Star Trek (III) - Die Musik
Recht gelungen ist die Musik des neuen "Star Trek"-Films. Zwar kommt keines der Stücke wirklich an die alten Themen heran, doch die einzelnen Themen sorgen dafür, dass der Film die richtige Atmosphäre erhält.
Das einzige Thema, das nicht sonderlich gut gelungen ist, ist das Nero Thema. Zwar wird hier bombastisch auf den Putz gehauen, aber es ist halt ein typisches "Gegner"-Thema, das nicht sonderlich viel Substanz bietet.
Gleich zu Beginn sorgt jedoch schon das "Star Trek"-Thema für die richtige Atmosphäre. In wenigen Sekunden gelingt es so, eine bedrohliche Stimmung zu schaffen.
Das soll sich dann auch gleich erfüllen. Denn nachdem die Kelvin zunächst fast lautlos durch das All schwebt, wird sie ja kurz darauf angegriffen.
Zwar sind hier schon erste Anleihen auf das Nero-Thema enthalten, doch dies ist weitaus gelungener.
Denn dies kann nicht nur eingesetzt werden, um ein rieisiges Raumschiff zu zeigen, dass gerade aus einem schwarzen Loch oder ähnlichem kommt. Die Kelvin ist schließlich auch nur ein kleines Erkundungsschiff.
Während dieses Thema lief wurden vor allem auch die Vorbereitungen und Vorgänge an Bord der Kelvin gezeigt. Verglichen mit früheren Trek-Filmen sind die geradezu hektisch. Das wird durch dieses Stück sehr gut vermittelt.
Als dann der Angriff kommt, geht natürlich alles drunter und drüber.
"Enterprising young man" ist von der ganzen Soundtrack-CD das beste Thema.
Ein Teil davon wird häufig eingesetzt, wenn die Enterprise ins Bild kommt.
Die Fanfaren ähnlich, triumphartige Musik wirkt im Kino richtig gut.
Dieses Thema ist auch nur in einigen Teilen wirklich düster. Wie auch die Hauptthemen von Star Trek und Star Trek - The next Generation wird die Enterprise hier mit einem neutralen bis positiven Thema assoziiert. Das kann den Produzenten erlauben, irgendwann einmal auf die frühere, positive Zukunft, die Star Trek immer dargestellt hat, zurückzukommen.
Ganz zum Schluss des Filmes gibt es noch einmal ein wirkliches Geschenk für alle, die Star Trek schon früher gesehen haben.
Während Leonard Nimoy noch einmal die Sätze aus dem TOS-Intro spricht, erklingt im Hintergrund, das Orignial-Star Trek-Thema, das dann in die End Credits überleitet, die das Thema beenden und in Teilen ebenfalls von der originalen Musik inspiriert sind.
Wirklich schön ist auch, dass die Musik im Weltall an einigen Stellen abgeschaltet wird. Es gibt zwar häufig Szenen, in denen die Entreprise oder die Nerada mit lauten Fanfaren erscheinen, aber bei den "intimeren" Weltallszenen ist das nicht so. Sowohl als ein Crewmitglied ins All gesogen wird als auch asl Kirk, Sulu und ein Redshirt aus einem Shuttle springen, wird die Musik kurz ausgestellt.
Das verdeutlicht zum ersten Mal richtig, wie kalt und gefährlich der - eigentlich lautlose - Weltraum ist.
Insgesamt ist der Soundtrack - trotz einiger Schwächen - in meinen Augen sehr überzeugend geworden.
Auch hier dachte ich zwar zunächst "Och nö", habe mich aber glücklicherweise umstimmen lassen.