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Donnerstag, 7. August 2008
Gelesen: Preußen - Aufstieg und Niedergang 1600-1947 (von Christopher Clark)
Ist die bpb nicht toll? Ein Buch, das es im Laden nur gebunden und für ca. 30€ gibt, verlegt sie als Taschenbuch für nur 6€ (mittlerweile leider wieder vergriffen). Da freut sich das Schüler-Herz und bevor das Buch vergriffen sit, wird es bestellt.



Was für ein Koloss: 900 Seiten mit wenigen Bildern. Da ist klar, dass so etwas nur in den Ferien bewältigt werden kann ;)

Das Buch hält, was der Titel verspricht. Preußens Geschichte wird beleuchtet. Dabei ist Clarks Stil zwar trocken, aber dennoch interessant. Er geht sehr neutral vor, konzentriert sich nicht nur auf bestimmte Ereignisse und scheut sich nicht, zwei Blickwinkel zu beschreiben.

Gut, es gibt auch Längen. Aber alles ist notwendig, um Preußen zu verstehen. Angenehm überrascht war ich, dass einige grundlegende Ereignisse und deren Verlauf vorrausgesetzt waren (vor allem Kriege) und so immer nur Dinge erwähnt wurden, die Preußen betrafen oder die auf preußischen Traditionen beruhen.

Zeitweise hat man das Gefühl, Clark führt einen Feldzug gegen die "Sonderweg"-Theorie und möchte alles eher als "natürliche Ereignisse und Entwicklungen durch die Herrscher" sehen. Aber das ist nur so ein Gefühl.

Auch bei diesem Buch ist das geschichtliche Grundgerüst bekannt. Die Details, die man erfährt, sind es aber wert, dass man das Buch liest.
(Diesmal gibt es auch ein ausführliches Quellenverzeichnis :) ).

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Gelesen: Small World (von Martin Suter)


Konrad Lang passt auf das Ferienhaus der reichen Familie Koch auf Korfu auf. Seit frühester Kindheit lebt er mit den Kochs zusammen. Nach dem Schulabschluss geben sie ihm immer wieder irgendwelche Gelegenheitsjobs. Diesmal geht Konrad aber zu weit. Er vergisst, Feuer gemacht zu haben und die Ferienvilla brennt ab.
Diesmal wir er mit einem kleinen Taschengeld und einer Wohnung "kalt" gestellt.
Nur vergisst er häufiger Sachen, was er aber auf seinen starken Alkoholgenuss zurückführt.
Aus seinem bitteren Leben holt ihn eine reiche Witwe seines Alter, in die er sich verliebt.
Für einen Moment lebt er glücklich, doch zunehmend vergisst er mehr. Doch je mehr die Krankheit Alzheimer fortschreitet, desto nervöser wird Elvira Senn, das Oberhaupt der Koch-Familie...

Armer Kerl, denkt man zuerst. Ausgenutzt von einer egoistischen, wohlhabenden Familie. Langs Leben fasziniert einen dennoch. Denn man fühlt mit dieser liebenswürdigen Person richtig mit. So freut man sich richtig als er sein Glück (mit mitte 50!) endlich findet.
Um so mehr schmerzt den Leser dann der Ausbruch der Krankheit und der stetige Verfall Langs.

Selbstverständlich steckt mehr hinter der ganzen Geschichte.
Warum wird Elvira Senn so nervös?
Die Antwort auf diese Frage ist nur schwer vorstellbar, aber dafür umso tragischer.

Martin Suter beschreibt das fast schon tragische Schicksal einer Person und lässt den Leser die Schrecken von Alzheimer erahnen. Denn auch wenn man es sich nur schwer vorstellen kann, ist es in der Realität wahrscheinlich noch schrecklicher als in diesem Buch.

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