Gesehen: Leonce und Lena (im Thalia Theater)
Nun ist es schon länger als eine Woche her, dass wir mit dem Deutsch-LK wieder im Thalia Theater waren. Um es vorweg zu sagen: Sonderlich begeistert war ich diesmal nicht.
Leonce und Lena habe ich bereits auf dem Weg zu "Jugend im Landtag" gelesen. Damals war ich nicht sonderlich begeistert, fand es aber ganz nett. Nach längerem Nachdenken und der Beschäftigung mit Büchner, fand ich es jedoch recht interessant. Immerhin wurde hier schon früh auf soziale Probleme hingewiesen, die man damals sonst eigentlich eher ignoriert hat.
Insofern steckte ich hohe Erwartungen an das Theaterstück. Denn auch heute noch ist es möglich, die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich auf sarkastisch, bittere Weise darzustellen. So kann man traurige Wirklichkeit unterhaltsam auf die Bühne bringen und somit durch Unterhaltung den Zuschauern ein paar Lehren mit auf den Weg geben.
Blöderweise ist das eher das Konzept "der Schaubühne als moralische Anstalt", das von Schiller verfolgt wurde. Büchner wollte hingegen ein realistisches Bild zeichnen. Daran hat sich der Regisseur des Stückes im Thalia Theater auch gehalten. Das Ergebnis ist leider ein wenig wie unsere wirkliche Wirtschafts- und Politikwelt manchmal scheint: Langwierig und langweilig.
Der Ansatz versprach auf jeden Fall viel. Sechzig Schlafsäcke lagen auf der Bühne, in denen Menschen lagen oder die automatisch bewegt wurden, und symbolisierten das schlafende Volk. Was um sie herum auch passierte, sie blieben liegen oder guckten nur mal kurz hinaus. Doch beteiligten sie sich nicht.
Eine sehr schöne Idee.
Die Schauspieler waren klasse. Leonces wurde völlig wahnsinnig dargestellt. Da war kein Witz mehr, nur noch der pure Wahnsinn. In unseren Zeiten ist das vielleicht nicht unangemessen. Der Schauspieler hat diesen Wahnsinn jedenfalls super gespielt.
Auch die anderen Schauspieler waren einsame Spitze und mancher aus dem Kurs fragte sich danach, wie die Schauspieler danach wieder aus ihrer Rolle kamen.
Leider waren die zwei Stunden jedoch viel zu lang. Wenn Leonce zehn Minuten ohne Pause auf der Bühne herumschreit ist das noch recht interessant. Auch dass der Witz entfernt wurde ist angemessen. Schließlich ist es möglich, dass Büchner das Stück gar nicht als eigentlich "Lustspiel" verstand.
Doch das Leonce, Peter und Lena zwei Stunden wahnsinnig über die Bühne laufen, dass zwischendurch Rosetta vergewaltigt wird, ohne dass das den Lauf irgendwie verändert, dass wird irgendwie dann doch langweilig.
Zumal viele politische Szenen aus dem Stück entfernt wurden. So fehlt die ganze Hochzeit. Dadurch wird nicht gezeigt, wiesehr das Volk doch vorgeführt wird. Das ist schade.
Dennoch sind die Ideen eigentlich gut, die Schauspieler auch und am Ende wird noch einmal interessant an den "Traum" des Leonce vom Anfang angeknüpft, sodass sich das Stück eigentlich noch einmal von wiederholen könnte. Der Wahnsinn hört halt nie auf.
Somit ist es wahrscheinlich meiner subjektiven Wahrnehmung verschuldet, dass ich mit dieser Inszenierung nichts anfangen konnte und dass ich mich den Großteil der Zeit gelangweilt habe.
Hätte man einfach ein Drittel des Textes gekürzt, die Aufführung hätte mir vielleicht besser gefallen.
Leonce und Lena habe ich bereits auf dem Weg zu "Jugend im Landtag" gelesen. Damals war ich nicht sonderlich begeistert, fand es aber ganz nett. Nach längerem Nachdenken und der Beschäftigung mit Büchner, fand ich es jedoch recht interessant. Immerhin wurde hier schon früh auf soziale Probleme hingewiesen, die man damals sonst eigentlich eher ignoriert hat.
Insofern steckte ich hohe Erwartungen an das Theaterstück. Denn auch heute noch ist es möglich, die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich auf sarkastisch, bittere Weise darzustellen. So kann man traurige Wirklichkeit unterhaltsam auf die Bühne bringen und somit durch Unterhaltung den Zuschauern ein paar Lehren mit auf den Weg geben.
Blöderweise ist das eher das Konzept "der Schaubühne als moralische Anstalt", das von Schiller verfolgt wurde. Büchner wollte hingegen ein realistisches Bild zeichnen. Daran hat sich der Regisseur des Stückes im Thalia Theater auch gehalten. Das Ergebnis ist leider ein wenig wie unsere wirkliche Wirtschafts- und Politikwelt manchmal scheint: Langwierig und langweilig.
Der Ansatz versprach auf jeden Fall viel. Sechzig Schlafsäcke lagen auf der Bühne, in denen Menschen lagen oder die automatisch bewegt wurden, und symbolisierten das schlafende Volk. Was um sie herum auch passierte, sie blieben liegen oder guckten nur mal kurz hinaus. Doch beteiligten sie sich nicht.
Eine sehr schöne Idee.
Die Schauspieler waren klasse. Leonces wurde völlig wahnsinnig dargestellt. Da war kein Witz mehr, nur noch der pure Wahnsinn. In unseren Zeiten ist das vielleicht nicht unangemessen. Der Schauspieler hat diesen Wahnsinn jedenfalls super gespielt.
Auch die anderen Schauspieler waren einsame Spitze und mancher aus dem Kurs fragte sich danach, wie die Schauspieler danach wieder aus ihrer Rolle kamen.
Leider waren die zwei Stunden jedoch viel zu lang. Wenn Leonce zehn Minuten ohne Pause auf der Bühne herumschreit ist das noch recht interessant. Auch dass der Witz entfernt wurde ist angemessen. Schließlich ist es möglich, dass Büchner das Stück gar nicht als eigentlich "Lustspiel" verstand.
Doch das Leonce, Peter und Lena zwei Stunden wahnsinnig über die Bühne laufen, dass zwischendurch Rosetta vergewaltigt wird, ohne dass das den Lauf irgendwie verändert, dass wird irgendwie dann doch langweilig.
Zumal viele politische Szenen aus dem Stück entfernt wurden. So fehlt die ganze Hochzeit. Dadurch wird nicht gezeigt, wiesehr das Volk doch vorgeführt wird. Das ist schade.
Dennoch sind die Ideen eigentlich gut, die Schauspieler auch und am Ende wird noch einmal interessant an den "Traum" des Leonce vom Anfang angeknüpft, sodass sich das Stück eigentlich noch einmal von wiederholen könnte. Der Wahnsinn hört halt nie auf.
Somit ist es wahrscheinlich meiner subjektiven Wahrnehmung verschuldet, dass ich mit dieser Inszenierung nichts anfangen konnte und dass ich mich den Großteil der Zeit gelangweilt habe.
Hätte man einfach ein Drittel des Textes gekürzt, die Aufführung hätte mir vielleicht besser gefallen.