Gelesen: Zoli (von Colum McCann)
Zoli ist der Spitzname einer Zigeunerfrau in der Tschecheslowakei. Das Buch zeichnet ihr Leben von den frühen 30ern bis heute nach. Dabei erlebt sie den Faschismus, die Hoffnungen und Enttäuschungen des Sozialismus, die Flucht in den Westen und das Leben dort...
Melancholisch sollte das Buch sein. Das ist es die meiste Zeit auch, wobei es teilweise eine ungeahnte Dramatik entwickelt. Dennoch bleiben die meisten Ereignisse eher vorhersehbar.
Viel ist zu dem Buch nicht zu sagen, ohne die letzte Spannung zu nehmen. Gesagt werden sollte, dass das Buch von der schönen, klaren Sprache des Autors lebt. Sie ist dafür verantwortlich, dass es die ganze Zeit ein Vergnügen ist, das Buch zu lesen.
Dazu kommt noch der sehr seltsame Aufbau, der das Buch wild durch die Zeit und durch die Stilformen springen lässt. Das macht das Ganze noch interessanter.
Eine fiktive Biographie, die man aber auch für echt halten könnte, in schöner Sprache und mit einem interessanten Aufbau. Sie ist gut zu lesen. Das Ende ist nicht unbedingt ein Happy-End, aber auch nicht wirklich tragisch.
Die Höhepunkte der Geschichte kommen fast ein wenig zu früh. So plätschert das Buch am ende nur noch leise dahin.