Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Donnerstag, 2. Juni 2011
(Kurz)Gelesen: Projekt: Ende (von Philiip K. Dick)
In einer Mietswohnung beobachtet eine Gruppe von Kindern Edward Billings durch Schlüsselloch. Der alte Mann arbeitet permanent an einer Art Bericht. Die Kinder fürchten zunächst, dass er ein kommunistischer Spion ist, sind dann jedoch der Ansicht, dass ihm dazu einfach der Bart fehle. Tommy ist ganz besonders mutig, er kehrt später zurück, um bei Billings einzubrechen. Der Bericht ist eine detaillierte Übersicht aller menschlicher Aktivitäten auf der Erde. Auf Billings Terasse findet Tommy dann jedoch eine Sensation: Billings hat dort kleine, menschenähnliche Lebewesen. Als Tommy sie sich genauer betrachtet, tritt Billings dazu. Er eröffnet Tommy, dass es sich bei den kleinen Lebewesen um Projekt C handelt. Nachdem Projekt A (Flugkreaturen) und Projekt B (die Menschen) gescheitert sind, musste ein neues Projekt her. Wichtig ist dabei nur, dass das dritte Projekt nicht wie das zweite von dem vorherigen Projekt korrumpiert wird. Das interessiert Tommy aber herzlich wenig, er sieht in den kleinen Männchen Spielfiguren, die er haben muss. Daher stiehlt er den Kasten kurzerhand...

Die Menschheit als Projekt von Außerirdischen, das außer Kontrolle geraten ist.Dicks Fantasie rüttelt auf wenigen Seiten an manchem Weltbild. Es ist zwar unvorstellbar, dass es vor den Menschen eine fliegende Spezie auf der Erde gab, doch die Außerirdischen hätten ja leicht alle Spuren beseitigen können. Interessant ist hierbei vor allem das Verhalten von Tommy. Billings eröffnet ihm recht direkt, dass die Zeit der Menschheit abgelaufen ist. Das Projekt B ist gescheitert, die Menschen bekriegen sich zu sehr. Das ist Tommy aber völlig egal, ihm geht es nur um den Besitz der kleinen Lebewesen.

Er rettet die Menschheit also damit, dass er aus reiner Gier handelt. Denn sein "Spiel" mit dem Projekt C korrumpiert dieses natürlich. Tommy beginnt, den kleinen Lebewesen Kleidung zu basteln. Außerdem zeigt er ihnen gewisse soziale Konventionen, die eigentlich menschlich sind.

Es wird in der Geschichte nicht angesprochen, wie die Aktionen auf die Lebewesen wirken. Aber man kann sich gut vorstellen, dass Tommies Verhalten gottähnliche Eindrücke erschaft. Schließlich "gibt" er ihnen die Kleidung und andere Gegenstände. Wenn die Menschheit auf ähnlich Weise "korrumpiert" wurde, ist es das auch eine Erkärung, wie sich religiöse Mythen bilden konnten.

Der Film "Matrix" begeisterte 1999 viele mit der Idee, dass die Welt, in der wir Leben nicht die ist, die sie scheint. Zwar lebt die Menschheit in "Projekt: Ende" auf einem realen Planeten und nicht in einer Art Cyber-Space, dennoch gibt es gewisse Paralllelen. Denn das Schicksal der Menschheit ist relativ verplant. Eigentlich war das Projekt gesteuert geplant. Die Menschheit konnte sich zwar der fremden Kontrolle entziehen und autonom werden, zieht dabei aber die Zerstörung auf sich. Letztendlich ist die Menschheit also doch nicht unabängig, sondern gelenkt. Dieser auch nach beinahe 60 Jahren noch immer moderne Gedanke, macht die Kurzgeschichte zu einer vergnüglichen und dennoch etwas nachdenklichen Lektüre.

Etwas ärgerlich ist die Übersetzung des Titels. Wie man von "Project: Earth" auf "Projekt: Ende" kommt, ist für mich relativ unverständlich.

“Projekt: Ende”,30 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, aus der Anthologie “Variante zwei”.

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Mittwoch, 1. Juni 2011
Gelesen: Besessen


Der dritte Roman der Neuauflage von “Vampira” ist wieder deutlich besser als der Vorgänger. Lilith wird in einer Kirche gefangen gehalten, ein katholischer Priester versucht sich mit einem Exorzismus an ihr. Derweil muss der Polizist Warner feststellen, dass ihn immer mehr Parteien umbringen möchten. Irgendjemand will also verhindern, dass er dem Geheimnis der Vampir-Opfer auf die Spur kommt.

Nach dem etwas müden “Moloch” ist “Besessen” wieder ein spannendes und unterhaltendes Heft, das zudem einige Weichenstellungen für die weitere Handlung bereitstellen dürfte.

Die ganze Rezension findet man auf SF-Radio:

Vampira Band 3 – Besessen (von Adrian Doyle)

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Dienstag, 31. Mai 2011
Gelesen: Tachyonen Exil


Der Zyklus startete damit, dass Dana Frost die relative Unsterblichkeit gegeben wurde. Doch gab es immer Zweifel, ob Dana wirklich ein ungewöhnlich langes Leben beschieden ist oder ob die Behandlung durch Naniten irgendwelche Nebenwirkungen mit sich bringt.

Der aktuelle "Sternenfaust"-Roman fügt Dana Frosts bisherigem Leben hundert weitere hinzu. Denn auf einem Planeten, über dem sie abstürzt geht die Zeit langsamer als normal. Die paar Tage, die die Sternenfaust zur Rettung braucht, bedeutetn für sie 100 Jahre auf einem rückständigen Planeten.

Die Rezension zu dem Roman findet man auf SF-Radio:
Sterenenfaust Band 165 - Tachyonen Exil (von Simon Borner)

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Montag, 30. Mai 2011
One Hit Wonder
Manchmal macht es die Handlung der Serie “Sternenfaust” notwendig das Charaktere sterben. Das ist immer eine heikle Sache: Wählt man eine bekannte Person, riskiert man zukünftiges Potential zu verschenken. Außerdem ist es nicht immer einfach, einen bekannten Charakter “vorzuweisen”, schließlich muss man diesen ja erst einmal aufbauen. Wählt man jedoch eine bisher völlig unbekannte Person, riskiert man, dass deren Tod den Leser einfach kalt lässt. Schon wieder ein Marine/Jäger mit einem seelischen/Mobbing-Problem gestorben? Und?
Die Kolumne im Zauberspiegel stellt die Probleme des “Töten” in Heftromanserien dar. Denn letztendlich kann man Betroffenheit ja auch durch andere Mittel erreichen.
One Hit Wonder – Die Schwierigkeit, es beim “Töten” allen recht zu machen

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Gelesen: Rote Ernte (von Dashiell Hammett)
"Rote Ernte" wurde 1929 veröffentlicht. Ich wurde auf den Roman aufmerksam, weil Jakob Ajourni, von dem ich vor kurzem einen Roman gelesen habe, den Krimi pries. "Rote Ernte" war wohl ein kleiner Meilenstein und wurde von der "TIME" sogar in die Liste der besten englischsprachigen Romane von 1923 bis 2005 aufgenommen.

Der Roman handelt von einem namenlosen Detektiv einer privaten Agentur in San Francisco, der den Mord an dem Sohn eines Großindustriellen in der Mienenstadt Peaceville aufklären soll. Der Detektiv, dessen Erlebnisse dem Leser durch die Ich-Perspektive näher gebracht werden, merkt schnell, dass der Spitzname "Pissville" absolut angebracht ist. Seit einem Streik, für den sein Auftraggeber Streikbrecher brauchte, wird die Stadt von Banden und korrupten Polizisten beherrscht. Obwohl der Detektiv den Mord, für den er eigentlich angeheurt ist, blitzschnell löst, bleibt er länger. Durch einen Trick luckst er seinem Auftraggeber den Auftrag ab, in "Pissville" aufzuräumen. Das tut er mit einer nicht ganz moralisch korrekten Methode: Er sorgt dafür, dass die vielen Machtpositionen in Peaceville sich gegenseitig ausschalten.

Zunächst wirkt der Roman überraschend schlicht und stereotyp. Der Ton der Geschichte ist so typisch Gangster-Roman haft, dass es fast schon witzig ist. Aber das wirkt halt aus heutiger Perspektive so, wo man die Sprache aus dem Off von schlechten Gangsterfilmen kennt. Zum Veröffentlichungszeitraum war der Ton vermutlich erfrischend.

Die Hauptfigur kann man nicht als Charakter bezeichnen. Sie ist intelligent, trickreich und hat einen perfekten Instinkt. Ständig überrascht sich nicht nur den Leser, sondern auch ein wenig sich selbst mit dem Überführen verschiedener Übeltäter. Mehr kann man über die Person allerdings nicht sagen. Die Motive, die Herkunft und die eigene Gefühlswelt bleiben dem Leser verschlossen. Durch die vielen Geistesblitze bleiben die Überführungsgedanken ebenfalls verschlossen. Stattdessen erlebt man einen selbstsicheren Detektiv, der vor nichts Angst hat und sich in jede gefährliche Situation ohne zu zögern stürzt. Es wirkt in diesem Zusammenhang beinahe komisch, dass die Hauptfigur zum Schluss doch noch etwas Angst entwickelt: Nämlich vor dem Chef, der Detektiv-Agentur, der mit den angewandte Methoden nicht zufrieden sein könnte.

Die Methoden führen neben etwas Angst auch zu der einzigen Gefühlsregung des Protagonisten. Sein Plan geht besser auf, als er es sich erhofft hat. Im Laufe des Romans bringen sich vier Gangstergruppen und die Polizeiführung gegenseitig um, ohne dass der Detektiv auch nur ein einziges Mal selbst eingreifen müsste. Gegenüber einer Gespielin (oder auch: einer besseren Nutte) eines Verbrecherkönigs gibt er kurz vor Schluss zu, dass ihn die angewandten Mittel beschäftigen, dass ihm zu viel Blut vergossen wurde. Da sie kurz darauf ebenfalls das Zeitige segnet, kann darauf nicht weiter eingegangen werden. Immerhin zeigt sich dadurch aber, dass auch dem Protagonisten die moralische Fragwürdigkeit seiner Methoden klar ist.

Die Handlung wirkt dann auch nur auf den ersten Eindruck und durch die Sprache etwas plump. Denn auch wenn die Verbrecherlandschaft von Peaceville zunächst sehr eindeutig wirkt, kommen immer wieder neue Dinge zutage. Mal wird ein früherer Verbrecher aus dem Knast entlassen und stellt sich als neue Macht heraus, mal formt sich eine neue Allianz zwischen zwei Verbrecherführern. Der Detetktiv ahnt durch seinen Instinkt das meiste schon im Vorraus, der Leser bekommt es dann erst ein Stück später mit. Zumal einem bei den vielen Spitznamen von "Flüster-Max" bis "Pete der Finne" auch etwas schwindelig wird.

Der Roman verschenkt an zwei Stellen allerdings etwas Komplexitätspotential. Die kriminellen Machenschaften des Auftraggebers sowie die Umtriebe eines radikalen Gewerkschaftsführers werden zu Beginn erwähnt, aber im Verlauf des Romans nicht ausgebaut. Daraus hätte man noch etwas machen können.

Ansonsten entfaltet der Roman mit schlichter Sprache und einem Ich-Erzähler, dessen Persönlichkeit im Hintergrund steht, eine fesselnde Dynamik, die nicht die hektische, auf Widerlichkeiten ausgerichtete Spannung heutiger "Thriller" entwickelt, sondern Spannung erzeugt, die durch die Aufdeckung immer tiefergehdner Korruptionsabgründe und der überraschenden Aktionen der Hauptfigur basiert.

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Sonntag, 29. Mai 2011
Auf dem Weg zur Bild
Händler im Ehec Stress: “Ich werde wie ein Mörder behandelt, weil ich Gurken verkaufe”.So macht “Spiegel Online” zur Zeit Überschriften.

Erinnert sich noch jemand an das “Bild – Die Brandstifter”-Titelbild des Spiegels? Damals beschäftigte man sich in der Prinzausgabe im typisch ausführlichen Spiegelstil mit der Niveaulosigkeit der “Bild”-Zeitung. Unglücklicherweise fragt man sich immer mehr, ob das denn überhaupt berechtigt ist.

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Freitag, 27. Mai 2011
Crack Baby Athletic Association (South Park)
Im Fernsehen läuft immer wieder eine Werbung, die um freiwillige für die Fürsorge von "Crack Babies" wirbt. Das sind Babies, die mit einer Crack-Sucht geboren wurden, weil ihre Eltern dasselbe während der Schwangerschaft zu sich genommen haben. Nach der Geburt werden die Neugeborenen meist von ihren Eltern verstoßen und landen alleine im Krankenhaus. Kyle hält die Werbung nicht mehr aus und möchte sich für die Babies engagieren. Doch im Krankenhaus trifft er auf Cartman. Der möchte den Babies ebenfalls "helfen", in dem er ihnen mehr Aufmerksamkeit verschafft. Daher macht er Videos von den Babies, wie sie sich um Crack prügeln und stellt sie bei YouTube online. Sein Prinzip hat einen durchschlagenden Erfolg. Aber Cartman will natürlich noch mehr Profit aus den Babies rausschlagen, doch dafür braucht er einen "skruppellosen, geldgierigen Juden": In seinen Augen kann das nur Kyle sein...

"Crack Baby Athletic Association" überschreitet die Grenze zum guten Geschmack mal wieder mehrmals. Die Idee der Crack Babies ist abartig, Cartmans Skruppellosigkeit mal wieder nicht zu überbieten. Daher ist die Episode auch selten "lachhaft" komisch.

Andererseits spielt die Folge auf viele Missstände an. Cartman macht aus den Babies eine "Crack Baby Athletic Association", um daraus ein "EA-Games"-Spiel zu machen und viel Profi zu schlagen. Er will den Kindern jedoch nichts zahlen. Daher orientiert er sich an dem amerikanischen Universitätssport. Bei dem machen die Unis auch viel Geld mit ihren Athleten, zahlen ihnen aber ebenfalls nichts. Das liegt daran, dass sie eine Regel haben, dass die Studenten kein Geld erhalten dürfen, weil nur der Sport zählen sollte. Also übernimmt Cartman dieses ausbeutende Prinzip einfach. Die Szene, in der er Universitätspräsidenten befragt, wie sie mit "ihren Sklaven" umgehen, ist dann auch die witzigste.

Der beste Spruch kommt allerdings in einer anderen Szene. Cartman versucht einer werdenden, cracksüchtigen Mutter ein Kind "abzukaufen". Als sie erfährt, dass das Kind nicht erhält, findet sie das etwas unfair ist. Cartman dazu: "I don't make the rules ma'am. I'm just the one who thinks them up and writes them down." - und er bekommt was er will.

Außerdem spielt die Episode auf die Dekadenz an, die einige Hilfsorganisationen befällt, wenn sie erst einmal Erfolg haben. Die Zahl der Spendenskandale, die aufgedeckt werden, deutet das ja auch in der Realität an. "South Park" übertreibt das natürlich maßlos und lässt Cartman von dem eingeworbenen Geld einen Whirlpoll bauen, der mit Kentucky Fried Chicken-Chicken Wing-Soße befüllt ist und um den lauter McDonalds Pommes liegen. Ein Traum für Cartman, keine Hilfe für die Babies.

Hinzu kommt noch eine Nebengeschichte, in der der Gitarrist einer Band, als eine Art Santa Clause verklärt wird.

So nachdenklich die Episode mit ihren Anleihen an erfolgreiche, egoistische Start-Ups und an die kurzfristige Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Probleme auch ist, wirklich witzig ist sie - wie bereits erwähnt - nicht. Zwar langweilt die Episode nicht, aber meistens sitzt man eher ungläubig v0r dem Bildschirm als lachend. "Crack Baby Atheltic Association" regt also eher zum Nachdenken an, als dass es zusätzlich noch amüsiert.

Die gesamte Episode kann man sie wie immer auf der deutschen South-Park-Seite auf Deutsch angucken.

 

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Donnerstag, 26. Mai 2011
Funktionärsdämmerung? (I)
Die SPD hat zum ersten Mal seit einiger Weile gewichtige, nicht-negative Schlagzeilen. Der Grund dafür ist die Parteireform, die die Parteispitze anstoßen möchte. Während die Vorschläge teilweise als „nicht unoriginell“, ein Attribut, das in letzter Zeit eher selten mit der SPD verbunden wurde, bezeichnet wird, regt sich Widerstand in den Landesverbänden. Schade eigentlich.mehr

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Mittwoch, 25. Mai 2011
Lernunwillig
Noch gibt es nur wenig Berichte darüber, aber die “Financial Times Deutschland” will aus Koalitionskreisen erfahren haben, dass die Brennelementesteuer für Atomkonzerne zur Disposition steht. In solchen Momenten fragt man sich, ob die schwarz-gelbe Koalition überhaupt in irgendeiner Art und Weise lernfähig ist. Denn selbst wenn die “Köpfe” der Koalition das nicht plant, müsst es mittlerweile jedem Koalitionspolitiker klar sein, dass solche Aussagen der Regierung nur noch mehr schaden. Und da die Financial Times nicht gerade als linkes Blatt verschrien ist, dürfte sie auch wenig Interesse daran haben, der Regierung durch platzierte “Enten” zu schaden.mehr

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Gesehen: Die Schuld (Deep Space Nine Folge 106)

Inhalt: Odo, Garak, Dax und Sisko kehren von einer Konferenz mit Bajoranern zurück. Doch plötzlich schwinden ihre Lebenszeichen. Bashir ist ratlos. Die vier Betroffenen sind derweil in der Zeit zurückversetzt und befinden sich auf Deep Space Nine während der cardassianischen Besatzungszeit...

Kritik: Zunächst scheint es so, als wäre diese Episode eine der eher langatmigen „Erinnerungsfolgen“ der Serie. Dem ist aber nicht ganz so. Relativ schnell wird klar, dass Odo etwas mit der Situation zu tun hat. Er kennt die Namen der Bajoraner, in die sich Sisko, Garak, Dax und er verwandelt haben. Vor allem aber weiß er, dass drei von ihnen demnächst exekutiert werden.

Da Odo immer wieder Blut sieht, ist ebenfalls schnell klar, dass er irgendwie Schuld auf sich geladen hat. Trotzdem ist die Episode interessant, da man das Verhalten einiger bekannter Cardassianer während der Besatzungszeit erleben kann. Da merkt man dann auch, dass das Ganze nichts mehr mit der „edlen Hilfe“ zu tun hatte, von der die Cardassianer später sprechen.

Es stellt sich heraus, dass Odo während der Besatzungszeit drei Bajoraner zu Unrecht zum Tode verurteilt hat. Er wollte für Recht und Ordnung sorgen und hat die falschen gefasst und hingerichtet, obwohl anderlautende Beweise vorlagen. Viele Bajoraner und auch Kira nehmen ihm das sehr übel. Das ist unverständlich. Denn wie sollte er als cardassianischer Polizeichef nicht Unrecht in dieser Zeit begehen? Um Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten, wird er sicher auch Freiheitskämüfer hingerichtet haben müssen. Daher ist sowohl die vorherige Verehrung als auch die jetzt folgende Ablehnung unverständlich.

Trotzdem ist die Tat bewegend. Denn man merkt deutlich, wie Odo unter seiner „Fehlerhaftigkeit“ leidet. Gerade für ihn, der Recht und Ordnung über alles setzt, ist das Eingeständnis eines solchen fatalen Fehlers sehr schwierig.

Leider hat die Episode aber auch zwei Schwächen. Die Erklärung für die Erinnerung ist extrem schwach. Dass Odo durch einen Weltraumsturm eine eigene „Dominion-Verbindung“ aufgebaut haben soll, ist nicht besonders glaubwürdig.
Und leider erfährt man nichts über Garaks Kommentar zu der Besatzungszeit, nachdem er sie aus der Sicht der Bajoraner erlebt hat. Zuvor hat er sich noch so über die Bajoraner aufgeregt, die die Besatzungszeit nicht objektiv bewerten würden und als „Leidenszeit“ bewerteten. Nun da er sie selbst erlebt hat, hätte man seine Meinung ändern können.

Insgesamt ist „Die Schuld“ eine sehr gute Episode, die besonders Odo noch ein paar Facetten hinzufügt. Kleinere Schwächen verhindern, dass die Episode die Höchstwertung bekommt. 4,5 von 5 Punkten.

Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine

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Dienstag, 24. Mai 2011
Pirates Of The Carribean – On Stranger Tides


Der Jungbrunnen, der schon zum Ende des letzten Teils der Serie erwähnt wurde, sorgt für Ärger. Nicht nur Jack Sparrow, auch die Spanier, die Engländer und der Pirat Blackbeard mit seiner Tochter suchen nach dem Brunnen. So kommt es zu einem Wettlauf, der den Zuschauer neben einem holprigen Start in London zu Meerjungfrauen, verschollenen Expeditionen und vor allem viel, viel Urwald führt.

Vom vierten Teil der Reihe habe ich nicht viel erwartet. Der erste Teil war klasse, der zweite überhaupt nicht und der dritte Teil der Serie konnte das Niveau nicht besonders steigern. Da ich mit extrem niedrigen Erwartungen in “On Stranger Tides” gegangen bin, war ich dann doch eher positiv überrascht.

Die Story ist etwas langatmig. Es gibt viele Ortswechsel, obwohl das meiste in irgendwelchen Urwäldern spielt. Der Start ist relativ amüsant, nur leider macht es wenig Sinn, dass die Handlung zunächst nach London gelegt wurde. Man hätte eben so gut eine britische Hafenstadt in der Karibik nehmen können. Danach zieht sich die Handlung etwas hin. Es passiert viel, doch wird meist viel gekämpft anstatt dass die Handlung auf einen dramatischen Höhepunkt hinsteuert.

Der Humor kommt leider auch in diesem Teil wieder sehr kurz. Es gibt nur wenige witzige Sprüche und auch die sorgen für keine ausgiebigen Lacher, die im Gedächtnis bleiben. Stattdessen plätschert die Handlung so vor sich hin, ohne besonders zu langweilen und ohne besonders zu unterhalten.

Die neuen Charaktere sind recht stereotyp. Blackbeard ist einfach böse und somit recht vorhersehbar. Er hat extrem viel Angst um seine Seele, zumindest wird das angedeutet. Allerdings tut er nicht, um sich in irgendeiner Form zu bessern. Dafür hat er ein magisches Schwert, mit dem er sein Schiff und andere Schiffe kontrollieren kann. Durch eine Handbewegung verändern sich Seile und Planken. Diese Fähigkeit ist eine weitere Steigerung der “Magie” in der Serie und wird diesmal in keiner Art und Weise erklärt. Dabei hätte man sich wenigstens Aufklärung über die Herkunft des Schwertes gewünscht.

Seine Tochter hatte einst eine Beziehung mit Jack, jetzt möchte sie ihrem Vater ein langes Leben ermöglichen. Sie soll etwas verschlagen wirken, ist aber letztendlich wohl der Charakter, auf den am meisten das Prädikat “gut” zutrifft. Das wird auf Dauer etwas stereotyp. Jack scheint sie aber tatsächlich zu lieben, zumindest setzt er sich mehrmals selbstlos für sie ein, was eigentlich nicht seine Art ist. Da aber eine Beziehung nicht zu Jack passt, darf sie natürlich auch im Film nicht geschehen. Von der Tochter Blackbeards kommt aber der beste Spruch des Films. Sie gibt sich zu Beginn als Jack Sparrow aus und begründet dass später gegenüber Jack damit, dass er nun einmal der einzige Pirat ist, den sie als Frau glaubhaft spielen kann.

Die Rolle des Missionars Swift ist Beiwerk und eher überflüssig. Er soll etwas den Kampf um Blackbeards Seele darstellen. Während der Mission verliebt er sich in eine Meerjungfrau. Meerjungfrauen sind eigentlich verdammt böse und beschäftigen sich in erster Linie damit, Seefahrer zu fressen. Diese aber ist – wie es der Zufall nun einmal will – herzensgut und verliebt sich ebenfalls in Swift. Zum Schluss ist er stark verwundet und wird von ihr ins Meer gezogen. Ob sie ihn damit durch den Tod “erlöst” oder ob er jetzt ein Meerjungmann wird, ist nicht klar. Diese Handlung ist aber eher kitschig und es wirkt so, als bräuchte man unbedingt einen Orlando Blook-Körperersatz, um ein paar Mädchen ins Kino zu locken.

Insgesamt ist der Film also nicht langweilig. Abgesehen von dem Ausflug nach London und Blackbeards Magie ist er sogar verhältnismäßig logisch. Am gelungensten im ganzen Film ist die Expedition der Spanier, die gerade zum Schluss des Filmes für einige der besten Szenen sorgt. “On Stranger Tides” ist kein Meisterwerk. Aber je geringer die Erwartungen beim Filmbesuch sind, desto mehr Spaß wird man haben. Wer von dem dritten Teil der Reihe also richtig genervt war, dürfte hier positiv überrascht werden.

Man sollte sich den Film aber unbedingt auf Englisch und nicht in 3D ansehen. Ich habe ihn in der Originalfassung gesehen und bin damit aus Versehen in einer 3D-Vorstellung gelandet. Das war das erste Mal, dass ich einen Film in 3D gesehen habe und es lohnt sich überhaupt nicht. Zwar hat man sich schon bemüht, mal eine Pflanze vor den Köpfen fallen zu lassen, aber es gibt keine einzige beeindruckende 3D-Szene, die überrascht. Dabei hat eine Haribo-Werbung zuvor gezeigt, dass man mit 3D wirklich tolle Dinge machen kann. Aber dafür bedarf es halt auch eines Films, der für 3D gemacht wurde.

Warum man sich den Film auf keinen Fall auf Deutsch sehen sollte, zeigt bereits der deutsche Trailer. Die deutsche Stimme von Jonny Depp wurde nämlich ausgetauscht und die neue passt überhaupt nicht zu der Figur von Jack Sparrow:

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Montag, 23. Mai 2011
Guter Wahlausgang!
Gestern wurde in Bremen gewählt. Das Ergebnis ist für die SPD in mehrfacher Hinsicht zufriedenstellend. Entgegen einiger Befürchtungen ging der Aufstieg der Grünen nicht zulasten des SPD-Ergebnisses. Stattdessen legte die Partei sogar etwas mehr als ein Prozentpunkt zu. Im Vergleich zur Bundestagswahl sind es sogar acht Prozentpunkte. Drei weitere Punkte sind sehr zufriedenstellend: Die FDP hat mit mageren drei Prozenten den Einzug in die Bürgerschaft verpasst, die rechtspopulistischen Bürger in Wut mit ungefähr vier Prozent ebenfalls. Die CDU ist mit ungefähr 20 Prozent deutlich hinter den Grünen gelandet. Als Oppositionspartei ist es den Christdemokraten in keiner Weise gelungen, deutlich zu machen, warum sich die Regierung in Bremen ändern sollte. Außer “jetzt das Richtige tun” und “wir Arbeitnehmer” fiel den Konservativen nichts ein. Das wurde von den BremerInnen richtig belohnt, mit dem schlechtesten Ergebnis für die CDU in Bremen.Das schönste ist aber, dass es vermutlich nicht für grün-schwarz reichen könnte. Somit muss jede mögliche Koalition die SPD beinhalten.mehr

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Sonntag, 22. Mai 2011
Darum SPD in Bremen
Heute ist Landtagswahl in Bremen, die Wahllokale öffnen gerade. Dies ist der Tag, der alle vier Jahre eintritt, in dem das kleinste Bundesland mal ein wenig Medienaufmerksamkeit erfährt. In allen Berichten erfährt man vor allem, dass Bremen heillos überschuldet ist und dass der Wahlkampf extrem inhaltslos geführt wurde. Das ist richtig. Dennoch gibt es mindestens fünf gewichtige Gründe, heute seine fünf Kreuze entweder bei der sozialdemokratischen Liste zu kumulieren, also anzuhäufen, oder zwischen einigen SPD-Kandidaten zu panaschieren, also zu spreizen. Dabei muss allerdings auch gesagt sein, dass die Bremer Landtagswahl so etwas wie eine bessere Kommunalwahl ist, die Themen mögen nicht-Bremern also eventuell etwas unwichtig erscheinen.mehr

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Samstag, 21. Mai 2011
Letzte Chance Bildung?
Morgen ist die Wahl der Bremer Bürgerschaft. Alle vier Jahre schafft es das kleinste Bundesland so in die überregionalen Medien. Spiegel Online, Stern.de und auch die Süddeutsche haben alle einen Beitrag zur Wahl in Bremen parat. Das Fazit ist bei allen, dass aufgrund der Schulden eigentlich nichts passieren kann, Jens Böhrnsen bemühe sich und die SPD wird ihre über 60-jährige Regierungszeit fortsetzen können. Dabei sind alle Artikel so inhaltslos wie der Bremer Wahlkampf. Denn hier vermeiden auch die Grünen seit Wochen eine markante Forderung, man könnte ja die starken Umfragewerte gefährden. In den Umfragen sind die Grünen nämlich bereits an der CDU vorbeigezogen.Das will die jedoch nicht auf sich sitzen lassen und holt zwei Tage vor der Wahl das Kracherthema heraus: Bildung.mehr

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Freitag, 20. Mai 2011
Gesehen: T.M.I. (Southpark)
Cartman startet die Episode mit einem großen Wutausbruch: Die Schulleitung hat eine Liste mit den Penisgrößen aller Viertklässler veröffentlichet. In seinen Augen sind "die da oben" mal wieder viel zu weit gegangen, zumal die meisten Größten gar nicht stimmen. Also lässt er alle Jungen zum Nachmessen antreten. Da er jedoch auch dabei den "kleinsten" hat, wird er gleich wieder wütend. Dass ihm danach von der Rektorin eröffnet wird, bei der originalen Übersicht handelte es sich um den Größenunterschied der Höhe (!) der Kinder, lindert seine Wut keineswegs. Daher muss er zu einer Aggressionstherapie mit vielen weiteren, sehr ärgerlichen Amerikanern. Zusammen gründen sie die "Pissed Of And Angry People Party", die es "denen da oben" mal so richtig zeigen möchte und Amerika für die Menschen zurückerobern will.

Die Episode nimmt die "Tea Party" Bewegung in den Vereinigten Staaten auf den Arm. Die Aktivisten haben dabei kein erklärtes Ziel, sie agitieren einfach nur gegen die Obrigkeit. In einem herrlich übertriebenen Interview stellt der ärgerliche Randy March Forderungen auf, die immer kruder werden. Geht es zunächst um den noch nachvollziehbaren Rücktritt einer Offiziellen, gesellen sich kurz darauf "Mütter", "Kyle" und die "Juden" dazu. Und natürlich darf die Forderung nach Obamas "echtem" Birth-Certificate nicht fehlen. Das Ganze findet statt, nachdem Cartman, Randy und andere ein FedEx-Büro erobert haben, die Mitarbeiter als Geiseln genommen haben und ankündigen mit der Besetzung von "Federal Express" den "Federal State" mal richtig zu schaden. Als der Interviewer fragt, ob den Besetzern eigentlich klar ist, dass "FedEx" mit dem Staat nichts zu tun hat, herrscht einmal große Ahnungslosigkeit.

Ähnlich gelungen wie die Falscheinschätzung eines staatlichen Unternehmen ist die Auflösung der vielen verärgerten Menschen in den USA. Nach Cartmans Penismessaktion wird Randy March nämlich in die vierte Staffel geschickt, um die Kinder über die Wichtigkeit der "Penisgröße" aufzuklären. Anstatt das Thema als unwichtig zu reklamieren, stellt er eine absurd kopmlizierte Formel auf, die Gewicht, Winkel, Durchmesser und ein paar weitere Variablen berücksichtigt, woraus der T.M.I. entsteht. Als die Regierung die offizielle Formel für den T.M.I. ändert, fallen auf einmal viele amerikanische Männer unter den nationalen Durchschnitt und müssen ihre Minderwertigkeitsgefühle mit dicken, fetten Autos und überbordender Agression kompensieren. Dieser durch und durch bescheuerte Handlungsstrang, der "Tea Party"-Anhänger krasse Minderwertigkeitsgefühle unterstellt, hebt sich angenehem von der durchschnittlichen und keineswegs abgedrehten Handlung der müden Vorgängerfolge ab.

Die englische Wikipedia weist zudem daraufhin, dass T.M.I. sehr nah an der Abkürzung für den Body Mass Index (B.M.I.) ist, der aus einer etwas simpleren, aber immer noch ähnlichen Formel besteht wie die in der Episode dargelegten. Somit wäre noch ein zweiter gesellschaftliche Fetisch in die Episode eingebunden.

"Tea Party"-Satire, aufgebaut auf Cartmans-Cholerik und auf dem Genital-Wahn von Jugendlichen, "T.M.I." bietet zumindest eine gute, unterhaltsame und in vielen Punkten angenehm abgedrehte Grundhandlung. Leider fehlt es der Episode dennoch an einigen Stellen am Notwendigen Pepp. Die gewünschte Kritik wird aber unterhaltsam und maßlos übertrieben rübergebracht, was für eine gute "South Park"-Folge reicht.

Die komplette (englische) Episode kann man dank des großartigen Service der Hersteller der Serie seit gestern hier kostenlos ansehen.

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Fans im Land der Mythen


Im vergangenen September endete der erste Zyklus der Fantasy-Taschenheftserie "Mythenland", die zum größten Teil von Volker Ferkau geschrieben wurde. Der Serie wurde eine Pause verordnet, sie sollte im Januar diesen Jahres zurückkehren. Der zweite Zyklus lässt immer noch auf sich warten.
Doch da er immer noch geplant zu sein scheint, muss man die bisherigen Fans an der Stange halten. Ferkau hatte dafür eine nettte Idee: Er konzipierte eine Fan-Edition, mit Kurzgeschichten von "Mythenland"-Lesern.

Das Ergebnis kann sich durchaus lesen lassen und schürt die Hoffnung, dass "Mythenland" bei der Rückkehr vielleicht mit zwei Schwächen des letzten, teilweise durchwachsenen Zyklus aufräumt.
Den ganzen Artikel gibt es auf dem Zauberspiegel zu lesen:Fans im Land der Mythen

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Donnerstag, 19. Mai 2011
Bildung in Bremen? - Von Grünen und CDU verspart
Diesen Sonntag ist Landtagswahl. Da Bildung Ländersache ist, ist dieses Themenfeld meist Wahlentscheidend. Nur in Bremen ist das etwas anders, denn in der Schulpolitik kann grundsätzlich erst einmal nichts passieren. Denn wie in Hamburg hat man sich hier auf einen Schulfrieden geeinigt. Der folgte einer großen Reform nach der letzten Pisa-Studie, bei der Bremen den letzten Platz belegt hat. Dennoch sollte das Themenfeld "Bildung" bei der Wahl nicht außer acht gelassen werden, denn sowohl CDU als auch die Grünen sind keineswegs Garanten dafür, dass in der Bildung zumindest der bisherige Stand gewahrt bleibt.mehr

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Gesehen:Kolonie (Teil 2) (Akte X Folge 41)

Inhalt: Der erste Teil endete mit einem bösen Cliffhangar. Dieser wird in dieser Episode relativ schnell abgarbeitet, Scully wird entführt, Mulder tauscht sie gegen seine Schwester aus, Entführer und Mulders Schwester verschwinden. Und da fängt die Episode erst an…

Kritik: Im zweiten Teil passiert enorm viel. Mulder und Scully erfahren die Hintergründe des außerirdischen Attentäters. Wobei Hintergründe etwas hochgestochen ist. Sie erfahren, dass er ein außerirdischer Attentäter ist und das ist schon einiges.

Außerdem wird die Existenz Außerirdischer unter den Menschen enthüllt. Mulder wird tatsächlich mit einer wahren Kolonie an Außerirdischen konfrontiert. Deren Problem: Sie sehen alle gleich aus. Mulders Schwester diente aber als Hilfe. Durch sie konnte auch eine weibliche Form mit ihrem Aussehen erschaffen werden. Das ist nicht gerade leicht für Mulder.

Nicht leicht für Mulder ist aber auch, dass alle Beweise für diese Kolonie wieder vernichtet werden. Der Attentäter erwischt alle Außerirdischen, Mulder überlebt nur knapp. Auch in der darauffolgenden Expedition an den Nordpol kann Mulder keine Beweise finden. Dafür hat er zum Ende aber wieder seinen „gestärkten Glauben“ aus der ersten Staffel und zweifelt nicht mehr an der Existenz seiner Mission wie zu Beginn der zweiten Staffel.

Zum Schluss ist Scully leider nicht überzeugt von der Geschichte. Das ist schade, schließlich hat sie mittlerweile genug gesehen, um die Ereignisse zu glauben. Außerdem war sie es doch, die zuerst etwas an dem grünen Schleim und dem CIA-Agenten merkwürdig fand. Ihr Verhalten ist hier mehr als merkwürdig.

Der Zweiteiler zeigt, wie viel Unterstützung Mulder mittlerweile durch FBI-Chef Scinner erfährt. Er setzt sich hier mehrfach für das Team Mulder/Scully ein. Teilweise geht er dabei herbe Risiken ein. Diese – logische – Weiterentwicklung ist schön. Auch für Scinner muss es ätzend sein, dass viel um ihn herum vorgeht, ohne dass er etwas dagegen tun kann.

Viel scheint in den USA nämlich vorzugehen. Das Raumschiff des Fremden wird mal eben beschossen, ohne überhaupt Kontakt aufzunehmen. Dabei wird ein U-Boot der Strom genommen, alle Besatzungsmitglieder sterben. Trotzdem werden mehr Einheiten dahin geschickt. Hier geht ein Krieg vor, ohne dass die Beteiligten überhaupt wissen, gegen wen sie kämpfen.

Leider ist diese Episode extrem überlastet. Es geschieht soviel – Mulders Familientragödie ist noch nicht einmal erwähnt – dass kaum Spannung aufkommt. So werden zwar viele Informationen in der Episode rübergebracht und die Handlung ist wirklich gut, aber diesmal schwächelt die Inszenierung. Daher kommt die Episode „nur“ auf eine sehr gute Wertung, obwohl sie vom Inhalt eigentlich die Höchstpunktzahl verdient hätte. 4 von 5 Punkten.

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