtet, Aliens, die die Erde besuchen, finden nur noch Ruinen vor.
So hat die Geschichte ein Dick-typisches Ende und zeigt, dass sich in den letzten 50 Jahren nicht geändert hat: Kriege werden noch immer in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen geführt.
"Gewisse Lebensformen", 15 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".
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Gesehen: Die Ladung (Enterprise Folge 59)
Inhalt: Die Koordinaten, die die Enterprise-Crew in Exil erworben hat, führend das Schiff tatsächlich zu einer Xindi-Kolonie. Archer muss jedoch feststellen, dass in der Kolonie keine Waffe produziert wird, sondern lediglich eine Chemikalie, die für die Waffe benötigt wird. Soll er trotzdem die Anlage in die Luft jagen?
Kritik: "Die Ladung" ist inhaltlich eine eindrucksvolle Episode. Nicht alle Xindi sind böse, das ist die Moral dieser Geschichte. Archer gelingt es in dieser Folge Vertrauen zu einem vogelartigen Xindi aufzubauen, der der Enterprise auch hilft.
Die Episode zeigt sogar, dass Xindi über den ruchlosen Angriff auf die Erde geschockt sein können. Außerdem ist die Episode spannend inszeniert, denn mehrmals stehen die Menschen kurz vor einer Entdeckung durch die reptilianischen Streitkräfte.
Mit "Die Ladung" gibt es auch weitere Informationen zu der Waffe und zu den Xindi an sich. Statt fünf, gibt es nun sechs Xindi-Spezies, wobei die eine schon vor langer Zeit durch einen Krieg ausgestorben ist. Die Waffe steht kurz vor der Vollendung, durch die Sabotage durch den vogelartigen Xindi wird die Produktion allerdings um ein paar Monate zurückgeworfen. Archer hat also wieder ein wenig Zeit gewonnen.
So schön die Moral der Folge aber auch ist, so schlecht ist die Umsetzung durch Captain Archer. Wieder einmal kennt er nur ein Gesicht: grimmig gucken. Seine Tonlage bleibt permanent dieselbe, sie klingt wie ein Befehlsschrei beim Militär. Daher ist es ein Wunder, dass der Xindi Vertrauen aufbauen kann. Würde jemand wie Archer bei mir einfallen, ich würde ihm niemals vertrauen. Das ist schade. Denn die Schritte, die der Xindi auf Archer zugeht sind durchaus nachvollziehbar. Archers Ausdrucksweise überhaupt nicht. Das schadet der Folge.
Und leider schadet es der Glaubwürdigkeit sehr. Denn so richtig Archers Entscheidungen auch sind, seine Mimik und Gestik spielt nicht mit. Das ist sehr schade.
Die Aussage Archers, einen Krieg beenden zu wollen und keinen beginnen anzufangen, ist bemerkenswert. Es ist nicht klar, ob es gewollt ist, aber seit seiner Folteraktion in Anomalien verhält er sich noch moralischer als er das vorher schon getan hat. Ein Hinweis auf Schuldgefühle?
Mit "Die Ladung" ist die Enterprise einen kleinen Schritt weiter. Die Produktion der Waffe wurde verlangsamt, die Existenz derselben bestätigt. Außerdem ist nun klar, dass nicht alle Xindi per sé Feinde sind. Es zeichnet sich schon eine Lösung für die Krise ab: Nach und nach könnte Archer Xindi-Spezies auf seine Seite ziehen. Das könnte zwar einen Bürgerkrieg unter den Xindi auslösen, aber die Menschheit retten.
"Die Ladung" ist also eine Folge, die auch ein wenig zum spekulieren anregt. Leider wird die Wertung durch die mäßige Darstellung Archers deutlich nach unten verlagert. So ist die Folge „lediglich“ gut, sie hätte besser sein können. 3 von 5 Punkten.
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Die WM
müsste echt jedes Jahr stattfinden. Dann könnten Regierungen viel mehr erreichen.
So hat man sich jetzt mal eben so vom solidarischen Gesundheitssystem verabschiedet. Preissteigerungen zahlen in Zukunft nur noch die Patienten. Wunderbar. Kopfpauschale, wir kommen.
Aber Deutschland spielt, da ist das ja egal.
So hat man sich jetzt mal eben so vom solidarischen Gesundheitssystem verabschiedet. Preissteigerungen zahlen in Zukunft nur noch die Patienten. Wunderbar. Kopfpauschale, wir kommen.
Aber Deutschland spielt, da ist das ja egal.
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Gesehen: Facetten (Deep Space Nine Folge 71)
Inhalt: Jadzia Dax unterzieht sich einem alten Trill-Ritual. Durch einen Anleiter werden die Geister der Leben Daxs in ihre Freunde transportiert. Dadurch kann sich Jadzia jeweils eine halbe Stunde lang mit ihren Vorgängern unterhalten.
Derweil trainiert Nog hart für den Eingangstest in die Akademie.
Kritik: Trill-Folgen waren bisher leider immer etwas schwächer. Auch diese weiß nicht gänzlich zu überzeugen. Schon das Ritual wirkt mehr als skurril. Das ein vereinigter Trill die Erinnerungen seiner Vorgänger im Kopf hat, ist ja noch glaubhaft. Aber dass diese Geister aus dem Trill herausgelöst werden können und in andere Menschen gesetzt werden können, ist doch mehr als unrealistisch.
Außerdem sind die Gespräche zwischen Jadzia und ihren Trills eher uninteressant. Zwar weiß man nun, was in Jadzia alles rumspuckt, aber mehr Erkenntnisgewinn hat man durch die Darstellungen nicht.
Der letzte der Reihe, Kazon, unterstützt dann noch einmal Jadzias Minderwertigkeitsgefühle. Sie leidet immer noch darunter, dass sie beim ersten mal im Trill-Trainingsprogramm von Kazon abgelehnt wurde.
Diese Scham wird noch verstärkt, als sich Kazon entscheidet, nicht wieder in Jadzias Körper zurückzukehren. Dies ist dann der eigentliche Konflikt der Episode. Dabei ist es zwar witzig Kazon in Odos Körper zu sehen, aber wirkliche spannend ist das nicht.
Gelungen ist hingegen die Nebenhandlung, die Nogs Beitritt in die Akademie behandelt. Quark versucht natürlich alles, um genau das zu verhindern. Denn die Vorstellung, dass sein Neffe der erste Ferengie in der Akademie ist, behagt ihm gar nicht.
Natürlich schafft es Nog zum Schluss. Aber Quarks Genöle und Intrigen bis dahin sind wie immer sehr witzig anzuschauen.
Eine durchschnittliche Haupthandlung mit einer äußerst sympathischen Nebenhandlung. Das macht gerade noch eine gute Episode. 3 von 5 Punkte.
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Gelesen: Die Pest (von Albert Camus)
In der Stadt Oran gehen merkwürdige Dinge vor. Jeden Tag finden die Bewohner mehr tote Ratten. Der Arzt Rieux lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Als allerdings auch Menschen unter seltsamen Beulen leiden, ist für ihn klar, dass es sich um die Pest handelt...
Aus diesem Setting könnte man jetzt einen super Sat.1 oder Pro7-Fernsehfilm machen. Die Pest taucht wieder auf, Ausnahmezustand, Revolte, Tod, Blut, Tralallala.
Das macht Camus natürlich nicht.
Der Roman braucht eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Im ersten Kapitel werden anhand der Ratten die verschiedenen Charaktere eingeführt. Im Verlauf des Romans merkt man schnell, dass die Geschichte nach dem Vorbild eines klassischen Dramas mit fünf Akten aufgebaut ist.
Dadurch ist es dann auch nicht verwunderlich, dass das Tempo langsam anzieht.
Die Stadt Oran liegt in Algerien an der Mittelmeerküste. Zu dem Zeitpunkt der Entstehung des Romans ist sie noch Teil Frankreichs. Camus erzählt also den Ausbruch der Pest in einer Nachkriegsstadt.
Die Präfektur schließt kurz nach der Entdeckung der Pest die Tore der Stadt. Somit sind 200 000 Menschen eingesperrt. Die Schilderung der Trennung von Familien ist eine der bewgendsten Stellen des Romans.
Die Geschichte wird zu großen Teilen aus der Sicht Rieuxs beschrieben. Er ist der Arzt, der an vorderster Front gegen die Pest kämpft. Häufig werden aber auch Passagen aus dem Notizbuch Tarrous erzählt. Tarrou ist ein Gast in dem größten Hotel der Stadt und greift im Verlauf auch als medizinischer Helfer in den Kampf gegen die Pest ein.
Der Erzähler kommentiert die Lage von Zeit zu Zeit immer wieder nüchtern. Er betont auch, dass er einen möglichst neutralen Bericht geben möchte.
Neben Rieux und Tarrou gibt es noch eine Reihe weiterer Personen. Paneloux ist ein Prediger, der die Pest als Strafe Gottes sieht. Rambert ist ein Journalist aus Frankreich, dessen einziges Ziel es ist, die Stadt zu verlassen und zu seiner Verlobten zu kommen. Grand ist ein kleiner Rathausangestellter, der große Schwierigkeiten damit hat, seine Gedankengänge in Worte zu verwandeln. Cottard ist ein Mann, der große Probleme damit hat, sich in die Gesellschaft einzufügen. Doch in Pestzeiten blüht Cottard auf und genießt auf einmal das Leben.
Unter den Hauptcharakteren findet sich interessanterweise keine einzige Frau.
Es wirkt sehr merkwürdig, dass keine dieser Personen stirbt, während die Pest sich ausbreitet. Bis zu dem Punkt als die Pest ihren höchsten Ausbreitungsgrad erreicht hat, leben alle näher charakterisierten Personen.
Erst als die Pest schon abschwellt, werden auch einige von Rieux Freunden und Bekannten befallen.
Tarrou und Rieux entwickeln eine tiefe Freundschaft. Tarrou ist eines der letzten Opfer der Pest. Tragischerweise stirbt Rieuxs Frau ebenfalls, obwohl sie die ganze Zeit außerhalb Orans weilt. Sie war schon vorher krank.
Als die Pest schon abklingt, gelingt es ein Serum gegen die Seuche zu entwickeln. Die Pest verschwindet während des Winters und die Stadt kehrt zur Normalität zurück. Dies geschieht im fünften Kapitel.
Zu dem Zeitpunkt merkt Rieux auch, wie einsam er ist. Trotzdem scheint es, als habe er am meisten aus der Seuche gelernt. Er wirkt abgeklärter als vorher. Für ihn hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, für die Menschen zu kämpfen.
Letztendlich gibt sich Rieux auch als Erzähler zu erkennen. Dadurch werden die nüchternen Kommentare des Erzählers verständlicher.
Am interessantesten fand ich während der ganzen Lektüre das Verhalten der Bewohner Orans. Camus widmet eigentlich jedem eine kleine Passage. Da gibt es die, die mit dem eingesperrt sein nicht klar kommen und sich frei kämpfen wollen. Es gibt die, die resignieren. Und vor allem gibt es die große Gruppe derjenigen, die einfach so weiter machen wie zuvor. Dafür verzweifeln die wenigsten. Jeder klammert sich an das letzte Fünkchen Hoffnung, selbst die Resignierten.
Die Beschreibungen der Eingesperrten wirken realistisch, was durch die nüchterne Art des "Berichts" noch verstärkt wird.
Der Ausbruch der Seuche ist eigentlich ja absurd. Zumindest glaubt man das. Aber da die Geschichte so realistisch erzählt ist und die Bewohner Orans auch sofort die Beispiele der verschiedensten Pestfälle aufzählen können, als wäre so etwas Allgemeinwissen, wirkt die eigentliche absurde Grundlage der Erzählung auf einmal normal.
"Die Pest" ist nicht unbedingt spannend. Dafür ist es interessant, den Kampf Rieuxs und seiner Mitstreiter in einer Stadt, die wie belagert wirkt, mitzuerleben. Denn den größten Teil seiner Arbeit bezeichnet Rieux als Kampf: Als Kampf für Leben.
Und das ist wohl auch eine der (wohl vielen) Aussagen des Buches: Trotz allem ist es nie vergebens, Leben zu verteidigen, indem man versucht zu heilen.
Aus diesem Setting könnte man jetzt einen super Sat.1 oder Pro7-Fernsehfilm machen. Die Pest taucht wieder auf, Ausnahmezustand, Revolte, Tod, Blut, Tralallala.
Das macht Camus natürlich nicht.
Der Roman braucht eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Im ersten Kapitel werden anhand der Ratten die verschiedenen Charaktere eingeführt. Im Verlauf des Romans merkt man schnell, dass die Geschichte nach dem Vorbild eines klassischen Dramas mit fünf Akten aufgebaut ist.
Dadurch ist es dann auch nicht verwunderlich, dass das Tempo langsam anzieht.
Die Stadt Oran liegt in Algerien an der Mittelmeerküste. Zu dem Zeitpunkt der Entstehung des Romans ist sie noch Teil Frankreichs. Camus erzählt also den Ausbruch der Pest in einer Nachkriegsstadt.
Die Präfektur schließt kurz nach der Entdeckung der Pest die Tore der Stadt. Somit sind 200 000 Menschen eingesperrt. Die Schilderung der Trennung von Familien ist eine der bewgendsten Stellen des Romans.
Die Geschichte wird zu großen Teilen aus der Sicht Rieuxs beschrieben. Er ist der Arzt, der an vorderster Front gegen die Pest kämpft. Häufig werden aber auch Passagen aus dem Notizbuch Tarrous erzählt. Tarrou ist ein Gast in dem größten Hotel der Stadt und greift im Verlauf auch als medizinischer Helfer in den Kampf gegen die Pest ein.
Der Erzähler kommentiert die Lage von Zeit zu Zeit immer wieder nüchtern. Er betont auch, dass er einen möglichst neutralen Bericht geben möchte.
Neben Rieux und Tarrou gibt es noch eine Reihe weiterer Personen. Paneloux ist ein Prediger, der die Pest als Strafe Gottes sieht. Rambert ist ein Journalist aus Frankreich, dessen einziges Ziel es ist, die Stadt zu verlassen und zu seiner Verlobten zu kommen. Grand ist ein kleiner Rathausangestellter, der große Schwierigkeiten damit hat, seine Gedankengänge in Worte zu verwandeln. Cottard ist ein Mann, der große Probleme damit hat, sich in die Gesellschaft einzufügen. Doch in Pestzeiten blüht Cottard auf und genießt auf einmal das Leben.
Unter den Hauptcharakteren findet sich interessanterweise keine einzige Frau.
Es wirkt sehr merkwürdig, dass keine dieser Personen stirbt, während die Pest sich ausbreitet. Bis zu dem Punkt als die Pest ihren höchsten Ausbreitungsgrad erreicht hat, leben alle näher charakterisierten Personen.
Erst als die Pest schon abschwellt, werden auch einige von Rieux Freunden und Bekannten befallen.
Tarrou und Rieux entwickeln eine tiefe Freundschaft. Tarrou ist eines der letzten Opfer der Pest. Tragischerweise stirbt Rieuxs Frau ebenfalls, obwohl sie die ganze Zeit außerhalb Orans weilt. Sie war schon vorher krank.
Als die Pest schon abklingt, gelingt es ein Serum gegen die Seuche zu entwickeln. Die Pest verschwindet während des Winters und die Stadt kehrt zur Normalität zurück. Dies geschieht im fünften Kapitel.
Zu dem Zeitpunkt merkt Rieux auch, wie einsam er ist. Trotzdem scheint es, als habe er am meisten aus der Seuche gelernt. Er wirkt abgeklärter als vorher. Für ihn hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, für die Menschen zu kämpfen.
Letztendlich gibt sich Rieux auch als Erzähler zu erkennen. Dadurch werden die nüchternen Kommentare des Erzählers verständlicher.
Am interessantesten fand ich während der ganzen Lektüre das Verhalten der Bewohner Orans. Camus widmet eigentlich jedem eine kleine Passage. Da gibt es die, die mit dem eingesperrt sein nicht klar kommen und sich frei kämpfen wollen. Es gibt die, die resignieren. Und vor allem gibt es die große Gruppe derjenigen, die einfach so weiter machen wie zuvor. Dafür verzweifeln die wenigsten. Jeder klammert sich an das letzte Fünkchen Hoffnung, selbst die Resignierten.
Die Beschreibungen der Eingesperrten wirken realistisch, was durch die nüchterne Art des "Berichts" noch verstärkt wird.
Der Ausbruch der Seuche ist eigentlich ja absurd. Zumindest glaubt man das. Aber da die Geschichte so realistisch erzählt ist und die Bewohner Orans auch sofort die Beispiele der verschiedensten Pestfälle aufzählen können, als wäre so etwas Allgemeinwissen, wirkt die eigentliche absurde Grundlage der Erzählung auf einmal normal.
"Die Pest" ist nicht unbedingt spannend. Dafür ist es interessant, den Kampf Rieuxs und seiner Mitstreiter in einer Stadt, die wie belagert wirkt, mitzuerleben. Denn den größten Teil seiner Arbeit bezeichnet Rieux als Kampf: Als Kampf für Leben.
Und das ist wohl auch eine der (wohl vielen) Aussagen des Buches: Trotz allem ist es nie vergebens, Leben zu verteidigen, indem man versucht zu heilen.
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Während
die Koalition nicht einmal in der Lage dazu ist, ihre eigenen Fraktionen über ihre Vorhaben zu informieren, da Frau Merkel in Südafrika ein Punkte los werden muss, man die Mehrwertsteuer lieber nicht reformieren möchte und FDP und CSU in Bayern eine Watsche durch Nichtraucher kassiert haben, entscheidet sich die Koalition so viel wie möglich sparen.
Das ist tendenziell gut, schließlich zeigt der Haushalt, dass wir meilenweit über unsere Verhältnisse leben.
Bei der jetzigen Koalition ist nur leider immer eines klar: Es wird an der falschen Stelle gespart. Wobei der Nichtrauchergeklatschte Seehofer ja gerne an den Spitzensteuersatz ran will. Das will die FDP aber gar nicht.
Und warum können die das nicht hinter verschlossenen Türen klären?
Das ist tendenziell gut, schließlich zeigt der Haushalt, dass wir meilenweit über unsere Verhältnisse leben.
Bei der jetzigen Koalition ist nur leider immer eines klar: Es wird an der falschen Stelle gespart. Wobei der Nichtrauchergeklatschte Seehofer ja gerne an den Spitzensteuersatz ran will. Das will die FDP aber gar nicht.
Und warum können die das nicht hinter verschlossenen Türen klären?
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Ungünstig
Drei Tage ist die spannende Bundespräsidentenwahl nun schon her. Das Ergebnis steht kaum zur Diskussion. Wulf wird jetzt schon als Wohlfühl-Präsident bezeichnet. Der Verlauf der Wahl kann aber nur als ungünstig bezeichnet werden.
Natürlich waren die Linken nicht in der Auswahl des Kandidaten Gaucks eingebunden. Natürlich war Gauck kein Kandidat nach ihrem Geschmack. Und natürlich vertrat Gauck Positionen, die die Linke nicht vertritt (in erster Linie: Krieg in Afghanistan).
Das reichte zu der Entscheidung, eine Gegenkandidatin aufzustellen und sich im dritten Wahlgang zu enthalten.
Damit hat die Linke eine wichtige Chance verpasst.
Denn Gauck konnte kein Kandidat nach ihrem Geschmack sein, sonst wäre er von vornherein chancenlos. Es bedurfte einiger Stimmen des scheinbürgerlichen Lagers. Die konnte nur Gauck bekommen.
Neben der Linke befürworten (noch) alle Parteien den Krieg in Afghanistan. Einige Forderungen der Linken sind schlichtweg nicht zu bezahlen. Die anderen Parteien sind einfach keine reinen Forderparteien, sondern müssen auch an die Haushaltskonsolidierung denken.
Wenn die Linke mit anderen Parteien zusammenarbeiten möchte, dann muss sie Kompromisse eingehen. Insofern hätte Gauck inhaltlich ein Kompromiss sein können. Den "Freiheit" und "Bürgerrechte" sind zwar keine besonders linksbesetzten Begriffe, aber sie sollten es heutzutage mehr und mehr werden.
Der eigentliche Grund war wohl tatsächlich, dass Gauck Leiter der "Stasi"-Behörde war. Die Gegenkandidatin wollte die DDR keinen Unrechtsstaat nennen. Das ist vielleicht juristisch in Ordnung, aber sie macht nicht gleichzeitig deutlich, dass Stasi etc. schreckliche Fehler waren.
Als Sozialdemokrat wird man ständig gefragt, wie man es denn mit den Linken hält. Vor und nach jeder Wahl steigt das Interesse. Und gleichzeitig kommen die Fragen. Die Linken sind doch immer noch von der Stasi durchsetzt? Das sind alles alte DDR-Kader oder West-Kommunisten?
Dem kann man zwar widersprechen, aber es ist schwer Fakten zu bringen.
Die Wahl Gaucks wäre solch ein Fakt gewesen.
Mit der Wahl Gauck hätte man jedes Mal, wenn sich rot-rot-grün anbahnt sagen können: "Schaut doch mal, die können über ihren Schatten springen."
Denn Gauck kann man nun wirklich nicht mit der Stasi in Verbindung bringen.
"Seit Jahren gibt es in Deutschland tendenziell eine Mehrheit links von der Mitte, die aber ohne Machtoption da ist", diesen Satz hört man immer wieder.
Mit dem Widerstang gegen Gauck hat die Linke aber gezeigt, dass sie nicht bereit ist, ein Zeichen zu setzen. Sie ist nicht bereit, öffentlich die Vorwürfe, die ihr gemacht werden, eindeutig zu widerlegen.
Das kann man im besten Fall als ungünstig beschreiben.
Denn so lässt sich nur hoffen, dass die Linke weiterhin über Spesenskandale stolpert und bald da ist, wo die FDP jetzt verdientermaßen ebenfalls ist: Bei vier Prozent.
Natürlich waren die Linken nicht in der Auswahl des Kandidaten Gaucks eingebunden. Natürlich war Gauck kein Kandidat nach ihrem Geschmack. Und natürlich vertrat Gauck Positionen, die die Linke nicht vertritt (in erster Linie: Krieg in Afghanistan).
Das reichte zu der Entscheidung, eine Gegenkandidatin aufzustellen und sich im dritten Wahlgang zu enthalten.
Damit hat die Linke eine wichtige Chance verpasst.
Denn Gauck konnte kein Kandidat nach ihrem Geschmack sein, sonst wäre er von vornherein chancenlos. Es bedurfte einiger Stimmen des scheinbürgerlichen Lagers. Die konnte nur Gauck bekommen.
Neben der Linke befürworten (noch) alle Parteien den Krieg in Afghanistan. Einige Forderungen der Linken sind schlichtweg nicht zu bezahlen. Die anderen Parteien sind einfach keine reinen Forderparteien, sondern müssen auch an die Haushaltskonsolidierung denken.
Wenn die Linke mit anderen Parteien zusammenarbeiten möchte, dann muss sie Kompromisse eingehen. Insofern hätte Gauck inhaltlich ein Kompromiss sein können. Den "Freiheit" und "Bürgerrechte" sind zwar keine besonders linksbesetzten Begriffe, aber sie sollten es heutzutage mehr und mehr werden.
Der eigentliche Grund war wohl tatsächlich, dass Gauck Leiter der "Stasi"-Behörde war. Die Gegenkandidatin wollte die DDR keinen Unrechtsstaat nennen. Das ist vielleicht juristisch in Ordnung, aber sie macht nicht gleichzeitig deutlich, dass Stasi etc. schreckliche Fehler waren.
Als Sozialdemokrat wird man ständig gefragt, wie man es denn mit den Linken hält. Vor und nach jeder Wahl steigt das Interesse. Und gleichzeitig kommen die Fragen. Die Linken sind doch immer noch von der Stasi durchsetzt? Das sind alles alte DDR-Kader oder West-Kommunisten?
Dem kann man zwar widersprechen, aber es ist schwer Fakten zu bringen.
Die Wahl Gaucks wäre solch ein Fakt gewesen.
Mit der Wahl Gauck hätte man jedes Mal, wenn sich rot-rot-grün anbahnt sagen können: "Schaut doch mal, die können über ihren Schatten springen."
Denn Gauck kann man nun wirklich nicht mit der Stasi in Verbindung bringen.
"Seit Jahren gibt es in Deutschland tendenziell eine Mehrheit links von der Mitte, die aber ohne Machtoption da ist", diesen Satz hört man immer wieder.
Mit dem Widerstang gegen Gauck hat die Linke aber gezeigt, dass sie nicht bereit ist, ein Zeichen zu setzen. Sie ist nicht bereit, öffentlich die Vorwürfe, die ihr gemacht werden, eindeutig zu widerlegen.
Das kann man im besten Fall als ungünstig beschreiben.
Denn so lässt sich nur hoffen, dass die Linke weiterhin über Spesenskandale stolpert und bald da ist, wo die FDP jetzt verdientermaßen ebenfalls ist: Bei vier Prozent.
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Kettenreaktionen in der Taurus-Region
m-dis | 02. Juli 10 | Topic 'Geschrieben'
Schon seit langem gibt es den dritten und den vierten Teil der "Vanguard"-Serie in Deutschland zu kaufen.
Nun endlich kommt dazu auch etwas auf dem Zauberspiegel.
Die Taurus-Region ist heiß umkämpft. Tholianer, Klingonen und die Föderation kämpfen um die Vormachtsstellung. Sie alle vermuten, dass das Meta-Genom, was in der Region gefunden wurde, eine mächtige Waffe sein könnte.
Dabei lassen sich alle drei Regierungen nicht in die Karten gucken. Die Föderation weiht noch nicht einmal ihre Bürger in der Region ein, sondern nur das Sternenflotten-Führungspersonal.
Als die Shedai auftauchen und sogar ganze Planeten vernichten, wird die Geheimniskrämerei zu einem echten Problem.
Wie sich das im dritten und vierten Teil liest, erfährt man wie immer auf dem Zauberspiegel:
Kettenreaktionen in der Taurus-Region
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Gesehen: Exile (Enterprise Folge 58)
Inhalt: Hoshi hört Stimmen. Wenig später sieht sie Schatten. Kurz bevor sie sich selbst für verrückt erklärt, gibt sich ein Alien zu erkennen, das auf telepathische Weise in ihren Kopf eingedrungen ist. Dieses Alien gibt an, Informationen über die Xindi beschaffen zu können. Die Enterprise möchte derweil eigentlich eine weitere Sphäre untersuchen, die sie für die Erschaffung der Anomalien in der Region verantwortlich macht. Die Bedingung des Alien ist sowieso, Hoshi während der telepathischen Informationsbeschaffung bei ihm zu lassen. Die Enterprise lässt Hoshi also für einige Tage allein...
Kritik: Diese Episode macht wieder einmal deutlich, wie ungleich die Rollen auf der Enterprise verteilt sind. Während Archer, Trip und T'Pol die Hauptfiguren sind, bleibt der Rest der Crew eigentlich nur Statist.
Denn auch diese Hoshi-Episode wird bei weitem nicht allein von Hoshi ausgefüllt. Zu allem Überfluss ist ihr Part auch noch der Schwächere.
Da wohnt ein telepathisch begabtes Alien ganz allein in einem Schloss in der hoch gefährlichen delphischen Ausdehnung. Bitte? Die Erklärung, dass Telepathen in seinem Volk nicht erwünscht sind und es daher ins Exil gehen musste, ist irgendwie unglaubwürdig. Dass es ein Alien gibt, dass mal eben so die ganze delphische Ausdehnung durchsuchen kann, ist ebenfalls unglaubwürdig.
Schnell ist auch klar, dass dieses Wesen Hoshi dauerhaft bei sich haben möchte. Die Folge müht sich durchaus ab, Verständnis für das einsame Wesen zu schaffen. Nur leider gelingt das nicht wirklich, da es insgesamt eine unglaubwürdige Figur bleibt.
Zudem ist die Hoshi-Handlung zu Beginn wieder einmal sehr stereotyp. Hoshi muss immer Angst haben, muss immer ihre Paranoien zur Schau stellen. Diese Phase sollte mittlerweile überwunden sein. Trotzdem beginnt jede Hoshi-Folge damit, dass sie vor irgendetwas Angst hat (sei es vor Schatten, Beamern oder ähnlichem).
Die Nebenhandlung ist dafür viel interessanter. Die Enterprise entdeckt, dass es nicht nur die nur die eine Sphäre aus Anomalien gibt, sondern noch mindestens 49 weitere, die wahrscheinlich auch für die Entstehung der delphischen Ausdehnung verantwortlich sind. Das ist eine extreme Neuigkeit, denn jede Sphäre hat die Größe eines Mondes.
In „Star Wars“-Maßstäben wären das also mal eben 50 Todessterne, die in der Ausdehnung herumstünden. Und das ist dann auch der Kritikpunkt an der Geschichte: Das ist dann doch arg unrealistisch. „Star Trek“ hat sich ja eigentlich immer mit der realistischen, kleineren Nummer begnügt. Nun wird auf einmal die Superlative aufgetischt. Das ist zwar spannend und interessant, aber auch nicht unbedingt glaubwürdig.
Interessanterweise stören diese Logikfehler beim Sehen der Episode kaum. Die Expedition der Enterprise ist gut inszeniert und bei Hoshi freut man sich einfach, Hoshi auch mal im Mittelpunkt sehen zu können.
Die Episode macht aber eine Sache richtig: Sie ist sehr gut in den Verlauf der dritten Staffel eingebunden. Auch wenn es unrealistisch ist, dass das Alien Informationen über die Xindi sammelt, so sind sie doch hilfreich. Im Gegensatz zu anderen Serien macht Enterprise nicht den Fehler, den Zuschauer zu lange mit Informationen über die Xindi hinzuhalten. Diese Folge ist ein weiterer Schritt zum Ziel, denn nun hat Archer die Koordinaten für eine Xindi-Kolonie.
Eine extrem unlogische Story, die aber spannend geschrieben ist. Das reicht gerade noch so für eine gute Bewertung aus. 3 von 5 Punkten.
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Gelesen: Romeo und Julia auf dem Dorfe (von Gottfried Keller)
Schon der Titel der Novelle lässt den Ausgang derselben erahnen. Auch die grobe Handlung ist damit eigentlich schon vorgezeichnet.
Keller erählt die Tragödie sowohl in "vereinfachter" als auch in "witzigerer" Form.
Vereinfacht ist sie deswegen, weil das Charakterarsenal deutlich zurückgefahren wurde. Es gibt zwei Familien mit insgesamt fünf Mitgliedern. Daneben gibt es noch einen Landstreicher, der um sein Gut betrogen wurde. Der Rest der Charaktere ist für die Handlung mehr oder weniger unwichtig.
Witzig ist vielleicht der falsche Begriff, denn natürlich ist die Geschichte und gerade ihr Ausgang alles andere als witzig. Kellers Grund für den Konflikt der beiden Familien ist ein Acker. Dieser liegt zwischen den Äckern der beiden bodenständigen Bauernfamilien und wurde von eienr Familie gekauft. Nun streitet man sich über die Ackergrenze und treibt sich durch Anwaltskosten selbst in den Ruin. Dieser (sehr anschauliche) Konflikt verdeutlicht die Absurdität des Familienhasses.
Die beiden Familien geraten im Verlauf der Novelle beide an einen Abgrund. Nur die beiden Kinder, namens Vrenchen und Sali, tragen den Hass auf die anderen nicht mit sich. Nein, sie leiden sogar daran, dass ihre Familien zugrunde gehen.
Als sie sich nach Jahren begegnen, verlieben sie sich sofort ineinander. Nachdem sie feststellen, dass es für ihre Liebe keine Zukunft gibt, verbringen sie einen glücklichen Tag miteinander und bringen sich danach um.
Das Ende ist bitter. Der "glückliche" Tag nimmt einen großen Teil der Novelle ein. An dem Tag erlebt Vrenchen ein Leben als Braut. Außerdem diskutieren die beiden immer wieder, ob es nicht doch Chancen für ein gemeinsames Leben gibt. Immer wieder taucht auch eine Möglichkeit auf, die dann jedes Mal jäh verworfen wird. Wie in dem "Original" von Shakespeare führt das Verhalten der Familien (das eine Ehe unmöglich macht) zum Tod der Kinder.
Die Novelle macht aber auch Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung deutlich. Denn die Familie Salis muss nach einer Weile in die Stadt ziehen. Dort geht es ihr genau so schlecht, aber Vrenchens Vater vermutet, dass sie dort alles haben, was sie brauchen. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass die Dorfgemeinschaft, die eigentlich recht verschworen ist, Familien schnell fallen lässt, wenn sie sich runterwirtschaften. Auch keine angenehme Erfahrung.
In gewisser Weise ist auch Armut ein Thema der Novelle. Beide Familien verarmen selbstverschuldet. Darunter leiden aber in erste Linie die Kinder, die mit dem Streit nichts zu tun haben. Sie geraten unverschuldet in ärmliche Verhältnisse und müssen mit den Konsequenzen leben. In diesem Fall können sie mit den Konsequenzen eben nicht leben.
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine recht einfallsreiche Umschreibung der Tragödie, die vor allem die dörfliche Atmosphäre authentisch darstellt. Dazu gibt es teilweise ausufernde Naturbeschreibungen, die sich der Stimmung der Novelle anpassen.
Insgesamt eine kurze, vorhersehbare Lektüre, die den Unsinn von Hass und gesellschaftlicher Regeln sowie das Leid, das durch Armut ausgelöst wird deutlich macht.
Keller erählt die Tragödie sowohl in "vereinfachter" als auch in "witzigerer" Form.
Vereinfacht ist sie deswegen, weil das Charakterarsenal deutlich zurückgefahren wurde. Es gibt zwei Familien mit insgesamt fünf Mitgliedern. Daneben gibt es noch einen Landstreicher, der um sein Gut betrogen wurde. Der Rest der Charaktere ist für die Handlung mehr oder weniger unwichtig.
Witzig ist vielleicht der falsche Begriff, denn natürlich ist die Geschichte und gerade ihr Ausgang alles andere als witzig. Kellers Grund für den Konflikt der beiden Familien ist ein Acker. Dieser liegt zwischen den Äckern der beiden bodenständigen Bauernfamilien und wurde von eienr Familie gekauft. Nun streitet man sich über die Ackergrenze und treibt sich durch Anwaltskosten selbst in den Ruin. Dieser (sehr anschauliche) Konflikt verdeutlicht die Absurdität des Familienhasses.
Die beiden Familien geraten im Verlauf der Novelle beide an einen Abgrund. Nur die beiden Kinder, namens Vrenchen und Sali, tragen den Hass auf die anderen nicht mit sich. Nein, sie leiden sogar daran, dass ihre Familien zugrunde gehen.
Als sie sich nach Jahren begegnen, verlieben sie sich sofort ineinander. Nachdem sie feststellen, dass es für ihre Liebe keine Zukunft gibt, verbringen sie einen glücklichen Tag miteinander und bringen sich danach um.
Das Ende ist bitter. Der "glückliche" Tag nimmt einen großen Teil der Novelle ein. An dem Tag erlebt Vrenchen ein Leben als Braut. Außerdem diskutieren die beiden immer wieder, ob es nicht doch Chancen für ein gemeinsames Leben gibt. Immer wieder taucht auch eine Möglichkeit auf, die dann jedes Mal jäh verworfen wird. Wie in dem "Original" von Shakespeare führt das Verhalten der Familien (das eine Ehe unmöglich macht) zum Tod der Kinder.
Die Novelle macht aber auch Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung deutlich. Denn die Familie Salis muss nach einer Weile in die Stadt ziehen. Dort geht es ihr genau so schlecht, aber Vrenchens Vater vermutet, dass sie dort alles haben, was sie brauchen. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass die Dorfgemeinschaft, die eigentlich recht verschworen ist, Familien schnell fallen lässt, wenn sie sich runterwirtschaften. Auch keine angenehme Erfahrung.
In gewisser Weise ist auch Armut ein Thema der Novelle. Beide Familien verarmen selbstverschuldet. Darunter leiden aber in erste Linie die Kinder, die mit dem Streit nichts zu tun haben. Sie geraten unverschuldet in ärmliche Verhältnisse und müssen mit den Konsequenzen leben. In diesem Fall können sie mit den Konsequenzen eben nicht leben.
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine recht einfallsreiche Umschreibung der Tragödie, die vor allem die dörfliche Atmosphäre authentisch darstellt. Dazu gibt es teilweise ausufernde Naturbeschreibungen, die sich der Stimmung der Novelle anpassen.
Insgesamt eine kurze, vorhersehbare Lektüre, die den Unsinn von Hass und gesellschaftlicher Regeln sowie das Leid, das durch Armut ausgelöst wird deutlich macht.
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Gelesen: Spuren im Weltraumfriedhof
Die Sternenfaust wurde nach einer verheerenden Schlacht mit den Kridan wieder repariert. Doch anstatt zurück zu Front geschickt zu werden, fliegt sie auf Erkundungsmission in den Weltraumfriedhof. Dort erhofft sich die Militärleitung neue Erkenntnisse zu den Weltraumquallen.
Das aktuelle Sternenfaust-Heft schildert eine eher solide als spannende Mission. Dafür wird man mit interessanten Infos und einer gelungenen Nebenhandlung entschädigt.
Wie sich das liest, erfährt man wie immer auf sf-radio.de:
Sternenfaust Band 141 - Spuren im Weltraumfriedhof (von Guido Seifert)
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Gefühl des Staunens?
m-dis | 28. Juni 10 | Topic 'Geschrieben'
"Sternenfaust" ist eine eigene Serie - logisch. Mittlerweile umfasst die Heftromanreihe mehr als 140 Romane. Da ist es nicht verwunderlich, dass in der Zeit Nebenhandlungen, -charaktere und -orte entstanden, die beinahe in Vergessenheit geraten sind.
Dabei waren es häufig die kleinen Dinge, die das vielbeschworene Gefühl des Staunens ausgelöst haben. Die aktuelle Sternenfaust-Kolumne auf dem Zauberspiegel beschäftigt sich mit dem Thema:
Gefühl des Staunens?
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Yuchu
Von wegen eine Tüte Milch: Die Dinger sind seit 2005 in jedem deutschen Personalausweis, den man ja eigentlich immer mit sich rumtragen muss.
Warum regt man sich da noch über Netzsperren auf?
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Gesehen: Shaakar (Deep Space Nine Folge 70)
Inhalt: Der Premierminister Bajors ist gestorben. Seine Nachfolgerin soll das machtgierige, religiöse Oberhaupt der Bajoraner werden: Kai Winn. Kurz vor der Wahl sucht sie Kira auf und bittet diese um einen Gefallen. Der frühere Leiter ihrer Widerstandsgruppe hat ein paar landwirtschaftliche Geräte entwendet. Kira soll ihn überreden, sie zurückzugeben. Doch Kira merkt schnell, dass Winn nicht das Beste für das bajoranische Volk im Sinn hat...
Kritik: Diese Episode beginnt ruhig und gemählich. Nach der Hälfte entwickelt sie jedoch plötzlich ein unglaubliches Tempo. Denn Kira beginnt mit ihrem alten Vorsitzenden einen Aufstand gegen die bajoranische Zentralregierung, die keine Verhandlungen führen möchte.
Und so steht Bajor in dieser Folge am Rande eines Bürgerkrieges. Das in einer Folge abzuhandeln ist eigentlich unmöglich. Daher wirkt die Lösung zum Schluss auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Dazwischen wird jedoch genug geboten. Die Mitglieder von Kiras Widerstandszelle sind sehr sympathisch inszeniert, die Gespräche erreichen für Star Trek Verhältnisse außerordentlich schnell ein authentisches Niveau. Nach dieser Folge kann man außerdem nachvollziehen, wie die Bajoraner damals gegen die Cardassianer vorgegangen sind.
Sehr gelungen ist auch, dass man Kiras Beziehung zu Bareil noch einmal aufgreift. Nachdem er in der Mitte der Staffel verstorben war, hat man Kira kaum um ihn trauern sehen. Das wird nun nachgeholt. Mittlerweile bemüht man sich also sehr um Kontinuität.
Aus dieser Geschichte hätte man ruhig einen Zweitteiler machen können. So bleibt aber immer noch eine sympathische und vor allem spannende Geschichte zurück. Das ist sehr gut. 4 von 5 Punkten.
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