... neuere Einträge
Gesehen: Testgebiet (Enterprise Folge 65)
Inhalt: Die Enterprise hat ein Planetensystem entdeckt, indem die Xindi offensichtlich ihre Waffe testen. Doch auf dem Weg dorthin wird das Schiff durch Anomalien stark beschädigt. Da taucht Commander Shran von den Andorianern auf und bietet seine Unterstützung an. T'Pol ist über diesen selbstlosen Akt etwas überrascht...
Kritik: „Die Föderation bahnt sich an“, denkt man über große Teile dieser Folge. Die Menschen und die Andorianer arbeiten perfekt zusammen. Es gibt sogar Gespräche über eine zukünftige Allianz. Die Art wie die beiden Schiffe danach die Xindi überlisten ist mehr als witzig.
Und die Stärke der Episode liegt dann auch darin, dass man sich lange Zeit nicht vorstellen kann, dass Shran die Menschen tatsächlich hintergehen könnte. Genau das geschieht dann aber und macht die Episode zu einem Moment noch einmal spannend, an dem man schon erwartet hat, dass sie endet. Sehr gut.
„Testgebiet“ ist auch für den Xindi-Handlungsbogen eine wichtige Folge, denn nun haben die Menschen detaillierte Informationen über die Waffe. Deutlich wurde ihnen jedoch auch gemacht, was für eine Zerstörungskraft diese Waffe hat.
Und so ist an „Testgebiet“ eigentlich nichts auszusetzen. Endlich erscheint mal wieder ein bekanntes Volk und bekommt dazu auch noch eine intelligente Story, die den Haupthandlungsbogen vorantreibt. Super. 5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Die Genesis des Arthur Crow
Nach acht Monaten Maddrax Pause habe ich mit dem neuen Zyklus jetzt wieder einen Einstiegsversuch gestartet. Das geht vom Verstehen überraschend einfach. Für das aktuelle Heft, das erste des neuen Zyklus, braucht man kaum Vorwissen. Allerdings ist die Story nicht gänzlich überzeugend.
Die gesamte Rezension kann man wie immer auf sf-radio lesen:
Maddrax Band 276 - Die Genesis des Arthur Crow (von Manfred Weinland)
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Die Weimarer Republik (von Detlef Lehnert)
Das Reclam-Sachbuch mit dem schlichten Titel „Die Weimarer Republik“ versucht eine möglichst neutrale Darstellung der 15 Jahre der Weimarer Republik. Der Text wurde für die Veröffentlichung in der Reclam-Sachbuchreihe wohl deutlich gestrafft, er konzentriert sich auf jeden Fall auf das Wesentliche.
Dadurch ist das Buch nicht besonders umfangreich geraten und informiert knapp und gut über wesentliche Merkmale der Weimarer Republik. Wiederholt versucht der Autor die These zu entkräften, dass die Weimarer Republik eine überforderte Republik gewesen sei. Stattdessen widerlegt er regelmäßig Stereotypen der Weimarer Republik.
Das geschieht meistens dadurch, dass Lehnert eine Reihe von Fakten aufzählt. Das ist zwar beeindruckend, fördert teilweise aber nicht unbedingt das Lesevergnügen. Darum sollte es bei einem Sachbuch aber auch gar nicht gehen.
Lehnert zeigt in seinem Text, dass die Weimarer Republik durchaus gelungene Momente hatte und durchaus eine Reihe von Verteidigern. Er konzentriert sich meist auf die politischen Parteien, ihre Entwicklung und ihre Positionen. Dabei wird deutlich, dass sich alle bürgerlichen und konservativen Parteien in der Regierung eigentlich abgearbeitet haben. Jede „rechte“ Partei, die an der Regierung war hat bei der nächsten Wahl schlagartig an Zustimmung verloren. Die Erdrutschsiege der NSDAP lassen sich zum Teil wohl daher erklären, dass alle anderen rechten Parteien schon abgewirtschaftet hatten, kaum Verankerungen in der Gesellschaft aufbauen konnte und die NSDAP sich konsequent geweigert hat, an der Regierung mitzuarbeiten.
„Die Weimarer Republik“ ist ein knappes Übersichtwerk, das versucht mit möglichst ausgewogenem und neutralem Blickwinkel gängige Vorurteile gegenüber Weimar zu zerstören, während es andere durchaus bestätigt. Durch die Konzentration auf das Geschehen im Reichstag und in einigen Landesregierungen bringt es zudem noch Informationen über Debatten der Weimarer Republik, die über das gängige Schulwissen hinausgehen.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Rückkehr zu den Basiru-Aluun
Der neue Sternenfaust-Roman "Rückkehr zu den Basiru-Aluun" setzt die Handlung konsequent fort. Leider ist dabei vor allem die Rückkehr zu den Basiru-Aluun (war man schon einmal dort?) nicht komplett konsequent. Dafür wird man aber mit einer passablen Kridan-Geschichte und einer überfälligen Dana Frost-Geschichte entschädigt.
Wie sich das gesamte Heft liest, erfährt man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (von Michelle Stern)
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Vergebung (von Stieg Larsson)
Der letzte Teil der Millenium-Trilogie schließt direkt an de Vorgänger an. Wer denkt, dass die Ereignisse dort geklärt sind, irrt sich gewaltig. Hinter dem Kinderprostitutionring stecken nämlich Leute, die vor einiger Zeit von einer Spezialeinheit des schwedischen Geheimdienstes gedeckt wurden. Diese spezielle Sektion, von der nicht einmal die Regierung etwas weiß, tut nun natürlich alles, um zu verhindern, dass Hintergründe ans Licht kommen. Dabei steht besonders Lisbeth Sander im Weg.
„Vergebung“ ist sogar noch umfangreicher geworden als der erste Teil der Reihe. Im Gegensatz zu dem Beginn der Serie ist er jedoch weitaus vorhersehbarer. Der Roman folgt ein wenig der „Columbo“-Methode. Das heißt, der Leser weiß von Anfang an, wer die Bösen sind und was sie vorhaben, während die Protagonisten noch im Dunkeln tappen. Allerdings legt „Vergebung“ weitaus mehr Tempo an den Tag als die Fernsehserie mit dem genialen Detektiv.
Larsson gelingt es trotz der Vorhersehbarkeit der Gesamthandlung die Spannung aufrechtzuerhalten. Das erreicht er vor allem dadurch, dass die unmittelbaren Schritte nicht leicht zu erahnen sind und es immer noch knifflig ist, Sanders von den Morden freizusprechen, derer sie im Vorgängern angeklagt wurde. Die Verschwörung, die im schwedischen Geheimdienst vor sich geht, ist zudem extrem sauber ausgearbeitet und erscheint erschreckend realistisch. Beinahe wirkt es, als müsse jeder Geheimdienst so eine Sektion haben, was kein angenehmer Gedanke ist.
Larsson baut auch ein paar nette Nebenhandlungen auf. Erika Berger wechselt zum Beispiel zu einer großen Zeitschrift und trifft dort auf überraschend viel Widerstand. Dieser Teil baut sich zu einer gelungenen Medienkritik auf und ist zudem spannend, weil überhaupt nicht vorhersehbar. Mikael Blomkvist, der männliche Held der Reihe, darf sich zudem ein wenig verlieben, was der Beziehung zu Sanders zum Schluss eine extrem „freundschaftliche“ Note verleiht, da seine Liebe überhaupt nicht mehr erwähnt wird.
Leider ist der Umfang des Werkes auch eine kleine Schwäche. Zu schnell ist klar, dass die Verschwörer im Geheimdienst nicht gewinnen können. Es bildet sich eine Gruppe im Geheimdienst, die gegen die Sektion vorgeht. Diese wird vom schwedischen Ministerpräsidenten geschützt. Danach kann die Sektion eigentlich nicht mehr gewinnen.
Die bisher ein wenig starren Charaktere machen dafür eine kleine Wandlung durch. Sie waren von Anfang an originell, haben sich in den letzten beiden Bänden aber kaum weiterentwickelt. Nun hat sich Blomkvist verliebt und Salander ist zumindest ein wenig in der Lage Vertrauen zu verschenken. Auch diese Mini-Entwicklung sorgt für einen versöhnlichen Abschluss
Obwohl die Spannung auf den letzten 200 Seiten raus ist, liest sich der Roman immer noch flüssig. Die Gerichtsverhandlung um Sanders wird solide dargestellt und der Autor nimmt sich genügend Zeit, um die Charaktere von dem Adrenalin der vorherigen 600 Seiten zu befreien. Das wirkt teilweise ein wenig langatmig, ist aber nett zu lesen, schließlich ist „Vergebung“ aufgrund des frühen Todes des Autors der unfreiwillige letzte Teil der Reihe.
Insgesamt ist „Vergebung“ ein flüssiger Verschwörungsthriller, der immer noch von der innovativen und cleveren Kombination des Enthüllungsjournalisten Blomkvist und der Hackerin Salander profitieren kann. Er ist aber bei weitem nicht so eine Rätselei wie der erste Teil, vermisst die Brutalität und Lebensgefährlichkeit des zweiten Teil und ist dadurch weniger spannend, verpackt seine unglaubliche Geschichte dafür aber um so realistischer.
„Vergebung“ ist sogar noch umfangreicher geworden als der erste Teil der Reihe. Im Gegensatz zu dem Beginn der Serie ist er jedoch weitaus vorhersehbarer. Der Roman folgt ein wenig der „Columbo“-Methode. Das heißt, der Leser weiß von Anfang an, wer die Bösen sind und was sie vorhaben, während die Protagonisten noch im Dunkeln tappen. Allerdings legt „Vergebung“ weitaus mehr Tempo an den Tag als die Fernsehserie mit dem genialen Detektiv.
Larsson gelingt es trotz der Vorhersehbarkeit der Gesamthandlung die Spannung aufrechtzuerhalten. Das erreicht er vor allem dadurch, dass die unmittelbaren Schritte nicht leicht zu erahnen sind und es immer noch knifflig ist, Sanders von den Morden freizusprechen, derer sie im Vorgängern angeklagt wurde. Die Verschwörung, die im schwedischen Geheimdienst vor sich geht, ist zudem extrem sauber ausgearbeitet und erscheint erschreckend realistisch. Beinahe wirkt es, als müsse jeder Geheimdienst so eine Sektion haben, was kein angenehmer Gedanke ist.
Larsson baut auch ein paar nette Nebenhandlungen auf. Erika Berger wechselt zum Beispiel zu einer großen Zeitschrift und trifft dort auf überraschend viel Widerstand. Dieser Teil baut sich zu einer gelungenen Medienkritik auf und ist zudem spannend, weil überhaupt nicht vorhersehbar. Mikael Blomkvist, der männliche Held der Reihe, darf sich zudem ein wenig verlieben, was der Beziehung zu Sanders zum Schluss eine extrem „freundschaftliche“ Note verleiht, da seine Liebe überhaupt nicht mehr erwähnt wird.
Leider ist der Umfang des Werkes auch eine kleine Schwäche. Zu schnell ist klar, dass die Verschwörer im Geheimdienst nicht gewinnen können. Es bildet sich eine Gruppe im Geheimdienst, die gegen die Sektion vorgeht. Diese wird vom schwedischen Ministerpräsidenten geschützt. Danach kann die Sektion eigentlich nicht mehr gewinnen.
Die bisher ein wenig starren Charaktere machen dafür eine kleine Wandlung durch. Sie waren von Anfang an originell, haben sich in den letzten beiden Bänden aber kaum weiterentwickelt. Nun hat sich Blomkvist verliebt und Salander ist zumindest ein wenig in der Lage Vertrauen zu verschenken. Auch diese Mini-Entwicklung sorgt für einen versöhnlichen Abschluss
Obwohl die Spannung auf den letzten 200 Seiten raus ist, liest sich der Roman immer noch flüssig. Die Gerichtsverhandlung um Sanders wird solide dargestellt und der Autor nimmt sich genügend Zeit, um die Charaktere von dem Adrenalin der vorherigen 600 Seiten zu befreien. Das wirkt teilweise ein wenig langatmig, ist aber nett zu lesen, schließlich ist „Vergebung“ aufgrund des frühen Todes des Autors der unfreiwillige letzte Teil der Reihe.
Insgesamt ist „Vergebung“ ein flüssiger Verschwörungsthriller, der immer noch von der innovativen und cleveren Kombination des Enthüllungsjournalisten Blomkvist und der Hackerin Salander profitieren kann. Er ist aber bei weitem nicht so eine Rätselei wie der erste Teil, vermisst die Brutalität und Lebensgefährlichkeit des zweiten Teil und ist dadurch weniger spannend, verpackt seine unglaubliche Geschichte dafür aber um so realistischer.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gesehen: Das auserwählte Reich (Enterprise Episode 64)
Inhalt: Nachdem die Enterprise eine weitere Sphäre untersucht hat, beantwortet sie den Notruf eines Schiffes, das zwischen einigen Anomalien gefangen ist. Die Insassen sind kaum beschädigt, Trip ist zuversichtlich den Warpantrieb des Schiffes schnell wieder zu reparieren. Doch die Geretteten stellen sich als religiöse Fanatiker heraus und übernehmen kurzerhand die Enterprise, um sie in einem heiligen Krieg zu benutzen...
Kritik: Enterprise versucht ein weiteres aktuelles Thema aufzugreifen. Die religiösen Fanatiker erinnern sehr an Selbstmordattentäter. Denn sie erlangen die Kontrolle über die Enterprise, indem sie jedem eine organische Bombe einpflanzen und drohen, die Enterprise zu sprengen.
Es ist dabei sehr gelungen, dass die Geschichte in die Xindi-Handlung eingebunden ist. Die Sphären-Thematik wird wider aufgegriffen. Außerdem erleiden die Menschen einen Rückschlag, denn die Fanatiker löschen alle Daten, die die Enterprise über die Sphären gesammelt hat. Auch ein wichtiger Schritt in der Xindi-Handlung, obwohl es ein Rückschlag ist.
Es gelingt der Episode gut Spannung aufzubauen. Der Trick Archers, der Hinrichtung zu entgehen, ist brillant. Das einigermaßen überraschende Ende ist ebenfalls gelungen.
Die Autoren der dritten Staffel wechseln sich zur Zeit sehr gut mit „Handlungs-“ und „Nebenhandlungsepisoden“ ab. Nach der Entschärfung der Biowaffe in Carpenter Street, gibt es jetzt wieder eine Geschichte, die kaum etwas mit den Xindi zu tun hat. Das ist sehr angenehm.
Mit "Das auserwählte Reich" wird auch endlich die Folter aus der Anomalien wieder aufgegriffen. Leider bleibt Archer dabei sehr blass. Immerhin zeigen die Autoren aber, dass sie diese Tat nicht vergessen haben.
Alles in allem ist „Das auserwählte Reich“ ein gute Episode, die trotz einiger vorhersehbaren Ereignissen, sehr gut unterhält. Das reicht noch für sehr gute 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Limit (von Frank Schätzing)
„Limit“ spielt im Jahr 2025 auf der Erde, also in der nahen Zukunft. Es gibt zwei Haupthandlungen. Der exentrische Unternehmer Orley hat mit seiner Firma eine Reihe extrem innovativer Technologien entwickelt. Durch eine Kooperation mit der Nasa gelang es ihm, einen Fahrstuhl in den Weltraum zu bauen. Dadurch sind Weltraumreisen deutlich günstiger als zuvor. Dank seiner Firma gibt es eine komfortable Raumstation, eine Mondstation und man hat damit begonnen Helium-3 abzubauen, das die Energieprobleme der Erde endgültig lösen wird. Nun macht er sich mit einer Reihe eben so exentrischer Menschen, nämlich den reichsten Menschen der Welt, auf den Weg zum Mond, um sein Hotel dort einzuweihen und die Kooperation für einen zweiten Weltraumlift zu besprechen.
Auf seiner Raumstation haben alle großen Nationen eine eigene Abteilung. Nur China nicht, denn das Reich der Mitte hat ein eigenen Weltraumprogramm.
In China bekommt der Internetdetektiv Owen Jericho einen neuen Auftrag: Er soll ein Mädchen namens Yoyo suchen. Die Dissidentin ist untergetaucht und ihr Vater macht sich große Sorgen...
„Limit“ ist ein Buch am Limit. Mit beinahe 1400 Seiten ist es kaum noch angenehm zu halten. Dafür ist der Großteil der Handlung nett. Wobei „nett“ teilweise extrem nah an die vulgäre Formulierung „nett – der kleine Bruder von scheiße“ rankommt.
Denn die Orley-Handlung, die über hunderte Seiten beschreibt, wie die extentrische Gesellschaft auf den Mond reist, ist nett. Ausführlich werden die egoistischen Super-Reichen vorgestellt. Ausführlich wird der Aufbau des Fahrstuhls, der Raumstation und der Mondbasis beschrieben. Dabei geizt Schätzing nicht mit Anspielungen. Es gibt einen Schauspieler unter der Truppe, der für „Orley Entertainment“ die Rolle des Perry Rhodan in vielen Blockbustern übernimmt. Auf der Raumstation gibt es zwei Restaurants: Das Kirk und das Picard. All das ist nett.
Ab der Ankunft auf dem Mond wird es endgültig fantastisch. Das Hotel ist unglaublich, eine technologische Meisterleistung, die aber durchaus realistisch wirkt. Schätzing schreibt das gesamte Buch hauptsächlich mit Dialogen. Es gibt eigentlich wenig Szenenbeschreibungen. Sattdessen wird alles in langen Dialogen unter den Charakteren beschrieben. Das liest sich flüssig und ist - nett.
Die China-Handlung ist etwas ganz anderes. Sie beginnt spannend mit der Aushebelung eines Kinderpornorings. Dann dümpelt sie ein wenig vor sich her, bis sie in eine spannender Verfolgungsjagd übergeht, die aber nicht wie im Innenteaser beschrieben um den Globus geht, sondern lediglich von China über Berlin nach London. Spannend ist dieser Handlungsstrang trotzdem. Außerdem baut Schätzing ein interessantes China-Bild auf. Dieses muss nicht unbedingt vom Leser geteilt werden, regt aber sogar ein wenig zum Nachdenken an und zeigt, dass sich der Autor mit der Thematik ausführlich beschäftigt hat.
Der Orley-Handlungsstang zieht zum Ende auch an. Auf den Mond wird ein Attentat verübt, das Jericho auf der Erde parallel aufklärt und entdeckt. Doch auf dem Mond wird die schöne, aufgebaute Landschaft relativ hart zerstört und die Reisetruppe wird extrem dezimiert. Dabei zeigt sich, dass man kaum Sympathien für die Super-Reichen aufgebaut hat, denn die vielen Tote berühren einen beim Lesen kaum.
Zum Schluss gibt es noch eine überraschende Wendung, die – das muss man zugeben – nicht wirklich vorherzusehen war.
Auf den 1400 Seiten findet kaum Charakterentwicklung statt. Lediglich Owen Jericho legt seine Probleme mit Frauen ein wenig ab, ohne aber die Frau, die scheinbar gewillt ist, etwas mit ihm anzufangen, zu bekommen. Bei Orley wiederum wird eine Charakterentwicklung auf der vorletzten Seite angedeutet, was wohl kaum als Entwicklung zählen kann. Das ist für so einen langen Roman etwas wenig.
„Limit“ liest sich über 1400 Seiten flüssig. Das ist eine Leistung. Allerdings besteht beinahe der ganze Roman aus Dialogen. Außerdem bringt einem der Roman keine wirklich neue Erkenntnis. Die Story ist bei weitem nicht so innovativ wie in dem genialen „Schwarm. Zwar zeigt der Roman eine realistische, fein ausgearbeitete Welt in 15 Jahren, aber er verknüpft dies weder mit einer besonderen Botschaft noch mit einer besonders innovativen Handlung. Somit ist der Roman einfach nett zu lesen, ohne wirklich etwas zu bieten.. Ob das ausreicht, um sich 1400 Seiten vorzunehmen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Auf seiner Raumstation haben alle großen Nationen eine eigene Abteilung. Nur China nicht, denn das Reich der Mitte hat ein eigenen Weltraumprogramm.
In China bekommt der Internetdetektiv Owen Jericho einen neuen Auftrag: Er soll ein Mädchen namens Yoyo suchen. Die Dissidentin ist untergetaucht und ihr Vater macht sich große Sorgen...
„Limit“ ist ein Buch am Limit. Mit beinahe 1400 Seiten ist es kaum noch angenehm zu halten. Dafür ist der Großteil der Handlung nett. Wobei „nett“ teilweise extrem nah an die vulgäre Formulierung „nett – der kleine Bruder von scheiße“ rankommt.
Denn die Orley-Handlung, die über hunderte Seiten beschreibt, wie die extentrische Gesellschaft auf den Mond reist, ist nett. Ausführlich werden die egoistischen Super-Reichen vorgestellt. Ausführlich wird der Aufbau des Fahrstuhls, der Raumstation und der Mondbasis beschrieben. Dabei geizt Schätzing nicht mit Anspielungen. Es gibt einen Schauspieler unter der Truppe, der für „Orley Entertainment“ die Rolle des Perry Rhodan in vielen Blockbustern übernimmt. Auf der Raumstation gibt es zwei Restaurants: Das Kirk und das Picard. All das ist nett.
Ab der Ankunft auf dem Mond wird es endgültig fantastisch. Das Hotel ist unglaublich, eine technologische Meisterleistung, die aber durchaus realistisch wirkt. Schätzing schreibt das gesamte Buch hauptsächlich mit Dialogen. Es gibt eigentlich wenig Szenenbeschreibungen. Sattdessen wird alles in langen Dialogen unter den Charakteren beschrieben. Das liest sich flüssig und ist - nett.
Die China-Handlung ist etwas ganz anderes. Sie beginnt spannend mit der Aushebelung eines Kinderpornorings. Dann dümpelt sie ein wenig vor sich her, bis sie in eine spannender Verfolgungsjagd übergeht, die aber nicht wie im Innenteaser beschrieben um den Globus geht, sondern lediglich von China über Berlin nach London. Spannend ist dieser Handlungsstrang trotzdem. Außerdem baut Schätzing ein interessantes China-Bild auf. Dieses muss nicht unbedingt vom Leser geteilt werden, regt aber sogar ein wenig zum Nachdenken an und zeigt, dass sich der Autor mit der Thematik ausführlich beschäftigt hat.
Der Orley-Handlungsstang zieht zum Ende auch an. Auf den Mond wird ein Attentat verübt, das Jericho auf der Erde parallel aufklärt und entdeckt. Doch auf dem Mond wird die schöne, aufgebaute Landschaft relativ hart zerstört und die Reisetruppe wird extrem dezimiert. Dabei zeigt sich, dass man kaum Sympathien für die Super-Reichen aufgebaut hat, denn die vielen Tote berühren einen beim Lesen kaum.
Zum Schluss gibt es noch eine überraschende Wendung, die – das muss man zugeben – nicht wirklich vorherzusehen war.
Auf den 1400 Seiten findet kaum Charakterentwicklung statt. Lediglich Owen Jericho legt seine Probleme mit Frauen ein wenig ab, ohne aber die Frau, die scheinbar gewillt ist, etwas mit ihm anzufangen, zu bekommen. Bei Orley wiederum wird eine Charakterentwicklung auf der vorletzten Seite angedeutet, was wohl kaum als Entwicklung zählen kann. Das ist für so einen langen Roman etwas wenig.
„Limit“ liest sich über 1400 Seiten flüssig. Das ist eine Leistung. Allerdings besteht beinahe der ganze Roman aus Dialogen. Außerdem bringt einem der Roman keine wirklich neue Erkenntnis. Die Story ist bei weitem nicht so innovativ wie in dem genialen „Schwarm. Zwar zeigt der Roman eine realistische, fein ausgearbeitete Welt in 15 Jahren, aber er verknüpft dies weder mit einer besonderen Botschaft noch mit einer besonders innovativen Handlung. Somit ist der Roman einfach nett zu lesen, ohne wirklich etwas zu bieten.. Ob das ausreicht, um sich 1400 Seiten vorzunehmen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Wächter des Kristariums
Nachdem im letzten Heft der faszinierende Planet Fal eingeführt wurde, wird die Faszination hier beinahe kaputt gemacht. Der Roman ist zwar spannend, doch die Spannung kommt ausschließlich von Ballerorgien. Das ist auf Dauer ermüden und alles andere als interessant.
Wie sich der gesamte Roman liest, erfährt man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 144 - Wächter des Kristariums
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gesehen: Der Besuch (Deep Space Nine Episode 75)
Inhalt: Eine junge Frau besucht einen gealterten Jake Sisko. Sie ist ein Fan seiner Bücher und möchte herausfinden, warum er keine weiteren mehr veröffentlicht. Nach kurzem Ringen mit sich selbst, entschließt sich Jake, der jungen Frau seine Geschichte zu erzählen. Denn seit sein Vater starb als er 18 war, führt er alles andere als ein normales Leben...
Kritik: Die Konzeption der Folge ist mehr als ungewöhnlich. Eigentlich kennt man das Ergebnis der Episode ja schon: Ein alter, einsamer Jake Sisko. Gleichzeitig weiß man aber auch: Das kann nicht sein, denn sonst wäre die Serie ja am Ende.
Das ist dann auch die Art und Weise, wie die Folge die Spannung aufrecht erhält. Denn ansonsten ist die Geschichte recht abstrus. Jake und Benjamin Sisko werden durch ein temporales Band im Subraum miteinander verbunden. Während Benjamin verschwindet, zieht Jake ihn durch die Zeit. Zwar ist es gut, dass in diesem Fall auf überflüssiges Technogebabbel verzichtet wird, aber das hat auch zur Folge, dass das Phänomen unverständlich bleibt.
Punkten kann die Episode aber mit den Darstellungen der gealterten DS9-Crew. Es ist sehr schade, dass man nur Bashir und Dax gealtert sieht. Auch die anderen Hauptcharaktere wären gealtert sicher sehr interessant gewesen.
Besonders schön ist auch, dass die Entwicklung mit den Klingonen aus der vorherigen Folge gleich aufgenommen werden. Die Spannung mit den Klingonen werden auch in dieser Episode mehrmals erwähnt und sind im Laufe von Jakes Leben auch handlungsentscheidend.
Wie die Spiegeluniversumsfolgen bietet „Der Besuch“ einen interessanten „was wäre wenn“-Blick. Wobei es diesmal hieße, was wäre, wenn Benjamin Sisko stürbe. Die Konsequenzen sind überraschend: Bajor geht eine Allianz mit Cardassia ein, worauf die Klingonen DS9 und somit wohl auch Bajor erobern, die Föderation wird deutlich geschwächt.
Nun stellt sich natürlich für die nächsten Folgen die Frage, ob Sisko das verhindert oder ob es zunächst wirklich so geschieht. Wird es eine Annäherung zwischen Bajor und Cardassia geben? Und werden die Klinogen versuchen DS9 zu erobern?
So stört an der Folge dann eigentlich auch nur die etwas merkwürdige, technische Vorraussetzung. Eigentlich ist es auch ganz schön, dass man Jake Sisko mal in den Mittelpunkt einer Episode stellt. Das war überfällig.
Allerdings merkt man auch, dass Jake bisher halt eigentlich nichts weiter als der Schriftsteller werden wollende Sohn des Kapitäns. Identifizieren kann man sich mit ihm in dieser Folge kaum. Würde nicht das Schicksal seines Vaters und das des Alpha-Quadranten auf dem Spiel stehen, würde die Folge bei weitem nicht so viel Spannung erzeugen.
Ein erfrischender „Was-wäre-wenn“-Blick und eine sympatisch insznierte Unterhaltung zwischen Jake Sisko und einer Verehrerin - „Der Besuch“ unterhält auf knapp sehr gutem Niveau. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Das Ende oder "nur" ein neuer Anfang?
m-dis | 20. August 10 | Topic 'Geschrieben'
Mythenland nähert sich dem Finale des ersten Zyklus. Das letzte Heft trumpft aber nicht etwa mit einer spannenden Handlung auf, die die Konfrontation von Gut und Böse konzentriert, sondern mit vielen Rückblenden.
Das ist ein Fehler, denn dadurch wird deutlich, wie wenig bisher in der Haupthandlung eigentlich geschehen ist.
Wie sich die gesamten 385 Seiten lesen und ob die Erinnerungen also die Rückblenden wenigstens gut eingearbeitet sind, ist wie immer auf dem Zauberspiegel zu lesen:
Da war doch noch was - Erinnerungen im Land der Mythen
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Die verblödete Republik (Thomas Wiezcorek)
Wer erinnert sich noch an den Wahlkampf 2006 als Alice Schwarzer Angela Merkel nur unterstützte, weil sie eine Frau ist?
Oder wer erinnert sich noch an den April 2005 als Kurt Beck SPD-Vorsitzender wurde?
Niemand?
Sind wir eine verblödete Republik?
Nein, denn diese beiden Ereignisse geschahen gar nicht zu dem Zeitpunkt!
Der Wahlkampf war 2005 und Kurt Beck wurde erst im April 2006 SPD-Vorsitzender.
Ist es nicht ein wenig peinlich, wenn solche Fehler in einem Buch mit dem Titel „Die verblödete Republik“ stecken?
Ja, und das Buch ist insgesamt ein wenig peinlich.
Thomas Wieczorek nimmt sich über 300 Seiten lang Platz um Medienschelte vor zu nehmen. Danach ist klar: Der deutsche Bundesbürger wird eigentlich konsequent hinters Licht geführt. Über all finden sich Lobbyisten und INSM-Vertreter, die unser Mediensystem zersetzen. Dabei führt Wieczorek auch immer Ungrechtigkeiten unseres demokratischen Systems aufs Korn.
Dabei hat er mit fast allem Recht. Jede Ungerechtigkeit, die er beschreibt, ist seit Jahren bekannt, getan wird nichts. Und wer täglich SpiegelOnline, Stern.de oder andere Internetseiten liest, dem ist klar, dass es längst keine unabhängige Berichterstattung mehr gibt, sondern dass fast alles nur noch Meinungsmache ist.
Aber Wieczorek hat einen furchtbaren Hass darauf. Den kann man haben, aber man muss ihn irgendwie unterdrücken können, wenn man ein Buch schreiben möchte. Denn „Die verblödete Republik“ ist so ironisch, verbissen und polemisch, dass sie die Qualität dessen erreicht, was sie kritisiert.
Zumal Wieczorek auch nur meckert. Es gibt keine positiven Punkte. Selbst die Linkspartei, die doch eigentlich die Ungerechtigkeiten, die er anprangert bekämpfen möchte, stellt er in ein neoliberales Licht. Damit mag er durchaus recht haben, denn überall dort wo diese Partei regiert (Berlin!) fällt sie in den selben Trott wie die anderen Parteien. Aber muss ein Buch, dass alles kritisiert, nicht zumindest ein paar Wege aufzeigen, wie es anders laufen könnte?
Wieczorek ist für mehr Volksentscheide. Er findet, die Bevölkerung müsse häufiger befragt werden. Aber wenn die Bevölkerung nicht unabhängig informiert wird, wenn ihre Meinung durch abhängige, durch Lobbyisten zersetzte Medien gebildet wird, sind Volksentscheide dann nicht ein Weg den Lobbyisten Tor und Tür zu öffnen?
„Die verblödete Republik“ ist ein Pamphlet mit Fehlern, in dem gemeckert wird, aber keine einzige Lösung angeführt wird. Obwohl er mit vielen Punkten recht hat, ist das schwach, denn der beißende Stil macht vieles kaputt und meckern kann jeder, verändern ist viel schwieriger.
Oder wer erinnert sich noch an den April 2005 als Kurt Beck SPD-Vorsitzender wurde?
Niemand?
Sind wir eine verblödete Republik?
Nein, denn diese beiden Ereignisse geschahen gar nicht zu dem Zeitpunkt!
Der Wahlkampf war 2005 und Kurt Beck wurde erst im April 2006 SPD-Vorsitzender.
Ist es nicht ein wenig peinlich, wenn solche Fehler in einem Buch mit dem Titel „Die verblödete Republik“ stecken?
Ja, und das Buch ist insgesamt ein wenig peinlich.
Thomas Wieczorek nimmt sich über 300 Seiten lang Platz um Medienschelte vor zu nehmen. Danach ist klar: Der deutsche Bundesbürger wird eigentlich konsequent hinters Licht geführt. Über all finden sich Lobbyisten und INSM-Vertreter, die unser Mediensystem zersetzen. Dabei führt Wieczorek auch immer Ungrechtigkeiten unseres demokratischen Systems aufs Korn.
Dabei hat er mit fast allem Recht. Jede Ungerechtigkeit, die er beschreibt, ist seit Jahren bekannt, getan wird nichts. Und wer täglich SpiegelOnline, Stern.de oder andere Internetseiten liest, dem ist klar, dass es längst keine unabhängige Berichterstattung mehr gibt, sondern dass fast alles nur noch Meinungsmache ist.
Aber Wieczorek hat einen furchtbaren Hass darauf. Den kann man haben, aber man muss ihn irgendwie unterdrücken können, wenn man ein Buch schreiben möchte. Denn „Die verblödete Republik“ ist so ironisch, verbissen und polemisch, dass sie die Qualität dessen erreicht, was sie kritisiert.
Zumal Wieczorek auch nur meckert. Es gibt keine positiven Punkte. Selbst die Linkspartei, die doch eigentlich die Ungerechtigkeiten, die er anprangert bekämpfen möchte, stellt er in ein neoliberales Licht. Damit mag er durchaus recht haben, denn überall dort wo diese Partei regiert (Berlin!) fällt sie in den selben Trott wie die anderen Parteien. Aber muss ein Buch, dass alles kritisiert, nicht zumindest ein paar Wege aufzeigen, wie es anders laufen könnte?
Wieczorek ist für mehr Volksentscheide. Er findet, die Bevölkerung müsse häufiger befragt werden. Aber wenn die Bevölkerung nicht unabhängig informiert wird, wenn ihre Meinung durch abhängige, durch Lobbyisten zersetzte Medien gebildet wird, sind Volksentscheide dann nicht ein Weg den Lobbyisten Tor und Tür zu öffnen?
„Die verblödete Republik“ ist ein Pamphlet mit Fehlern, in dem gemeckert wird, aber keine einzige Lösung angeführt wird. Obwohl er mit vielen Punkten recht hat, ist das schwach, denn der beißende Stil macht vieles kaputt und meckern kann jeder, verändern ist viel schwieriger.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gesehen: Carpenter Street (Enterprise Folge 63)
Inhalt: Daniels kehrt auf die Enterprise zurück. Er kann nichts Neues über die Xindi-Waffe erzählen. Doch dafür weist er Archer daraufhin, dass drei Xindi in das Jahr 2004 gereist sind. Archer und T'Pol reisen in die Zeit, um herauszufinden, was die Xindi tun...
Kritik: Es ist wirklich beeindruckend, wie schnell Enterprise den Xindi-Storybogen vorantreibt. Die Biowaffe, die erst vor wenigen Folge bekannt gegeben wurde, ist jetzt schon wieder vom Tisch.
Allerdings ist es sehr merkwürdig, dass Daniels keine Ahnung von den Xindi haben soll. Im Rahmen des Temporalen Kalten Krieges sollte es für ihn durchaus möglich sein, diese Information zu sammeln. Immerhin ist ihm ja auch aufgefallen, dass sich die Mission der Enterprise verändert hat. Aber das ist wohl eine der großen Logiklücken, die automatisch mit einem Temporalen Kalten Krieg daherkommen.
Die Episode selbst ist solide und teilweise äußerst spannend inszeniert. In dem Menschen, der den Xindi hilft, hat man wirklich all das schlechte gesammelt, was ein Mensch unserer Zeit so bieten kann.Er ist gerade deswegen so skrupellos, weil es ihm gelingt, bei allem ein gutes Gewissen zu erzeugen.
Zum Schluss ist es fast schon enttäuschend einfach, wie die Auslösung der Waffe dann doch verhindert wird.
Mit dieser Folge sollte T'Pol nun endlich von Zeitreisen überzeugt sein. Leider gibt es dazu kein weiteres Gespräch. Denn die Episode endet eigentlich nur damit, dass Archer und T'Pol zurückkehren und Trip überraschend. Dabei kommt heraus, dass Archer und T'Pol nur wenige Sekunden weg waren. Da stellt sich dann die Frage, warum am Anfang der Episode auf einmal Eile geboten war. T'Pol hat nämlich recht, wenn sie anmerkt, dass man mit Zeitreisen doch eigentlich alle „Zeit“ der Welt hat. Auch wieder so eine Logiklücke.
Insgesamt ist „Carpenter Street“ gut und solide. Wie die vorherige Episode unterhält sie sehr gut, schwächelt aber an der Story. Jetzt müssen nur noch die Logiklöcher gestopft werden, dann ist Enterprise auf einem sehr guten Kurs. 3,5 von 5 Punkten.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Die unendliche Geschichte
m-dis | 12. August 10 | Topic 'Geschrieben'
Auch in meinem zweiten Artikel über die Fantasy-Serie Mythenland nimmt leider die Beschaffung derselben einen großen Anteil. Denn es ist gar nicht mal so einfach bei Kelters unsinnigen Phasenvertrieb in Schleswig-Holstein ein Exemplar zu bekommen. Der einzige Ausweg: Ein Besuch im benachbarten Nachbarbundesland.
Wie man den Phasenvertrieb umgibt und wie sich der zweite und dritte Band der Serie machen, kann man auf dem Zauberspiegel lesen:
Die unendliche Geschichte
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Gelesen: Lord Of The Flies (von William Golding)
Eine Gruppe sechs bis zwölf jähriger Kinder stürzt mit einem Flugzeug ab. Die Kinder können sich auf eine Insel retten, kein Erwachsener überlebt. Schnell organisieren sich die Kinder und wählen einen von ihnen, Ralph, zu ihrem Anführer. Es muss ein Feuer aufrecht erhalten werden, damit Schiffe sie sehen können, es müssen Unterkünfte gebaut werden und es muss gejagt werden.
Die Ordnung zerbricht rasch, die Regeln werden immer seltener befolgt und der Anführer der Jäger, Jack, hat Probleme damit, sich ph unterzuordnen...
Man merkt schnell wie die „Zivilisation“ der Kinder immer mehr auseinanderfällt. Durch die Furcht vor einer vermeintlichen Bestie werden die kleinen Kinder immer ängstlicher. Werte wie Mut und Stärke gewinnen immer mehr an Gewicht. Schwächere Kinder, wie der dicke Junge, der immer nur „Piggy“ genannt wird, verlieren mehr und mehr an Einfluß. Zum Schluss wird der einzige Überlebende der „rationalen“ Fraktion, Ralph, wie ein Schwein über die Insel gejagt und soll getötet werden. Just in dem Moment als die Jäger in finden, kommt die Rettung der britischen Flotte.
Das Ende wirkt daher ein wenig konstruiert. Bis dahin gibt es auch einige Passagen, die etwas langatmig erscheinen.
Die meiste Zeit über ist die Lektüre aber relativ spannend. Zunächst, weil nicht geklärt ist, ob es wirklich gefährliche Tiere auf der Insel gibt. Später, weil klar ist, dass der Zusammenhalt der Gruppe nicht lange hält. Zum Schluss, weil es ungewiss ist, was für eine Lösung es für die vertrackte Situation gibt.
Es sterben drei Kinder in dem Roman.
Der erste ist ein kleiner Junge, der gleich zu Beginn von einem Feuer, dass die Gruppe im Übermut entfacht hat, verzehrt wird. Seinen Tod bekommt niemand mit und die Existenz dieses Jungen, der zum ersten Mal das „Biest“ ins Spiel bringt, wird geleugnet.
Der zweite Tote ist ein älterer Junge, der viel in der Natur wandert. In einem rituellen Tanz, den die Jäger aufführen, rennt er hinein und schreit, er habe die Bestie gesehen. Daraufhin halten die Kinder ihn in Trance für die Bestie und schlachten ihn ab. Auch dieses Ereignis wird im Nachhinein geleugnet, diejenigen die den Tod erkannt haben, weisen die Schuld dem Jungen zu.
Der dritte Tod ist offensichtlich. Piggy wird von einem Felsen erschlagen, den ein andere Junge auf ihn wirft. Ab da ist unverkennbar, dass sich die Kinder endgültig zu „wilden“ entwickelt haben und dass Vernunft kaum noch eine Rolle spielt. Das einzige was in der Gesellschaft zählt ist das Recht des Stärkeren.
Interessant ist, dass sich für den Tod des Jungen kaum jemand der „Jäger“ interessiert. Der Tod und das Morden ist da schon so normal geworden, dass es für die Jungen scheinbar keinen Unterschied macht, ob ein Schwein oder ein Mensch getötet wird. Zumal der Mensch, der gestorben ist, dick war und aufgrund seines Asthmas kaum etwas zur Gesellschaft beitragen konnte.
Golding soll seinen Roman einmal selbst als Fabel beschrieben haben. Es sprechen hier zwar keine Tiere, aber es ist gut möglich, dass er tatsächlich Fabel-Elemente hat. Das würde bedeuten, dass Menschen sich in so einer Situation höchstwahrscheinlich so verhalten wie die Kinder in dem Roman. Das ist durchaus glaubwürdig. Denn könnte unsere Demokratie funktionieren, wenn bei uns so viel Elend herrschen würde wie in einem afrikanischen Entwicklungsland?
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Bei Golding siegt das „vielleicht aber auch nicht“.
Die Ordnung zerbricht rasch, die Regeln werden immer seltener befolgt und der Anführer der Jäger, Jack, hat Probleme damit, sich ph unterzuordnen...
Man merkt schnell wie die „Zivilisation“ der Kinder immer mehr auseinanderfällt. Durch die Furcht vor einer vermeintlichen Bestie werden die kleinen Kinder immer ängstlicher. Werte wie Mut und Stärke gewinnen immer mehr an Gewicht. Schwächere Kinder, wie der dicke Junge, der immer nur „Piggy“ genannt wird, verlieren mehr und mehr an Einfluß. Zum Schluss wird der einzige Überlebende der „rationalen“ Fraktion, Ralph, wie ein Schwein über die Insel gejagt und soll getötet werden. Just in dem Moment als die Jäger in finden, kommt die Rettung der britischen Flotte.
Das Ende wirkt daher ein wenig konstruiert. Bis dahin gibt es auch einige Passagen, die etwas langatmig erscheinen.
Die meiste Zeit über ist die Lektüre aber relativ spannend. Zunächst, weil nicht geklärt ist, ob es wirklich gefährliche Tiere auf der Insel gibt. Später, weil klar ist, dass der Zusammenhalt der Gruppe nicht lange hält. Zum Schluss, weil es ungewiss ist, was für eine Lösung es für die vertrackte Situation gibt.
Es sterben drei Kinder in dem Roman.
Der erste ist ein kleiner Junge, der gleich zu Beginn von einem Feuer, dass die Gruppe im Übermut entfacht hat, verzehrt wird. Seinen Tod bekommt niemand mit und die Existenz dieses Jungen, der zum ersten Mal das „Biest“ ins Spiel bringt, wird geleugnet.
Der zweite Tote ist ein älterer Junge, der viel in der Natur wandert. In einem rituellen Tanz, den die Jäger aufführen, rennt er hinein und schreit, er habe die Bestie gesehen. Daraufhin halten die Kinder ihn in Trance für die Bestie und schlachten ihn ab. Auch dieses Ereignis wird im Nachhinein geleugnet, diejenigen die den Tod erkannt haben, weisen die Schuld dem Jungen zu.
Der dritte Tod ist offensichtlich. Piggy wird von einem Felsen erschlagen, den ein andere Junge auf ihn wirft. Ab da ist unverkennbar, dass sich die Kinder endgültig zu „wilden“ entwickelt haben und dass Vernunft kaum noch eine Rolle spielt. Das einzige was in der Gesellschaft zählt ist das Recht des Stärkeren.
Interessant ist, dass sich für den Tod des Jungen kaum jemand der „Jäger“ interessiert. Der Tod und das Morden ist da schon so normal geworden, dass es für die Jungen scheinbar keinen Unterschied macht, ob ein Schwein oder ein Mensch getötet wird. Zumal der Mensch, der gestorben ist, dick war und aufgrund seines Asthmas kaum etwas zur Gesellschaft beitragen konnte.
Golding soll seinen Roman einmal selbst als Fabel beschrieben haben. Es sprechen hier zwar keine Tiere, aber es ist gut möglich, dass er tatsächlich Fabel-Elemente hat. Das würde bedeuten, dass Menschen sich in so einer Situation höchstwahrscheinlich so verhalten wie die Kinder in dem Roman. Das ist durchaus glaubwürdig. Denn könnte unsere Demokratie funktionieren, wenn bei uns so viel Elend herrschen würde wie in einem afrikanischen Entwicklungsland?
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Bei Golding siegt das „vielleicht aber auch nicht“.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
... ältere Einträge