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Gelesen: Small World (von Martin Suter)


Konrad Lang passt auf das Ferienhaus der reichen Familie Koch auf Korfu auf. Seit frühester Kindheit lebt er mit den Kochs zusammen. Nach dem Schulabschluss geben sie ihm immer wieder irgendwelche Gelegenheitsjobs. Diesmal geht Konrad aber zu weit. Er vergisst, Feuer gemacht zu haben und die Ferienvilla brennt ab.
Diesmal wir er mit einem kleinen Taschengeld und einer Wohnung "kalt" gestellt.
Nur vergisst er häufiger Sachen, was er aber auf seinen starken Alkoholgenuss zurückführt.
Aus seinem bitteren Leben holt ihn eine reiche Witwe seines Alter, in die er sich verliebt.
Für einen Moment lebt er glücklich, doch zunehmend vergisst er mehr. Doch je mehr die Krankheit Alzheimer fortschreitet, desto nervöser wird Elvira Senn, das Oberhaupt der Koch-Familie...

Armer Kerl, denkt man zuerst. Ausgenutzt von einer egoistischen, wohlhabenden Familie. Langs Leben fasziniert einen dennoch. Denn man fühlt mit dieser liebenswürdigen Person richtig mit. So freut man sich richtig als er sein Glück (mit mitte 50!) endlich findet.
Um so mehr schmerzt den Leser dann der Ausbruch der Krankheit und der stetige Verfall Langs.

Selbstverständlich steckt mehr hinter der ganzen Geschichte.
Warum wird Elvira Senn so nervös?
Die Antwort auf diese Frage ist nur schwer vorstellbar, aber dafür umso tragischer.

Martin Suter beschreibt das fast schon tragische Schicksal einer Person und lässt den Leser die Schrecken von Alzheimer erahnen. Denn auch wenn man es sich nur schwer vorstellen kann, ist es in der Realität wahrscheinlich noch schrecklicher als in diesem Buch.

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kamil, Freitag, 8. August 2008, 23:43
Empfehlung?

m-dis, Samstag, 9. August 2008, 00:37
Direkte Empfehlungen spreche ich eigentlich nicht aus, da jeder Geschmack ja anders ist. Da hoffe ich, dass jeder aus meinem Kommentar herauslesen kann, ob ihm das Buch gefallen würde oder nicht.

Zum Buch aber:
Mir gefiel es sehr gut. Es ist sehr beklemmend, spannend und teilweise absurderweise sogar ein wenig komisch.
Suter gelingt es meiner Meinung nach die Auswirkungen von Alzheimer so zu beschreiben, dass sie beinahe schon real wirken.
Da ich allerdings nie jemanden mit Alzheimer erlebt habe, kann ich das natürlich nicht beurteilen.

Ich kenne zwar deine Lesegewohnheiten nicht, aber das Buch ist eigentlich auf jeden Fall einen Versuch wert.

kamil, Sonntag, 10. August 2008, 11:54
ich habe schon an anderer Stelle gelesen, dass das Buch interessant ist und ich werde dem Buch auch einen Versuch geben.

m-dis, Sonntag, 10. August 2008, 20:15
Erzähle danach doch bitte, wie du es fandest.

kamil, Dienstag, 19. August 2008, 00:30
Die ersten 100 Seiten durch und bisher nicht so der Hammer. Aber schön geschrieben und detailiert.

m-dis, Dienstag, 19. August 2008, 19:57
Joa, schön geschrieben und detailiert ist auch eine Beschreibung.
Der Anfang ist zwar etwas gemächlich, aber ich fand ihn trotzdem recht nett zu lesen. Da ich das Buch an einem Tag durchgelesen habe, kann ich dir nicht sagen, ob sich der Stil so wirklich ändert.
Aber natürlich passiert auf den nächsten 200 Seiten noch einiges...

kamil, Montag, 25. August 2008, 00:06
So, zu Ende gelesen und die letzen 200 Seiten haben das Buch wirklich nochmal rausgehauen. Wirklich spannend zum Schluss hin, obwohl ich das mit den beiden Schwestern und deren Geschichte ein wenig zu überzogen fand. Aber naja. Wie ich schon erwähnte: der Roman ist unglaublich detailier, was sehr cool ist und dem Thema die verdiente Tiefe verleiht, die einen wirklich in das Krankheitsbild hineinzieht.

Werde mir noch das eine oder andere Buch von Suter anschauen müssen. Weißt du wie die Geschichten rund um die Business-Class sind?

m-dis, Dienstag, 26. August 2008, 15:46
Freut mich, dass es dir zum Ende hin noch gefallen hat. Ich fand dann auch vor allem dieses Miterleben der Krankheit gut gemacht.

Also das ist das erste Buch, das ich von Suter gelesen habe. Mir wurde aber gleich nach der Lektüre von "Small World" "Lila,Lila" von Suter ans Herz gelegt.
Das soll wohl auch sehr gut sein. Ich lese aber nur sehr ungern zwei Bücher des gleichen Autors hintereinander und mache lieber ein wenig Pause, damit der Stil nicht irgendwie zu banal rüberkommt. Klingt ein wenig komisch oder?
Demnächst werde ich auf jeden Fall "Lila, Lila" lesen.

Von den Geschichten rund um die Business-Class habe ich noch nichts gehört.

Laut wikipedia.de scheint es aber zwei Business-Class Kolumnen Bücher und zwei Business-Class Bücher mit erzählungen zu geben.

Aber wie gesagt, das kann ich dir nicht viel zu sagen ;)

kamil, Mittwoch, 27. August 2008, 23:30
Habe das erste eben im Bücherladen gefunden und mal mitgenommen. Mal sehen wies wird.