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Sonntag, 6. Mai 2012
Gelesen: Sozialismus (von Thomas Meyer)
Eine kurze, knappe und leicht verständliche Einführung in das Thema möchte Thomas Meyer mit diesem Teil der Reihe "Elemente der Politik" bieten. Diese Ziele erfüllt der kleine Band ganz gut.

Das Buch ist in sieben Teile geteilt, worunter sich auch eine knappe Einleitung befindet. Der Fokus liegt danach auf der Geschichte des Sozialismus. Von dem Impuls zum Sozialismus (Kapitel 2) über den Sozialismus im 19. und 20. Jahrhundert (Kapitel 3 und 4) bis hin zu den Perspektiven des Sozialismus (Kapitel 5). Dabei werden die einflussreichsten und bekanntesten Strömungen beleuchtet. Auch totalitäre Ausprägungen wie der Leninismus und der darauf basierende Trotzkismus finden Beachtung. Generell liegt der Schwerpunkt aber auf westlichen, demokratischen Auslegungen des Sozialismus. Dabei treten durchaus interessante, weniger bekannte Theoriestränge zutage wie zum Beispiel der religiöse Sozialismus.

Ein deutlicher Schwerpunkt des Buches liegt auf der Theorie der Sozialen Demokratie. Das ist kein Wunder, denn der Autor beschäftigt sich auch in weiteren Büchern ausführlich mit dieser Weiterentwicklung des Sozialismus. Ob jedoch, wie zuletzt festgehalten, der Sozialismus tatsächlich in einem langen und schmerzhaften Entwicklungsprozess zur Sozialen Demokratie geworden ist, kann wohl bestritten werden. Schließlich gibt es weiterhin genügend Menschen, die einer traditionelleren oder totalitäreren Form des Sozialismus anhängen. Zurecht wird jedoch erwähnt, dass diese Vorstellungen nicht mehrheitsfähig sind. Daher ist der Fokus auf die Soziale Demokratie wohl auch der Praxis der westlichen sozialdemokoratischen und sozialistischen Parteien geschuldet, die selten etwas anderes erstrebten. Dies wird in dem Kapitel zum Vehrältnis von Theorie und Praxis des Sozialismus (Kapitel 6) auch erwähnt, das ansonsten, geschuldet dem knappen Ziel des Buches, eher kurz ist.

"Sozialismus" ist ein gelungenes Überblickwerk, das totalitäre Ausprägungen, mit denen der Begriff in der öffentlichen Diskussion meist assoziiert wird, zwar erwähnt, den Fokus aber auf demokratischen und westlichen Auslegungen legt. Das ist gut zusammengefasst und bringt an einigen Stellen Unbekanntes hervor. Lediglich der große Schwerpunkt auf die Soziale Demokratie verbraucht Seiten, die vielleicht auch anderen Themen gut getan hätten.

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