Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Gesehen: Das Paradies-Experiment (Deep Space Nine Folge 35)


Inhalt: Sisko und O’Brien sind mit einem Shuttle auf der Suche nach einem besiedelbaren Planeten auf der Alpha-Quadrant Seite in der Nähe des Wurmloches. Sie werden rasch fündig. Doch der eigentliche unbewonte Planet, birgt humanoide Lebewesen. Die Oberfläche strahlt zudem ein seltsames Kraftfeld aus. Sisko und O’Brien beamen beide runter. Dort treffen sie auf Überlebende eines abgestürzten Sternenflottenschiffes. Sie kommen nicht weg, weil das Energiefeld alle Technik lahm legt. So auch die von Sisko und O’Brien.
Die Anführerin des „Dorfes“ möchte die beiden sofort in die Gemeinschaft integrieren. Da keine Technik funktioniert, leben die ehemaligen Sternenflottenoffiziere ein Leben mit der Natur.
Bald bemerken Sisko und O’Brien jedoch negative Aspekte des Gemeinschaftsleben. Drakonische Strafen, mangelhafte Medizin sorgen dafür, dass sie weiter daran forschen, wie sie nach Hause zurückkehren können. Das oberste Gesetz in dem Dorf ist, keine Zeit für unnütze Dinge zu verschwenden. Das Suchen nach einer Fluchtmöglichkeiten fällt darunter. Als sie erwischt werden, wird Sisko als kommandierender Offizier in eine Kiste gesperrt und so gefoltert.
O’Brien entdeckt jedoch, dass die Anführerin das elektrische Feld verursacht und nicht – wie bisher vermutet – die Sümpfe in der Nähe. Er schaltet es aus und die Technik funktioniert wieder. Es stellt sich heraus, dass die Anführerin seit Jahren von einem Leben in der Natur geträumt hat und den Absturz des Schiffes zehn Jahre vorher im Detail geplant hat. Zur selben Zeit werden Sisko und O’Brien von Kira und Dax gerettet. Sie stellen die bisher ahnungslosen Bewohner der Kolonie vor die Wahl, ob sie zurück in die Förderation kehren wollen oder nicht. Sie entscheiden sich alle dafür zu bleiben. Nur die Anführerin muss sich vor einem Gericht verantworten.

Kritik: Was für eine Folge! Sie ist nicht actionreich und hat ein paar Längen, dennoch überzeugt sie auf ganzer Linie.

Das einzig unsinnige an der Folge ist die Ausgangslage. Warum suchen O’Brien und Sisko in einem Shuttle der Raumstation Deep Space Nine nach besiedelbaren Planeten im Alpha-Quadranten? Dafür gibt es sicher geeignetere Forschungsschiffe und vor allem auch qualifizierteres Personal. Der Kommandant einer Raumstation und sein Chefingenieur sind wohl kaum dafür ausgebildet, nach Kolonien zu forschen.

Der Rest ist aber wirklich überzeugend. Richtig urig wirkt die Gemeinschaft der Abgestürzten. Man merkt schnell, dass sich dort, fern ab der modernen Technik der Förderation, eine besondere Gemeinschaft entwickelt hat. Die Strafen sind zwar drakonisch, scheinen aber durchaus zu wirken.

Die Anführerin ist eine absolute Technik Feindin. Für sie ist der Ort tatsächlich ein Paradies. Interessant ist nur, dass sie so viel Zeit zum Schreiben ihrer Bücher hat. Ist das etwa keine sinnlose Arbeit? Wer braucht diese Bücher denn?
Da sie bewusst ihre Propagandaschriften in Siskos und O’Briens Räumen liegen lässt, wird sie das wohl tun, um die anderen zu beeinflussen.
In gewissen Dingen ist die Gemeinschaft nämlich nichts anderes als eine Diktatur. Sie hat das sagen und sie scheint auch schreiben zu dürfen, während andere arbeiten.

Und das ist in gewisser Weise auch die Kernfrage der Folge: Wie ist denn ein Leben ohne Technik, nur in der Natur möglich.
Krankheiten raffen einige Menschen dahin, weil Heilpflanzen nun einmal nicht immer ausreichen. Demokratie ist ebenfalls nicht möglich. Das würde die Gemeinschaft nur schwächen.
Nur die Diktatur durch eine starke Anführerin, die die Gemeinschaft zusammenhält, scheint möglich zu sein.

So ist es überraschend, aber auch schön, dass sich am Ende alle entscheiden, dass Leben in der Natur fortzuführen. Sie wurden zwar betrogen und belogen, aber sie haben erkannt, dass sie in dem harten Leben etwas finden, was ihnen die Replikatoren und das Geldlose-System der Förderation nicht bieten kann.
Allerdings wird auch erwähnt, dass sie sich überlegen müssen, wie sie sich organisieren sollen.

Insgesamt eine Spitzenfolge mit einem außerordentlich interessanten Grundthema. 5 von 5 Punkten gibt es für diese gelungene Folge.

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